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When I Dream

When I Dream - Foto von Repos Production

Infos zu When I Dream

  • Titel: When I Dream
  • Verlag: Asmodee, Repos Production
  • Autor: Chris Darsaklis
  • Spieleranzahl (von bis): 4-10
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2017
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Was sollte eigentlich das große Bett am Stand von Asmodee auf der Spielmesse 2017? Lag darin einer, dem die anderen, die drumherum saßen, ein Schlaflied sangen? So sah es auf Anhieb aus. Nun, gesungen hat keiner und genau genommen auch nicht geschlafen. Viel mehr träumte der im Bett von dem, was ihm die anderen soufflierten.

Wie spielt man When I Dream?

Bei When I Dream von Chris Darsaklis (Repos Production/Asmodee) sollen die Mitspieler einem, der „schläft“, seine Träume beschreiben, auf dass dieser sie errate. Dazu nennen sie reihum immer genau ein Wort, das einen Begriff auf einer Karte umschreibt, die inmitten der Spieler auf dem Tisch liegt – ebenfalls und tatsächlich immer in einem kleinen Bett übrigens. Damit der Ratende überhaupt ans Raten kommt, muss er sich auf sein Gehör verlassen, denn er hat eine Schlafmaske auf, und sieht somit bestenfalls deren Innenseite.

Da das Ganze aber immer noch sehr einfach wäre für den/die Maskenträger/in, haben sich unter die Traumfeen ein paar Nachtalben geschlichen. Diese geben zwar auch Ein-Wort-Hinweise auf den zu ratenden Begriff, doch sind das Worte, die den Ratenden in die Irre und damit eher von dem Begriff wegführen sollen. Und schließlich gibt es noch das Sandmännchen, je nach Spieleranzahl sogar mehrere. Diese wollen dem Träumer helfen, es sei denn, dass dieser zu gut träumt. Dann nämlich schwenken sie plötzlich um und schlagen sich auf die Seite der Nachtalben, um den Träumer zu verwirren.

Irgendwann hat der Träumer eine Idee und gibt einen Tipp ab. Dann hat er entweder recht oder nicht. Erfahren tut er es indes (jetzt) noch nicht. Erst wenn die Sanduhr nach zwei Minuten abgelaufen ist, endet seine Traumphase. Dann darf er noch mal versuchen, alle geträumten Begriffe aufzuzählen und bekommt, wenn er das vollständig schafft, einen Punktebonus.

Punkte bekommen dann auch alle anderen, je nach ihrer Rolle, für erratene oder nicht erratene Begriffe. Hat jeder einmal die Rolle des Träumers eingenommen (ohne dabei einzuschlafen), endet eine Partie und es gewinnt, wer die meisten Punkte hat.

Wie gut ist When I Dream?

Auffällig an When I Dream ist zunächst mal das Material. Die großen Karten werden tatsächlich in ein Bett aus weißem Kunststoff gelegt, das als Kartenhalter dient. Die Karten zeigen eine Grafik, die die beiden Begriffe an ihren kurzen Seiten irgendwie vereint, auch, und das ist das künstlerisch Wertvolle daran, wenn diese thematisch kaum zusammenpassen. Übrigens hat ein ganzes Bataillon an Künstlern zum Gelingen der Karten beigetragen. Sie erinnern ein bisschen an Dixit-Karten, wenn jene auch insgesamt skurriler sind. Die Punktechips (Sonnen, Monde, Sterne und Wölkchen) sind aus dicker Pappe und auch die Karten für die Rollenverteilung sind von ansprechender Qualität. Dazu die vollständige Spielregel, die trotzdem nicht länger ist, als sie sein muss, eine Schlafmaske in Lufthansaqualität, und schon kann man recht schnell anfangen zu spielen.

When I Dream gehört wie Dixit oder Codenames in die Gruppe der Spiele, die auf eine gewisse Art auf einer Metaebene stattfinden. Es ist vielleicht nicht ganz so kreativ wie die beiden vorgenannten. Man schätzt keine Mitspieler ein oder errät deren Gedanken. Aber die Gedanken, die die Mitspieler mit Begriffen assoziieren und in Worte fassen, müssen erst mal bei dem Träumer ankommen. Manchmal ist das ganz leicht, aber wenn der Träumer zu munter drauflosträumt, kommt er vielleicht gar nicht bei den Gedanken an, die ihm die anderen zuteilkommen lassen wollen.

