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Wizard – das Würfelspiel

Wizard - das Würfelspiel - Ausschnitt - Foto von Amigo Spiele

Das Stichspiel Wizard ist ein Klassiker. Es gibt verschiedene Versionen (u. a. Wizard Junior und Wizard Extreme) und sogar nationale und internationale Meisterschaften. Kein Wunder, dass Amigo Spiele bei einem solch erfolgreichen Produkt die Kuh gerne bis zum letzten Tröpfchen melkt. Ähnlich wie bei Bohnanza. Und daher gibt es dieses Jahr auch eine Würfelvariante. Braucht es die wirklich?

Kuben, Schriftrollen und die Magier von Stonehenge

Bevor die Frage geklärt wird, wollen wir erst einmal in die Geschichte des Würfelspiels eintauchen. Denn natürlich hat nicht Amigo bzw. Autor Daan Kreek das Spiel erfunden. Es war ganz anders! Der Archäologe Hensch Stone fand in der Kammer der Weisen bei Stonehenge einen mysteriösen Kubus samt Schriftrolle, die erzählt, wie die Magier von Stonehenge einst mit den Würfeln ihre Gabe der Vorhersage trainierten und welche Verbindung es zu dem uns bekannten Wizard gibt. Ja ja, da geht ein verblüfftes Raunen durch den Raum!

Und jetzt die Realität

Wenn wir den ganzen Hokuspokus weglassen, bleibt ein Spiel, das in der Grundvariante lediglich aus sieben Würfeln und dem Blatt der Vorhersage besteht. Auf dem Blatt markiert man in jeder Runde seine Vorhersage und nach dem Würfeln die erzielte Wertung. Jeder Würfel zeigt dabei auf seinen Seiten die vier aus Wizard bekannten Farben sowie das Narren- und Wizardsymbol. Das Blatt der Vorhersage besteht aus fünf Zeilen. Vier Zeilen für die vier Farben und eine Zeile für die Narrenwertung. Die Zeilen werden durch fünf Spalten unterteilt mit den Werten 1-5.

Das Würfelspiel geht über mehrere Runden und endet, sobald ein Spieler neun Kreuze auf seinem Blatt eingetragen hat. Kreuze erhält man bei korrekter Vorhersage oder aber, wenn man eine Narrenwertung vornimmt, um keine Minuspunkte für eine falsche Vorhersage zu erhalten. Narrenwertungen werden in der entsprechenden Spalte vorgenommen und geben keine Punkte bei der Endabrechnung.

Der Ablauf

In einer Runde geben die Spieler im Uhrzeigersinn beginnend beim Seher ihre Vorhersage ab. Dabei darf eine Vorhersage von den nachfolgenden Spielern nicht wiederholt werden. Außerdem darf eine Vorhersage nicht mehr erfolgen, wenn man sie bereits in einer vorherigen Runde getätigt hat. Das entsprechende Feld ist dann auf dem Blatt der Vorhersage auch belegt.

Anschließend darf der Spieler mit dem Titel „Seher“ bis zu dreimal würfeln, um seine Vorhersage zu erfüllen. Würfel dürfen dabei liegen gelassen und für den nächsten Wurf weniger Würfel genommen werden. Das Kniffelprinzip. Jeder Spieler darf dabei am Ende eines Wurfs aussteigen, auch wenn seine Vorhersage durch das Würfelergebnis gar nicht erfüllt ist. Der Seher kann auch vorzeitig aussteigen und damit die Runde vor dem dritten Wurf beenden.

Für eine richtige Vorhersage macht man ein Kreuz in dem Feld, was man bei der Vohersage umrandet hat. Für eine falsche Vorhersage trägt man die Differenz zwischen Würfelergebnis und Vorhersage ein. Oder aber nimmt eine Narrenwertung vor, wenn mindestens ein Narr beim Würfelergebnis und das entsprechende Narrenwertungsfeld noch frei ist.

Seher für die nächste Runde ist der Spieler, der bei der Vorhersage den höchsten Wert in einer anderen Farbe wie der Seher genannt hat. Hat niemand eine andere Farbe genannt, bleibt der Seher.

Bei der finalen Wertung werden in jeder Spalte die Kreuze mit dem Spaltenwert (1-5) multipliziert und die Differenzen von diesem Wert abgezogen. Die Ergebnisse der Spalten werden addiert. Der Spieler, der als erster neun Kreuze hatte, erhält außerdem zusätzlich drei Punkte. Gewonnen hat der Spieler mit den meisten Punkten. In der Variante für Fortgeschrittene kommen noch Zauberkarten hinzu, welche zu Beginn jeder Runde gezogen werden und die Spielregeln für die jeweilige Runde ändern.

Wizard - das Würfelspiel - Foto von Amigo Spiele

Breit spielen oder in die Breite spielen? Ein Fazit zu Wizard – Würfelspiel

Es ist nicht neu, dass gut laufende Spiele einen Karten- oder Würfelableger bekommen. So gibt es Skull King – das Würfelspiel, Istanbul – das Würfelspiel und Catan – das Kartenspiel. Und natürlich Würfel Bohnanza. Ad hoc fällt mir aber kein Spiel ein, bei welchem der Ableger erfolgreicher als das Original war. Und vorliegende Nummer wird das sicher nicht ändern. Auch wenn im Moment die Roll‘n‘Write-Welle durch die Spiellande schwappt.

Schlecht ist das Wizard Würfelspiel dabei nicht. Es passt wunderbar in lebhafte Eckkneipen, in denen man bierselig die Würfelbecher tanzen lässt und sich gespielt über die charakterlosen Kuben ärgert. Und wem das Grundspiel zu fade ist, der bekommt mit den Zauberkarten Zucken in der Leber. Da hätten es gerne ein paar mehr Karten sein dürfen, denn die 10 beiliegenden Karten hat man doch recht schnell durchgerockt und wünscht sich dann noch mehr Abwechslung. Wobei dies beim 08/15-Kneipenspieler anders sein mag. Dem reichen möglicherweise die abgegrabbelten Karten auch noch nach dem 50. Wizard-Shot.

Regelmäßige Spielgruppen mit einem Anspruch an Diversität oder Story oder Mechanismen oder oder oder … Denen wird das Wizard Würfelspiel nicht reichen. Auch in meinen Testgruppen war niemand, der von sich aus forderte, das Würfelspiel beim nächsten Mal wieder auf den Tisch zu bringen. Tendenz eher „Okay, kann man spielen“, aber kein „Cool. Muss ich haben.“ Also wirklich eher was für breit spielende Kneipenspieler als für in die Breite spielende Vielspieler.

Infos zu Wizard – das Würfelspiel

  • Titel: Wizard Würfelspiel
  • Verlag: Amigo Spiele
  • Autor: Dan Kreek
  • Spieleranzahl (von bis): 2-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2019

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