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Spielgefühl: Photosynthesis

Photosynthesis - Foto von Alex Sch.

Strategie für die Augen

Jeder kennt diesen Ausspruch: „Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht“. Im Fall eines Messehighlights der SPIEL 2017 Photosynthesis von Hjalmar Hach (Blue Orange) besteht der Wald aus eine Vielzahl wunderschöner, bunter Pappbäume in unterschiedlichen Größen. Und man sieht tatsächlich erst mal nicht, was dahinter lauert.

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Ein friedlicher Einstieg bei Photosynthesis

Um das runde Spielbrett wandert die Sonne und schickt ihre Leben spendenden Strahlen. Drei Mal umläuft sie in einem Spiel den gedeihenden Hain. Die zwei bis vier Spieler lassen die Bäume Runde um Runde wachsen und sammeln „Lichtpunkte“. Diese können genutzt werden, um neue Samen zu streuen oder die Bäume noch höher wachsen zu lassen. Friedlich arbeiten die Spieler etwa eine Stunde gemeinsam an einem dichten Wald. Ein wunderbares Spielprinzip.

Das Spielerbrett von Photosynthesis - Foto von Alex Sch.

Der zweite Blick auf Photosynthesis

Allerdings täuscht hier der erste Eindruck. Zumal der erste Kontakt zumindest mir ein einfaches und heiteres Familienspiel suggerierte. Bäume wachsen lassen … Kann doch jedes Kind. Allerdings hat das Spielkind in mir sehr schnell entdeckt, dass es in dem Wald von Photosynthesis ganz und gar nicht so friedlich zugeht. Es ist vielmehr ein harter Kampf. Nur eine Baumart kann gewinnen. Es geht um Vormachtstellung. Um Timing. Um räumliches Denken. Hinter den grazilen Pappmarkern versteckt sich ein abstraktes und sehr strategisches Optimierspiel. Die Lichtpunkte müssen effektiv eingesetzt werden, wenn man zum Spielende die meisten Siegpunkte gesammelt haben will. Unglücklicherweise muss man, um Siegpunkte zu generieren, die groß gewachsenen Bäume vom Spielfeld entfernen.

Das Spielfeld von Photosynthesis - Foto von Alex Sch.

In den Regeln wird vom Ende des jeweiligen Lebenszyklus gesprochen. Im Spiel selbst haben wir ganz platt gesagt: „Ich holz‘ den Baum da ab …“ Spätestens ab diesem Zeitpunkt ist es mit der Idylle des Waldes vorbei. Jeder Platz im Wald ist entweder schnell erreichbar, oder im späteren Spiel mehr Siegpunkte wert, wenn man darauf abholzt … Äh, ich meine, den Lebenszyklus eines Baumes beendet. Je tiefer man sich im „Wald“ befindet, umso weniger wahrscheinlich erreichen die Lichtstrahlen die eigenen Bäume und somit werden weniger Lichtpunkte generiert. Dafür kann man von der zentralen Mitte aus mehr Flächen erreichen und wiederum die Bäume anderer Spieler beschatten. Das nimmt den Gegnern notwendige Lichtpunkte weg. Bäume lieber wachsen lassen, oder doch eher ausbreiten? Taktiken gibt es zu Hauf. Als Spieler muss man somit in jedem Zug eine Vielzahl wichtiger Entscheidungen treffen.

Photosynthesis auf der SPIEL - Foto von Alex Sch.

Spielgefühl: Was wirklich in Photosynthesis steckt

Optischer Leckerbissen. Abstraktes Optimierspiel. Mit diesen Schlagworten lässt sich Photosynthesis sehr gut zusammenfassen. Das Spiel bietet neben seiner Besonderheit als „Eye Catcher“ viel Spannung, erfordert strategische Planung und führt zu interessanten Spielrunden. Allerdings sollte man darauf gefasst sein, was sich hinter dieser friedfertig anmutenden Verpackung verbirgt: nämlich kein simples Familienspiel.

Infos zum Spiel Photosynthesis beim Verlag Blue Orange

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1 Kommentar

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Carsten 17. Dezember 2017 at 22:14

Wir haben es bereits mehrere male gespielt, sogar mit meiner Tochter (10 Jahre alt) und wir sind alle von der Optik als auch vom Spiel selbst total begeistert. Es ist ein sehr schönes kniffeliges Denkspiel mit wenigen leichten Regeln aber mit vielen schweren Entscheidungen …

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