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TrainSilvania

Trainsilvania - Ausschnitt - Foto von Zoch Verlag

Infos zu TrainSilvania

  • Titel: Trainsilvania
  • Verlag: Zoch Verlag
  • Autor: Paco Yanez
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 6
  • Dauer in Minuten: 15
  • Jahrgang: 2023

Deutschlandticket, 49-Euro-Ticket, 9-Euro-Ticket oder gar Bahncard? Wer in den letzten Jahren den Überblick verloren hat, welches Ticket nun eigentlich das Beste ist, der sei beruhigt. Denn bei Trainsilvania von Paco Yanez (Zoch Verlag) geht es auch ganz ohne Ticket. Damit auf ins gruselige Kinderspiel, bei dem wir via Nachtexpress unsere Monster nach Hause bringen müssen. Wie das geht, ob es Spaß macht und was es noch zu wissen gibt folgt jetzt.blank

Trainsilvania: Inhalt des Kartons

Der recht handliche Spielekarton enthält einen Spielplan, einen zusammensteckbaren Nachtexpress, 36 Fahrkarten, 16 Sitze zu vier verschiedenen Farben (rot, gelb, grün und blau) und entsprechende 16 Aufkleber zu vier verschiedenen Monstern. Die Monster sind Dracula (Vampir), Wolfgang (Werwolf), Frank N. Stein (Monster), Sand-Ra (Mumie).

Was ist das Ziel und wie wird gespielt?

Trainsilvaniaerinnert thematisch zuerst an Zug um Zug – Gruselfahrt, ist aber letztlich völlig anders. Es kann von zwei bis vier Personen gespielt werden. Ziel des Spiels ist es drei der vier eigenen Monster zum richtigen Bahnhof zu geleiten. Dazu stehen uns die Fahrkarten zur Verfügung, die verschiedene Aktionen darstellen. Mal können wir ein Monster einsteigen lassen, mal darf eines aussteigen oder wir dürfen den Zug fortbewegen. Dieser fährt im klassischen Sinn im Uhrzeigersinn stets die vier Heimatbahnhöfe der Monster an, jedenfalls wenn eine Fahrkarte ihm den Auftrag dazu gibt.

Wir nehmen uns also die vier Sitzplätze in unserer Spielfarbe, gemeinsam mit den neun Fahrkarten. Diese mischen wird und ziehen drei davon auf die Hand. Hiervon darf jede Runde eine gewählt werden und die entsprechende(n) Aktion(en) ausgeführt werden. Ist es nicht mehr möglich auf eine dritte Handkarte aufzuziehen werden alle Fahrkarten neu gemischt und weiter geht es.

Trainsilvania - Material - Foto von Zoch Verlag

Der Clou bei Trainsilvania

Das klingt jetzt alles höchst unspektakulär? Stimmt, ich habe vergessen zu erwähnen, dass wir nicht nur unsere Fahrkarten mischen. Auch die vier Sitzplätze, auf deren Unterseite die Monstersticker kleben, werden gemischt und stehen verdeckt vor uns. Bevor sie ins Spiel kommen, müssen wir sie via Fahrkarte erst einmal in den Nachtexpress einsteigen lassen. Unter die Sitzplätze darf erst geschaut werden, wenn ein Monster an einem Bahnhof wieder ausgestiegen ist. Im Idealfall steht es dann am Heimatbahnhof, wenn nicht müssen wir es wieder einsteigen lassen.

Hier kommt nun also auch noch der Nachtexpress ins Spiel. Dieser ist in seinen Sitzplätzen nämlich stark limitiert und bietet nur Platz für drei Monster. Eingestiegen wird stets vorne und dann nach hinten durchgerutscht. Wer ganz hinten sitzt muss leider Platz machen und aussteigen. Im Idealfall wieder am Heimatbahnhof. Mit der Aussteigen-Fahrkarte darf natürlich nur ein eigenes Monster aussteigen.

Die Fahrkarte zur Platzänderung hingegen ist allgemeingültig und ermöglicht es ein beliebiges Monster auf den vordersten Sitzplatz zu verschieben. So wird nun im Uhrzeigersinn gespielt, bis es jemand geschafft hat, drei seiner Monster am richtigen Bahnhof zu haben. Dies muss nicht in einer eigenen Aktion geschehen, sondern kann auch zufällig durch ein erzwungenes Aussteigen geschehen.