Eine besondere Rolle nehmen dabei die Nachtalben ein. Sie sollen den Träumer von dem zu erratenden Begriff wegführen. Nun dürfte es klar sein, dass, wenn „Eiscreme“ zu erraten ist, drei in der Runde (als Fee) Worte wie „kalt“, „Sommer“ oder „süß“ sagen und der Nachtalb „Raketenstart“ zum Besten gibt, er gleich als Störenfried enttarnt wird und somit auch gleich gar nichts mehr zu sagen braucht. Also ist gerade er gleichermaßen gefordert und bemüht, dem Träumer einen Tipp zu geben, der ihn ohrenscheinlich in die richtige Richtung führt, aber trotz allem falsch ist. Eine Kunst mitunter, zumal jeder Tippgeber immer nur ein paar Sekunden Zeit hat zu überlegen.

Nicht viel leichter haben es die Sandmänner, die immer daran interessiert sind, dass der Träumer möglichst ausgeglichen gute und schlechte Rateversuche macht. Denn sie profitieren punktemäßig von zwei ausgeglichenen Stapeln an Karten.

Ist die Zeit um, darf der Träumer noch mal alles erraten, was er erträumt hat. Sehr lebensnah: Man erinnert sich an seine Träumer aber leider meistens nur bruchstückhaft, sodass die zwei Extrapunkte, die man bei vollständiger Nennung aller (richtigen) Begriffe ergattern kann, hoch verdient und eigentlich zu wenig sind.

Viele Punkte für gute Träume(r)

Und da sind wir dann beim Punktesystem. Da es eine Manie ist, dass in Spielen immer irgendwer gewinnen soll, gibt es auch hier Punkte. Für das richtige Raten von Begriffen erhält der Träumer Punkte und sorgt damit gleichzeitig dafür, dass sowohl die Feen (erratene Begriffe) als auch die Nachtalben (nicht erratene Begriffe) und die Sandmänner (s. o.) Punkte erhalten. Das kann man mögen oder nicht; so ganz gerecht mag es nicht sein, denn die Rolle der Feen ist bedeutend einfacher, zumal sie in den meisten Fällen in der Mehrzahl sind und der Träumer es dadurch einfacher hat. Auch das Malussystem hätte man gerechter machen können. Wer nämlich zwei (oder mehr) Worte als Tipp gibt oder den zu suchenden Begriff in Teilen nennt, soll zur Strafe (?) die Traumkarte mit dem Begriff vor sich ablegen. Damit wird aber der Träumer noch mehr bestraft, denn es ist seine Zeit, die für das Tippgeben bereits verronnen ist. Besser nimmt man dem betreffenden Tippgeber einen Punkt ab.

Aber Punkte hin oder her: Mit When I Dream kann man richtig Spaß haben. Es ist wieder eine besondere Art von Kommunikationsspiel, bei dem ganz viel in der Kraft der Worte steckt, auch wenn einen das nicht so anspringt. Aber wenn der Tippgeber Dinosaurier mit „Urzeit“ umschreibt, der Träumer aber „Uhrzeit“ hört, dann ist der gut gemeinte Tipp am Ar… und das Gelächter bei der Auflösung groß. Dass manch‘ einer nie verstehen wird, was daran ein Spiel sein soll, dürfte nicht erst seit Dixit auch klar sein. So ist es halt.

In der richtigen Runde spiele ich es sehr gerne. Je mehr mitspielen, desto lustiger wird es. Die 110 Traumkarten reichen eine Weile, da sie doppelseitig bedruckt sind und somit jede Karte vier Begriffe enthält. Die Altersangabe und die leichten Regeln definieren When I Dream zu einem schönen Familienspiel, das aber in der jeder Alters- und Zielgruppe seine Freunde finden kann.blank

Spielanleitung zu When I Dream

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