Infos zu Dreist
- Titel: DREIst
- Verlag: Ravensburger
- Autor: Janet Kneisel
- Spieleranzahl (von bis): 1-4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 20
- Jahrgang: 2016
Dreist ist ein Zahlenkartenspiel, das auf dem Spielkarton als „Das frech-fröhliche Ärgerspiel“ bezeichnet wird. Also, dass es einen ärgern kann, das stimmt. Ich bin an der Spielbeschreibung fast verzweifelt. Ich habe beim Durchlesen fast gar nichts verstanden. Einer meiner Spielpartner, den ich in solchen Fällen als Joker hinzuziehe, sagte nach dem Lesen der Spielanleitung folgendes: „Schwierig, aber machbar“ und ich finde, er hat recht. Wir oder besser gesagt ich habe insgesamt drei Spielrunden gebraucht, bis ich es endlich so halbwegs begriffen habe und selbständig Karten anlegen konnte. Aber es gibt einen kleinen Trost, wenn man es dann verstanden hat, ist das Spiel auch ganz in Ordnung, aber zu meinen Lieblingen wird dieses Kartenspiel wohl nie gehören.
Dreist: Worin lagen denn die Schwierigkeiten?
Zu der Spielanleitung benötigt man die Übersichtskarten, die das geschriebene Wort noch als Abbildung unterstützen sollen. Insgesamt gibt es sechs solcher Übersichtskarten, die auch noch doppelt bedruckt sind. Wobei die letzte Karte nur für Solospiele benötigt wird. Die Absicht, die von den Spielemachern dahinter steckt, ist die, dass diese Karten direkt neben das Spiel gelegt werden können, um sich daran orientieren zu können. Aber wenn man das Spiel zum ersten Mal in der Hand hat, ist das fast schon eine Überforderung. Da wäre es doch ratsam gewesen, wenn diese Karten direkt in der Spielanleitung ebenfalls abgebildet sind.
Zu den fünf Grundregeln kommen noch weitere Sonderfälle. (Ich verzichte an dieser Stelle darauf, tiefer ins Regelwerk einzusteigen, da dies viel zu komplex wäre. ) Es ist alles im allem anfänglich sehr komplex und wirkt etwas verworren.
Dreist: Und worum geht es jetzt bei diesem Kartenspiel?
Es geht darum, durch geschicktes Anlegen seiner Karten in der Auslage, schnellst möglich alle seine Karten loszuwerden. Klingt einfach, nicht wahr? Dann wäre es ja langweilig. Durch die Regeln und Sonderfälle ist es natürlich nicht mehr so einfach, die Karten loszuwerden. Es gibt sogar Runden, da kann man nicht eine einzige Karte ausspielen. Aber es gibt zum Glück auch Runden, da wird man alle fünf Handkarten los und darf dann sogar noch seinem Gegner oder zwei Gegnern ein „dreistes“ Geschenk unterbreiten und zwei Karten von seinem Nachziehstapel schenken. Das ist dann wohl mit dem oben beschriebenen Untertitel gemeint.
Es gibt insgesamt acht Basiskarten von eins bis acht. Die bleiben immer liegen. Die Spieler haben bunte Karten, ebenfalls von eins bis acht auf der Hand beziehungsweise auf ihrem Nachziehstapel. Die Karten dürfen sowohl waagerecht als auch senkrecht gelegt werden, wichtig ist dabei zum Beispiel, dass sie immer eine Verbindung zur Basis haben und gleiche Zahlen immer senkrecht untereinander liegen. Waagerecht muss zusätzlich noch auf die gleiche Farbe der Karten Rücksicht genommen werden, denn nur gleichfarbige Karten dürfen nebeneinander liegen. Dann gibt es noch die sogenannten „Dreier“, die unterteilt werden in Spalten- und Reihendreier. Dreier bestehen aus Kartenspalten mit drei unterschiedlichen Farben oder einer Reihe mit drei Karten in der gleichen Farbe. So, und nun wird es noch anstrengender für die grauen Zellen: Reihendreier bleiben auf dem Spielfeld liegen, Zeilendreiher dagegen werden weggeräumt, zuzüglich die Karten, die keine Verbindung mehr zur Basis haben. Aber es gibt eine Gemeinsamkeit bei den Dreiern: Der Spieler darf sich nach dem direkten Legen eines Dreiers eine Karte nachziehen, aber er muss es nicht. An dieser Stelle möchte ich es mal mit dem Regelwerk gut sein lassen. Ich denke, man kann anhand dieser Beschreibung schon ein Bild von dem Spiel machen.
Dreist: Was lässt sich positiv hervorheben?
Mir persönlich gefällt das Kartenlayout von Dreist gut. Auf allen Karten sind neben den Zahlen noch witzige Waschbären zu sehen. Es lockert das Spiel etwas auf, ist aber dadurch nicht zu kindisch. Was ich ebenfalls positiv erwähnen möchte, ist die Möglichkeit, das Spiel als Solospiel spielen zu können. Mir gefallen Spiele, die man sowohl alleine als auch mit mehreren Spielern spielen kann. In der Soloversion spielt der Spieler gegen Egon. Kennen Sie Egon? Egon ist „ein Gegner ohne Nase“, dieses Wortspielchen hat doch was, oder? Auch der Name des Spiels ist gut gewählt. Durch die Schreibweise „DREIst“ fällt auf, dass das Spiel wohl irgendwas mit der Zahl Drei zu tun haben muss.
Stimmen die Angaben von Dreist?
Die Altersangabe beschreibt, dass Dreist ab acht Jahren gespielt werden kann. Für viele in dem Alter ist das Regelwerk jedoch einfach zu komplex. Auch hier passt das oben angeführte Zitat sehr gut. Mit anfänglicher Unterstützung und mehreren Spielrunden wird auch ein achtjähriges Kind Dreist relativ selbständig spielen können. Dennoch würde ich es nicht für diese Altersklasse empfehlen.
Eine Spielrunde soll laut Angabe etwas 20 Minuten dauern. Wie bei jedem anderen Gesellschaftsspiel auch, sind die ersten Spielrunden natürlich wesentlich länger als der angegebene Richtwert. Aber ich denke mit etwas mehr Routine, nähert man sich mit der tatsächlichen Spielzeit dem Richtwert an.
Lohnt sich die Anschaffung von Dreist?
Also, da muss differenziert werden. Dreist von Janet Kneisel (Ravensburger) ist kein einfaches Kartenspiel wie zum Beispiel Uno, das sogar schon Kindergartenkinder ruckzuck beherrschen, obwohl es sich bei Dreist auch um ein farbiges Zahlenkartenspiel handelt und die Waschbären sogar noch für die Kinder ihren Reiz hätten. Wer gerne mit Zahlen spielt und komplexere Zusammenhänge schnell erschließt, findet sicherlich Gefallen an diesem Spiel.
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