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Animal Poker

Animal Poker - Ausschnitt - Foto von Heidelbär

Bestimmer sein ist toll! Da sitzen alle an einem Tisch und sollen dich Boss nennen, nur weil du ein paarmal bessere Karten ausgespielt hast als sie. So sieht’s aus.

Schon seit über 30 Jahren wird in (un-) regelmäßigen Abständen für den Auf- und gegen den Abstieg in der Hierarchie gepokert. Ob es Der Große Dalmuti (Richard Garfield) oder Karriere Poker (Brian Walker, Klaus Grähnke) hieß: Immer ging es darum, vom Tellerwäscher zum Chef auszusteigen. Auch bei Animal Poker (HeidelBÄR Games) geht es um den in Pappe geprägten American Dream.

Zahlenkarten bei Animal Poker - Foto von Axel Bungart

Wie spielt man Animal Poker?

Wie schon immer erhält jeder eine Handvoll Karten. Der letzte in der Hierarchie, hier der Praktikant, bekommt sogar ein paar Karten mehr, hat aber auch immer den Aufräumerjob was die ausgespielten Karten betrifft. Grad, dass er nicht noch Getränke für seine „Vorgesetzten“ holen muss. Dann tauschen der Oberste und der Unterste und in äquivalenter Konstellation auch die anderen Spieler Karten untereinander, was in der Regel das Hierarchiegefälle noch verstärkt. Und schon geht’s los.

QR-Steckbrief bei Animal Poker - Foto von Axel Bungart

Es beginnt, klar, der Boss, Karten auszuspielen: eine oder mehrere gleichwertige. Die ihm folgenden müssen ihn (und alle vor ihnen) bei gleicher Anzahl im Wert überbieten. Wer das nicht kann oder will, muss passen. Doch da es nach wie vor das Ziel ist, alle seine Handkarten loszuwerden, ist passen eher eine schlechte Option.

Karte Ich bin der Boss bei Animal Poker - Foto von Axel Bungart

Wer als Erster alle Karten loswird, wird (oder bleibt) Boss. Die anderen besetzen die folgenden Stufen, sobald auch sie fertig sind. Dadurch ergibt sich die neue Hierarchie für die folgende Runde. Eine Partie endet nach vereinbarter Spielzeit oder Rundenanzahl.

Alter Hut, neues Hemd

Soweit klar: Animal Poker ist nur ein neuer Name für ein altes Spiel. Damit ist auch klar, dass sich Unterschiede nur in der Gestaltung der Karten und bestenfalls in der Aufmachung und Formulierung der Regel ergeben. Während die Aufmachung übersichtlich und eindeutig ist, hätte man tatsächlich einen Satz anders formulieren können (müssen), da er in der aktuellen Formulierung missverstanden werden kann. Bei den drei (einzigen) Punkten, die es beim Ausspielen von Karten zu beachten gilt, sollte der Satz „Spiele nur Karten mit der gleichen Zahl“ gegen „Spiele nur Karten mit gleichen Zahlen“ ersetzt werden. Man bezieht ihn sonst im Kontext auf die Karten des Bosses anstatt nur auf die eigenen Karten, was aber mit der dritten Regel („Spiele nur Karten, die eine höhere Zahl zeigen als alle bisher gespielten“) kollidiert.

Jobkarten bei Animal Poker - Foto von Axel Bungart

Eindeutig dargestellt sind dafür die Jobkarten, die auch symbolisieren, wer mit wem wie viele Karten tauschen muss. Kleiner Gag hier sind die QR-Codes auf jeder Karte, die zu einem persönlichen Steckbrief des Amtsinhabers führen.

Gegenseitiges Stühlesägen

Da ich die Vorgängerversionen von Animal Poker zuvor nicht kannte, war das Spielerlebnis für mich (und die meisten meiner Mitspieler) neu. Nachdem ich in meiner ersten großen Runde die Regeln erklärt hatte, sah ich zunächst in wenig animierte Gesichter. Nach zwei drei Runden, an deren Ende man sich auch immer der neuen Hierarchie entsprechend am Tisch umsetzen muss, war der Unterhaltungswert des Spiels aber überzeugend.

Boss und Praktikant bei Animal Poker - Foto von Axel Bungart

Das Besondere gerade in einer großen Runde ist dann aber das Gehabe und verbale Scharmützeln zwischen den Vorgesetzten und Untergebenen. (Was so ein kleiner Satz in der Spielregel ausmachen kann („Sprecht den Boss immer korrekt als „Boss“ an.“)). Dies macht einen Großteil des Spielwitzes aus, der meist im Frotzeln gegen den neuen Praktikanten mündet.

Animal Poker - Schachtel - Foto von Heidelbär

In der Mindestbesetzung von vier Personen funktioniert Animal Poker auch, verliert aber aufgrund der fehlenden Gruppendynamik an Witz. Ich würde es daher eher als Partyspiel einordnen, dessen Spieldauer man selbst bestimmen kann und bei dem der Weg das unterhaltsame Ziel ist.

Infos zu Animal Poker

  • Titel: Animal Poker
  • Verlag: HeidelBÄR Games
  • Spieleranzahl (von bis): 4-8
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2022
  • Video:
    YouTube

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