Der Spielspaß beim gruseligen Kinderspiel Trainsilvania

Trainsilvania ist ein typisches Kinderspiel. Das grusselige Grundsetting wird durch die niedlichen Charaktere und das Herzblut komplett ausgeglichen, das sichtbar im Spiel steckt. Grusselig ist hier nichts, aber charmant dafür alles.

Trainsilvania - der Zug - Foto von Zoch

Herzblut im Sinne vieler kleiner Details die sich im Spielplan und der Anleitung verstecken. Allein die Namen der Monster sind mit viel Witz gewählt. Die Beschreibung ihrer Lieblingsessen ist gleich nochmal lustiger. Und auch ein umgekippter Becher roter Flüssigkeit vor Draculas Heimatstation ist einfach wundervoll passend für ein Kinderspiel. Trainsilvania versucht auch nicht zu vertuschen, dies zu sein, nämlich ein Kinderspiel, und trotzdem kann es auch Erwachsenen ordentlich Spaß bringen.

Einfache Regeln mit Pfiff

Die Regeln des Spiels sind ziemlich schnell verinnerlicht und trotzdem wird es nie langweilig oder gar zu einfach. Da man von Anfang an im Dunkeln tappt, welches Monster unter welchem Sitz steckt, bleibt jede Runde aufs Neue spannend. Sicherlich ist hier auch ein gewisser Glücksfaktor nicht zu verleugnen. Jedoch überwiegt dieser nicht und wiegt demnach zu keinem Zeitpunkt so schwer, dass Frust entstehen könnte.

Übersicht behalten

Jedoch ist es nicht so einfach, sich zu merken, welches Monster wo steht. Im Spiel zu zweit gelingt dies noch ganz gut, sobald die vollen vier Personen mitspielen, ist das Gewusel im und um den Zug aber so doll, dass man schnell mal die Übersicht verliert. Selbst wenn man die Übersicht behält sorgt das stetige Ein- und Aussteigen dafür, dass die Monster nicht so recht da landen wollen, wo man sie gerne hätte. Hier braucht es ein gewisses Vorausdenken, was für Kinder ab sechs Jahren schon recht fordernd sein kann. Nicht jedoch überfordernd. Im Gegenteil, oft sind es dann doch wir Erwachsenen, die nebenbei noch hier und da mit den Gedanken sind oder ein kurzes Zwischengespräch führen und dann doch nicht mehr wissen, wer wo steht.

Wie finde ich Trainsilvania nun?

Zusammenfassend kann ich Trainsilvania empfehlen, wenn man gemeinsam mit Kindern nach einem Spiel sucht, was ein wenig fordert und gleichzeitig Spaß bringt.

Müsste ich Trainsilvania in einem Satz beschreiben würde ich es wohl am ehesten „Memo auf Rädern“ nennen. Denn die Mechanik des klassischen Memorys wird hier um bewegliche Objekte und Aktionskarten erweitert. Das funktioniert meiner Meinung nach hervorragend und macht einfach Spaß. Die kurze Rundendauer in Kombination mit dem Wiederspielwert ermöglicht es, ein paar Durchgänge am Stück spielen zu können. Die Detailverliebtheit und das simple Regelwerk runden das Spiel hervorragend ab.

Nur der Nachtexpress fährt allenfalls auf Sicht …

Trainsilvania - Schachtel - Foto von Zoch Verlag
Kleiner Wehrmutstropfen ist der Nachtexpress. Dieser ist meiner Meinung nach zum einen recht schwierig zusammenzustecken und zum anderen recht wackeliger Natur. Ich kenne von Colt Express Steckzüge. Mit denen würde ich in den Urlaub fahren, mit dem Nachtexpress wohl kaum den Bahnhof verlassen können.

Zugegeben ist das vielleicht ein wenig überdramatisiert. Aber für ein Kinderspiel, das nun einmal für Kinderhände gemacht ist, hätte mir der Zug stabiler sein können. Da er ohnehin zusammengebaut bleiben kann, da er gut in den Karton passt, hätte es vielleicht auch einen fertigen Zug geben können. Einige Male ist uns der Zug beim um die Ecke fahren komplett auseinandergebrochen, was irgendwie schade ist.

Alles in Allem aber kein vernichtendes Kriterium, mit ein wenig Fingerspitzengefühl passt es oder halt Sekundenkleber. Es ist eben nur ein Manko bei dem sonst tollen Trainsilvania.

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