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Die weiße Burg

Die weiße Burg - Ausschnitt der Schachtelillustration - Foto von Kosmos

Die weiße Burg, der Nachfolger von Die rote Kathedrale, stand in Japan. Wir schreiben das Jahr 1761, und wir ringen um unsere Stellung am Hof des „weißen Reihers“, wie diese Burg auch genannt wird.blank

Die weiße Burg von Sheila Santos und Israel Cencerro (Kosmos) gehört zur Kategorie „großes Spiel in kleiner Schachtel“. Diese ist randvoll mit Spielmaterial. Es ist ein Würfelauswahlspiel mit sehr schönen, ineinander verzahnten, Mechanismen. 

Wie funktioniert Die weiße Burg?

Eine Partie geht über drei Runden, in jeder Runde ist jeder Spieler drei Mal am Zug, das bedeutet: Die Zeit, um das höchste Ansehen in der Burg zu erreichen, ist knapp.

Gesellschaftsspiel Die weiße Burg - Detail der Burgräume - Foto von Kosmos

Der Spielplan zeigt verschiedene Bereiche: Brücken und Gärten, Übungsplätze, Brunnen und natürlich die Burg. Jeder Spieler hat sein eigenes Familientableau, auf dem er zum einen seine Ressourcen sammeln kann und das zum anderen fünf Höflinge, fünf Gärtner und fünf Krieger beherbergt. Außerdem ist Platz für eine Aktionskarte und für den Aufbau des Laternen-Bonus, dazu später mehr.

Die weiße Burg und die Würfel

Würfelbrücke bei Die Weiße Burg | Foto: Axel Bungart
Würfelbrücke bei Die Weiße Burg | Foto: Axel Bungart

Im Spiel befinden sich 15 Würfel in drei verschiedenen Farben. Die Würfel werden vor jeder Runde neu gewürfelt und auf den drei Brücken, die in den Gärten stehen, nach Farbe und aufsteigend sortiert, platziert.

Wer an der Reihe ist, wählt einen Würfel von einer der drei Brücken, und zwar entweder den niedrigsten oder den höchsten. Wählt der Spieler den niedrigsten Würfel, gibt es zum Ausgleich noch den Laternen-Bonus. Der Würfel kann entweder auf einem Würfelfeld des Spielplanes (Burg, Brunnen oder außerhalb der Mauern) oder auf dem eigenen Tableau platziert werden. Ist dabei der Wert des Würfels höher als der des aufgedruckten Würfels, erhält der Spieler die Differenz in Münzen. Ist der Wert niedriger, muss der Spieler die Differenz in Münzen zahlen. Auf jedem Würfel, der auf dem Spielplan platziert wurde, kann ein weiterer Würfel platziert werden (dies gilt nicht für das eigene Tableau).

Brettspiel Die weiße Burg - Würfelbrücke - Foto von Kosmos

Die weiße Burg besteht aus drei Ebenen

Die Burg ist pyramidenförmig aufgebaut und besteht aus drei Ebenen. In der untersten Ebene befinden sich drei Räume (Würfelfelder) und in der zweiten Ebene zwei Räume. In der obersten Ebene befindet sich der Saal des Daimyo, das eigentliche Ziel jedes Höflings. Hat ein Höfling diesen Saal erreicht, erhält er seinen Laternen-Bonus. Der Spieler bekommt dann die Belohnung aller Symbole, die im Laternenbereich seines Tableaus sichtbar sind. Eine zusätzliche Belohnung erhält er, falls es noch ein freies Feld im Saal gibt. Falls es kein freies Feld mehr gibt, darf er zwar bleiben, bekommt allerdings keine Extra-Belohnung.

Spiel 23 in Essen: Dei weiße Burg - Foto von Riemi
Spiel 23 in Essen: Dei weiße Burg – Foto von Riemi

Neben der Burg ist es wichtig, den Garten nicht aus den Augen zu verlieren und einen Gärtner auf einer Gartenkarte einzusetzen. Hier gilt es erst die geforderte Nahrung zu bezahlen und anschließend die angegebene Aktion auszuführen.

Um die Aktionen auf dem Übungsplatz ausführen zu können, muss man Krieger einsetzen. Die Jahreszeitenleiste schließlich zeigt den Einfluss an, den die einzelnen Familien am Hof haben. Immer wenn eine Familie Einfluss erhält, rückt sie ihren Einflussmarker auf der Jahreszeitenleiste entsprechend weiter. Die Leiste ist in die vier Jahreszeiten eingeteilt. Um von einer Jahreszeit in die nächste zu gelangen, muss man ein bis drei Siegel bezahlen. Kann oder will man das nicht, darf man die Grenze zur nächsten Jahreszeit nicht überschreiten. Am Ende des Spiels gibt es Punkte entsprechend der Position auf dieser Leiste.

Gesellschaftsspiel Die weiße Burg - Spielszene - Foto von Kosmos

Nach neun Zügen endet das Spiel. Der Spieler mit den meisten Punkten hat sich die beste Stellung am Hof erarbeitet.

Die weiße Burg und der Spielspaß

Der Wiederspielreiz ist bei Die weiße Burg sehr hoch. Ich habe hier nur einen Teil der Möglichkeiten aufgezählt, die das Spiel bietet. Die flexible Auslage und die vielen verschiedenen Karten, dass sich die Partien immer wieder neu entfalten. Der Spieler muss sich auf jede Ausgangslage neu einstellen.

Trotz seiner Komplexität besitzt Die weiße Burg eine angenehm kurze Spieldauer. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass kein Grübler mit am Tisch sitzt.  Brettspiel Die weiße Burg - Schachtel - Foto von Kosmos

Bei nur neun Spielzügen gilt es viele verschiedene Dinge im Auge zu behalten und abzuwägen. Die immer wieder neue Ausgangslage und die Möglichkeit von Kettenzügen bieten anhaltenden Spielspaß.

Man weiß natürlich nicht genau, was der neue Spielejahrgang noch an Spielen bringt, aber ich kann mir gut vorstellen, dass Die weiße Burg bei der Auswahl für das Spiel des Jahres auf den vorderen Rängen mitspielt. In meinen Augen ist dieses Spiel auf jeden Fall eine Kaufempfehlung wert.

Infos zu Die weiße Burg

  • Titel: Die weiße Burg
  • Untertitel: Am Hof des Daimyo
  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Sheila Santos, Israel Cencerro
  • Spieleranzahl (von bis): 1-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 50-70
  • Jahrgang: 2023

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