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Klask

Spielbrett mit Aufbau von Klask - Foto Game Factory

Klask! Das ist ein Geräusch. Und ein Ausdruck. Der heißt übersetzt so etwas wie „Klack“. Denn eigentlich ist das Wort Dänisch. Und von da kommt dieses gleichnamige Geschicklichkeitsspiel (Game Factory) des Dänischen Tischlers und Spielerfinders Mikkel Bertelsen. Jetzt höre ich schon neugierige Nachfragen: Tischler, Geschicklichkeit, Klask, Klack? Etwa so etwas wie ein Schnippspiel? Oder ein Fußballkicker? Ja, alles ein bisschen. Eishockey für zwei Spieler mit zusätzlichen Hindernissen trifft es aber am ehesten. Aber mal langsam: Worum geht es hier eigentlich?

Klask: Geschicklichkeitsspiel mit Magnet und Kugel

Klask ist in erster Linie ein Geschicklichkeitsspiel. Und zwar ein abstraktes Spielvergnügen, auch wenn es Assoziationen zu Fußball, Eishockey oder anderem zulässt. Das Spielbrett ist aus verschraubtem Holz gefertigt, auf dem eine glatte Spielfläche aufgetragen ist. Darauf sind zwei Spielfeldhälften zu sehen, die jeweils ein Loch aufweisen. So etwas wie das Tor, das es zu treffen gilt. In der Mitte liegen drei kleine und magnetische Hindernissteine. Jeder erhält eine Spielfigur, die ebenfalls magnetisch ist und einen Führungsmagneten, der unter (!) der Holzkonstruktion mit der Spielfigur magnetisch verbunden wird. Nun ist nicht viel Fantasie gefragt: Die Spielfigur wird unter dem Tisch so bewegt, dass – na, klar – eine Kugel möglichst in das Loch der gegnerischen Spielfeldhälfte gebracht wird. Klingt einfach, ist es aber nicht.

Den sich anziehenden Hindernissen ausweichen und dennoch die Kugel versenken

Zum einen ist da die Spielfeldarchitektur. Die Spieler können den Führungsmagneten nur unter der eigenen Spielfeldhälfte entlangschieben. Dadurch sind sie in den Aktionen entsprechend eingeschränkt. Dann sind da noch die drei Hindernissteine. Da diese auch magnetisch sind, springen die bei schlechtem Verlauf oder bei Treffen durch die Kugel schon einmal an die Spielfigur. Das ist nicht gut. Denn das laute „Klask“ ist eine Mahnung. Bei wenigstens zwei an der Figur klebenden Steinen gibt es einen Treffer bzw. Punkt für den Gegner. Findige Spieler versuchen, diese Regel natürlich so auszunutzen, dass sie mit der Kugel die Steine in Richtung Gegnerfigur katapultieren. Fies, aber eben auch durchaus im Sinn des Spiels. Wer es jedoch zu ruppig angeht, verliert mit Pech schon einmal die eigene Spielfigur vom Magneten. Auch das macht ein „Klask“ und bedeutet Punkt für den Gegner. Gleiches trifft hektische Spieler, wenn Sie versehentlich ihre eigene Figur in die eigene Vertiefung befördern. Das kommt häufiger vor, als man denkt. Und letztlich gibt es natürlich einen Punkt, wenn die Kugel in die Vertiefung der gegnerischen Hälfte befördert wird. Logisch: Ein „Klask“ ertönt. So läuft das Geschicklichkeitsspiel hin und her, bis ein Spieler sechs Punkte erreicht hat.

Das Material bei Klask

Ein Holzspiel dieser Art, zumal mit Magneten, ist immer von der Qualität des Materials abhängig. Hier gibt es leider ein paar Minuspunkte zu verteilen. Zum einen ist das Thema „Material bei Klask“ in verschiedenen Foren diskutiert. Scheinbar gibt es Unterschiede in der Fertigung, die nicht ausschließlich auf die natürliche Eigenschaft von Holz zurückzuführen sind.

Auch bei meinem Exemplar sind kleine Mängel vorhanden. Zum einen ist das Spielfeld wackelig, da der Fuß kippelt. Das lässt sich beheben, indem eine Serviette o. Ä. untergelegt wird. Für mich kein Drama. Etwas ärgerlicher ist da schon, dass zum anderen nach vielen Dutzend (sic!) Spielen die Holzränder an einigen Stellen etwas splittern. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern birgt auch eine gewisse Gefahr für zarte Hände. Ich finde das wirklich kritikwürdig, zumal die Verarbeitung sonst sehr sauber zu sein scheint (was ich als Nicht-Holzfachmann eben so sehe).

