Reich der Spiele

Freeze

Freeze von Reich der Spiele

Improtheater haben wir im Prinzip jeden Tag. Im Beruf, in der Schule oder im Privaten. Über den Tag verteilt spielen wir so viele Rollen, ohne dass es uns bewusst wird: Im Job den cholerischen Chef. Auf dem nach Weg nach Hause den Verkehrsrambo und zu Hause vielleicht noch das Pantoffeltierchen oder den Geliebten.

Rollenspiele vor Publikum? Da tun sich viele schwer. Muss aber gar nicht. Es gibt doch Freeze.

Vier Menschen führen dem Publikum ein am Anfang unbekanntes Thema vor. Ein Zuschauer muss nach der Darbietung enträtseln, was für eine Szene in den 45 Sekunden gespielt worden ist. Als nächstes raten alle (auch die Schauspieler), wie ist die Rangfolge der Darsteller untereinander gewesen? Wer war zum Beispiel auf dem Schiff der Kapitän (1), wer der Schiffsjunge (4)? Die Bühnenkünstler selber wissen von Ihrer Rolle eben auch nur die eigene Nummer (1-4) und müssen sich ihren Teil zusammen reimen. Die Dynamik bringt aber die Tatsache, dass durch (gewollten) Zufall durchaus zwei Kapitäne auf einem Schiff zugegen sein können. Die wollen sich natürlich gegenseitig den Schneid abkaufen. Die anderen beiden Akteure wuseln dann um die beiden Alphatierchen herum. Bevor ein lautes „Freeze!“ ertönt, was die Mimen einfrieren lässt, sind wahrlich kurzweilige Sekunden vergangen, wenn, tja wenn, und das ist ein kleiner Wehrmutstropfen, sich alle Mitspieler auf so eine Nummer einlassen können. Es kann halt nicht jeder Mensch aus seiner Haut und einige Spieler (eine Rolle die speziell wir öfters spielen) versuchen, gewinnoptimiert zu spielen, was dann dröge wirkt.

Auch sollte man eine gewisse Lebenserfahrung mitbringen. Kinder um die zehn Jahre können viele Dinge und Abläufe einfach noch nicht wissen, stehen dann buchstäblich während der Szene auf dem Schlauch und können dadurch bedingt nur mit Anwesenheit auf der Bühne glänzen. Was man aber auf keinen Fall machen darf (dafür gibt es nämlich laut Regel Schelte), dem Publikum dreist die Szene erklären. „Also, ich bin der Kapitän auf diesem Passagierschiff und alles hört auf mein Kommando!“, geht gar nicht. Genial wirkt es aber, wenn ein Mitspieler ein imaginäres Steuerrad hält und laut einen Kurs angibt, während ein zweiter (um bei dem Beispiel von eben zu bleiben) danach trocken erklärt, „Das sehe ich aber anders“ und einen anderen Kurs befiehlt. Da ist das Punkteverteilen am Ende der Runde fast nebensächlich. Einen Gewinner gibt es am Ende dennoch. Eben den Spieler/in mit sechzehn Punkten oder mehr.

Freeze ist ein optimales Spiel für das Krimi-Dinner Klientel und aufgeschlossene Leute. Solche Gruppen/Menschen sind mit so einer Spielform bereits vertraut und sind sich für Albernheiten, die zwangsläufig kommen, nicht zu schade. Denn eins sollte man bei einer Runde Freeze nicht sein – auf den Mund gefallen.

Infos zu Freeze

  • Titel: Freeze
  • Verlag: Bewitched Spiele
  • Autor: Andrea Meyer, Hans-Peter Stoll
  • Spieleranzahl (von bis): 5-10
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2010

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