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Reich der Spiele >> Rezension >> Star Trek Catan

Star Trek Catan

Star Trek Catan von Kosmos

Infos zum Spiel Star Trek Catan

  • Titel: Star Trek Catan
  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Klaus Teuber
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 75
  • Jahrgang: 2012

Die Variante eines allgemein bekannten Spiels besprechen zu dürfen, gehört zu den angenehmen Abwechslungen beim Rezensieren. Einer der beiden Vorteile ist, dass man mehr auf die Details, die kleinen Abweichungen eingehen kann, ohne den Text übermäßig in die Länge zu ziehen. Der andere bezieht sich auf das Fazit, also später mehr dazu.

Um mit dem Offensichtlichen zu beginnen: Nein, Star Trek Catan ist keine Neuauflage von  Die Sternenfahrer von Catan. Es ist einfach eine Umsetzung des Grundspiels Die Siedler von Catan in ein Weltraum-Szenario – die Rohstofffelder sind nun Planeten, Siedlungen und Städte werden zu Raumstationen, und als Straßen fungieren kleine Modelle des Raumschiffes Enterprise. Fairer Weise macht der Verlag auch gar keinen Hehl daraus, sondern führt diese Tatsache bereits auf der Rückseite der Schachtel prominent aus. Die einzige spieltechnische Neuerung von Star Trek Catan betrifft die Helferkarten, die hinzugefügt wurden. Dabei handelt es sich um zehn der bekannten Besatzungsmitglieder, die von den Spielern angeworben werden können und bis zu zwei Mal kleine Vorteile gewähren.  So erleichtert Scotty etwa den Bau von Raumschiffen, und der Einsatz von „Pille“ McCoy wirkt sich positiv beim Erwerb einer Entwicklungskarte aus. Andere wiederum verscheuchen die Klingonen, die hier als Räuber-Ersatz dienen (schließlich bewegen wir uns mit Star Trek Catan im Zeitrahmen der Original-Serie, als es noch keinen weichgespülten Lieutenant Worf gab). Teamplayer scheinen die Mädels und Jungs aber nicht zu sein, denn mehr als einen Helfer darf ein Spieler nicht besitzen. Und dieser ist auch erst zufrieden und darf ausgetauscht werden, wenn er mindestens einmal eingesetzt wurde – ein plumpes Abgreifen der Besatzung, damit die Mitspieler deren Fähigkeiten nicht nutzen können, ist somit nicht möglich.

Das alles ist stimmig umgesetzt – die Grafik und die Modelle sind hübsch anzusehen, die Helfer erlauben, wenn es gut läuft, auch mal elegante Zugkombinationen. Der Teufel steckt eher in den Details. Erfahrene Spieler von Die Siedler von Catan tun sich in den ersten Partien schwer mit den Rohstoffen. Es geht halt leichter von der Zunge, „das rote Zeug“ gegen „das grüne“ zu tauschen statt Dilithium gegen Tritanium. Spieltechnisch ist das egal, aber es raubt Atmosphäre. Wieso der Rohstoff „Nahrung“ hier gelb sein muss statt grün wie einst bei den Sternenfahrern, weiß auch niemand so genau. Das nötigt auch Catan-Veteranen den ungewohnten Blick auf die Baukostenkarten ab. Und schließlich sind die Raumschiff-Modelle auf ihren Standfüßen etwas hoch geraten und werden leicht mit den Raumstationen verwechselt; da wird eine Rohstoffkarte gerne mal falsch ausgegeben. Doch letztlich sind dies alles nur Kleinigkeiten, an die sich die Spieler nach ein paar Runden gewöhnt haben.

Somit also zum zweiten Vorteil einer solchen Variante: Das Fazit kann sehr kurz ausfallen. Wer Die Siedler von Catan mag, braucht Star Trek Catan nur, wenn er zugleich auch noch eingefleischter Trekkie ist, ansonsten  lohnen die wenigen Änderungen keinen Neukauf. Zielgruppe sind ganz klar die Fans des Merchandise, und die kaufen sich das Produkt im Zweifel sowieso. Alle, die nur den spielerischen Mehrwert der Helferkarten wollen, können diesen bereits vor einigen Jahren veröffentlichten Kartensatz im Catanshop für kleines Geld (2,50 Euro) erwerben, dann natürlich optisch und inhaltlich angepasst an das normale Grundspiel.

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