Ein weiterer Materialkritikpunkt sind die Magnete. Leider, leider sind diese unterschiedlich stark. So passierte es bei meinen Testspielen immer mal wieder, dass eine Kombination aus Führungsmagnet und Spielfigur etwas weniger robust war, als die andere. Das ließ sich durch Tausch der Figuren und Magnete verifizieren und ist damit nicht dem Unvermögen eines Spielers zuordnen. In der Praxis heißt das: Eine Spielfigur ist anfälliger, den Kontakt zum Magneten zu verlieren, und zugleich weniger exakt beim Treffen und Stoßen der Kugel. Das ist im Spiel natürlich grundsätzlich ein Nachteil.

Das Problem: Ich kann nur für mein Exemplar sprechen. Andere scheinen völlig okay zu sein. Wieder andere weisen echte Macken auf. Außerdem gibt es bei neueren Fertigungschargen scheinbar weniger Probleme. Daher muss ich hier um Augenmaß bei der Beurteilung meiner Hinweise zur Kritik bitten. Ganz am Ende machen diese Materialunterschiede das Einordnen des Materials und Spiel im Rahmen einer Rezension schwierig. Für eine Bewertung muss ich daher davon ausgehen, dass der Großteil der Exemplare eine halbwegs mängelfreie Qualität aufweist. Aber auch diese Annahme ist entsprechend mit Augenmaß zu verstehen.

Lohnt sich Klask als Geschicklichkeitsspiel?

Wenn ein Käufer ein ordentliches Exemplar erwischt, erhält er ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis. Das lohnt sich, denn Klask ist ein extrem spannendes, unterhaltsames und mitreißendes Geschicklichkeitsspiel für zwei Spieler. Ich habe während meiner „Testphasen“ für eine Rezension selten ein Spiel so häufig auf den Tisch gebracht. Inzwischen dürften es weit mehr als 100 Partien sein. Die Mischung aus Sportcharakter („Tore“ „schießen“, Kugel treffen, Punkte sammeln), aus Ärgerfaktor (Magnetsteine treffen und als Hindernis nutzen) sowie aus der Anforderung an die eigene Geschicklichkeit und das optisch und haptisch tolle Material ist super.

Besonders schön ist die Lernkurve. Viele Spieler „ballern“ die Kugel ähnlich wie beim Billard erst rabiat direkt oder über Bande in Richtung gegnerischer Vertiefung. Schnell merken sie jedoch, dass eben dies meistens nicht fruchtet. Langsamer und gezielter bringt mehr. Mal über Bande, mal direkt, mal als Konter nach einer abgefangenen Kugel. Aber auch nicht zu langsam, denn dann fängt der Gegner die Kugel ab. Daher ist Klask als Spiel immer etwas hektisch. Spätestens dann, wenn die Hindernissteine plötzlich in der eigenen Verteidigung herumliegen, wird das Reagieren schwierig. So entwickeln sich schnell spannende Schlagabtausche, die wirklich an der Ehre packen. Ein „Klask“ im falschen Moment kann da schon einmal zu Frust auf der einen und Jubel auf der anderen Seite führen. Emotion pur! Wären die bei meinen Exemplar vorhandenen kleinen Materialmängel nicht, wäre Klask für mich spielerische Oberklasse. Denn anders als viele andere Geschicklichkeitsspiele dieser Art und Ausstattung ist es preislich erschwinglich. Für mich ist Klask ein Spieletipp. Mit dem Hinweis auf das je nach Exemplar möglicherweise nicht optimale Material.

Infos zu Klask

  • Titel: Klask
  • Verlag: Game Factory
  • Autor: Mikkel Bertelsen
  • Spieleranzahl (von bis): 2
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 10
  • Jahrgang: 2016
  • Video:
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1 Kommentar

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Oliver 17. August 2017 at 16:12

Ich habe das Spiel vor nicht mal einem Monat bei einem Freund meines Bruders gespielt – und mir dummerweise nicht den Namen gemerkt! Hab's eben in der Seitenleiste entdeckt, und es kamen Erinnerungen wieder hoch: Zum einen, dass ich das spontane Turnier unter 6 Kontrahenten haushoch verloren habe, zum anderen aber auch, dass es wirklich Spaß gemacht hat! Es hat mir auch wirklich gut gefallen, wie in dieser Rezension auch erwähnt, dass man das schnell mal auf'm Tisch stellen kann und alle ihre Freunde daran haben. Danke für den Namen.Kostet inzwischen allerdings schon 53 € bei amazon, ist mir dann doch zu teuer, um sich das mal so zwischendurch zu kaufen… Oliver

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