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Lost Galaxy

Lost Galaxy - Foto von Rudy Games

The Intergalactic Card Game

Lost Galaxy! The intergalactic card game! Expand! Protect! Survice! Wow! Mit Schlagwörtern wird nicht gegeizt! Marketing vom Feinsten! Aber nicht aus Übersee, sondern von unseren Nachbarn aus Österreich! Rudy Games haben sich seit einigen Jahren auf analoge Spiele mit Appunterstützung fokussiert und versuchen mit Lost Galaxy nun auch im SciFi-Sektor ihre Position in dieser Nische zu stärken. Wer allerdings eine gewaltige Strategieschlacht erwachtet, wird von Lost Galaxy enttäuscht. The intergalactic card game ist nämlich mehr „Nanu Nanu“ als „Möge die Macht mit Dir sein!“.

Jede verlorene Galaxie hat eine Geschichte

Ja, auch die Galaxie von Lost Galaxy. Diese ist zwar reichlich fern, womöglich sogar noch ferner, aber wird wie so viele andere Galaxien zuvor von einer kosmischen Katastrophe heimgesucht. Wenig überraschend wird die Sonne zur Supernova und – wie soll es anders sein – alles geht den Bach runter. Und jetzt kommen endlich wir, die Spieler ins intergalaktische Kartenspiel! Wir spielen eins von vier Sternenvölkern und versuchen, die meisten Planeten zu evakuieren. Dabei kann es unter den Sternen schon mal hektisch werden und man schleppt falsches Volk mit.

Lost Galaxy: Kartenkloppen unter den Sternen

Wie gesagt, Lost Galaxy ist kein toughes Strategiespiel. Lost Galaxy ist ein Kartenspiel im Stil von Uno & Co, welches durch die App Vorteile zieht:

  1. Die wabbernde Sonne auf dem Screen und die spacige Hintergrundmusik sorgen für eine gewisse Atmosphäre. Obwohl man nur Karten kloppt, kann man als sensibler Tagträumer auf die Idee kommen, wirklich Planeten zu evakuieren. Man staune: Aber das Kartenspiel ist doch thematisch.
  2. Die App steuert zum Teil auch das Geschehen außerhalb des Screens, indem sie die Regeln erweitert oder Zufallssituation generiert.

Falsch hingegen ist, dass man ohne Regellesen direkt los spielen kann. Denn die Regeln muss man halt auf dem Screen vor Spielbeginn lesen. Lesen bleibt lesen!

Hyper! Hyper! Die Regeln in 12 Parsec!

App starten. Smartphone bzw. Tablet in die Tischmitte legen. Und los geht es! Jeder Spieler zieht zu Spielbeginn fünf zufällige Karten vom Nachziehstapel. Diese Karten haben die Werte von 1 bis 5 und unterschiedliche Farben, welche die vier Sternenvölker repräsentieren. Karten können auf- oder absteigend auf einem der acht Planetenfelder neben dem Smartphone bzw. Tablet abgelegt werden.

Begonnen wird mit einer 1er-Karte, evakuiert werden kann ein Planet, wenn zuletzt eine 5er-Karte auf einem Planetenfeld abgelegt wurde und man nun noch eine Raumschiffkarte auf das Planetenfeld legen kann. Dabei erhält man womöglich nicht nur Karten der eigenen Farbe, sondern auch Karten der anderen Mitspieler – je nachdem, welche Karten zuvor auf dem Planetenfeld abgelegt wurden. Zusätzlich gibt es Karten mit Sonderaktionen, wie z. B. das beliebte Aussetzen oder das vollständige Zerstören eines Planetenfelds. Nicht zu vergessen die Spezialfähigkeiten der einzelnen Sternenvölker.

Eine Runde endet, wenn die Sonne zur Supernova wird. Nun werden von jeder Farbe die Kartenwerte addiert. Außerdem erhält jeder Spieler Punkte für erfolgreich eingesetzte Raumschiffe. Nach drei Runden gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten. Die App hilft einem, den Sieger zu ermitteln. Vollständige Regeln finden sich auf Boardgamegeek.

Ist da Leben in der tiefschwarzen, unendlichen Langweile bei Lost Galaxy?

Könnte man jetzt erwarten. Denn ganz ehrlich: Bahnbrechend neu ist die Idee hinter dem Spiel ja nicht. Und eins ist sicher: Viele Vielspieler werden das Näschen rümpfen, weil sich hinter der Fassade ein schlichtes Kartenspiel verbirgt. Aber wenn man sich einfach mal vom Schein täuschen und sich auf das Expand! Protect! Survice! einlässt, dann macht Lost Galaxy einfach nur scheiße Spaß! Denn die App baut Zeitdruck auf, die App fordert immer wieder Aufmerksamkeit und … Man kann so wunderbar die Mitspieler ärgern! Wirklich klassisch! Man zerstört vielversprechende Planetenstapel der Mitspieler. Man lässt Mitspieler aussetzen! Man „schmuggelt“ eigene Karten in die Stapel der Mitspieler! Und so weiter. Und man bekommt die Kids wieder an den Tisch, die sonst vor allem, was nicht Controller und einen Stecker hat, Reißaus nehmen. Mein 12jähriger wollte einen Nachschlag. Und das nicht beim Essen, sondern beim Gesellschaftsspiel! Das ist schon eine kleine Auszeichnung. Aber auch in einer reinen Erwachsenenrunde kam Lost Galaxy sehr gut an. Ich wünsche mir nur, dass die Digitals von Rudy Games ihr Versprechen halten und an der App schrauben, damit das Spiel auch zukünftig mit der einen oder anderen Überraschung aufwartet. Nach dem eigenen Motto: Expand! Protect! Survive!

Infos zu Lost Galaxy

  • Titel: Lost Galaxy
  • Verlag: Rudy Games
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 10-15
  • Jahrgang: 2018

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