Hotel Geisterschreck

Geister in Spielen hat schon so etwas wie Tradition. Bei Hotel Geisterschreck von Phil Vizcarro und Amine Rahmani (Letheia/Asmodee)haben es die Geister etwas zu arg getrieben und müssen jetzt flüchten, ohne erwischt zu werden. Richtig Rock`n`Roll war angesagt. Alles liegt wild durcheinander. Die Hotelgäste bibbern derweil in ihren Zimmern und schauen durch die Schlüssellöcher. Risiko! Wer auf diese Weise Geister erblickt, muss zurück zu Start.

So funktioniert das Familienspiel Hotel Geisterschreck

Die Aufgabe der Geister ist es, von einer Seite der Hotellobby auf die andere Seite zu laufen. Dazu werden am Anfang sechs unterschiedliche Möbelstücke auf dem Spielplan verteilt. Wobei auf Felder keine Rücksicht genommen wird. Einfach, wo und wie man will, irgendwo auf dem Plan hinstellen.

Die sieben Geister (drei kleine, zwei mittlere und einen großen Geist) werden am Anfang im eigenen Vorrat geparkt. Insgesamt fünf Runden dauert die Geisterflucht. In einem Spiel mit echtem Rock’n’Roll wären es drei gewesen. Klar, Three Chords And The Truth …

Verstecken für und mit den Geistern

Eine Runde besteht aus Möbelstücke verrücken, Geister vorwärts bewegen und Schlüsselloch versetzten. Bisschen Moshpit vor der Bühne eben. Der Kartenstapel wird passend zur Anzahl der Mitspielenden am Tisch vorbereitet. Damit am Ende der fünf Runden keine Karten mehr auf dem Aufnahmestapel liegt.

Jeder muss am Anfang eine Karte ziehen und erhält als Information, welche Möbelstücke darf ich versetzten und wie viel Schritte ich auf meine Geister aufteilen darf. Es gibt auch Karten auf denen nur Schritte angegeben sind. Hier singt sozusagen dann die Menge mit.

Spotlight an: Wo ist der Geist?

Wenn alle ihre Karten durchgearbeitet haben. Wird das große Schlüsselloch versetzt. Die Seite darf in der Folge abwechselnd ausgesucht werden. Ein sechsseitiger Würfel (W6) bestimmt dann aber auf welchen Feld das Schlüsselloch abgelegt wird. Trommelwirbel. Nun wird durch das Schlüsselloch geschaut und die sichtbaren Geister müssen wieder zurück zum Start.

Nach den fünf Runden wird abgerechnet. Die Geister die die Überquerung geschafft haben und die Geister die auf dem Spielbrett stehen, bekommen Punkte. Wer die meisten davon hat, gewinnt. Wer mag, ruft laut „Zugabe“.

Hotel Geisterschreck und der Spaß

Bei Hotel Geisterschreck ist gespenstisches Chaos vorprogrammiert. Und wer durch das Schlüsselloch schaut, wird entgeistert sein, was alles zu sehen ist. „Ich kann deinen Geist sehen.“ Nie im Leben!“, war danach öfters zu hören. Nur um selber festzustellen – Sch….!?! Jüngere Mitspieler wollten das dann schon mal nicht war haben.

Um es noch wilder zu gestalten, können alle zusätzlich die Mitternachtskarten mit ins Spiel genommen werden. Schließlich kommen die besten Acts am Schluss. Hierbei wird am Anfang einer Runde eine solche Aktionkarte aufgedeckt. Da werden zum Beispiel Geister oder sogar die Möbel auf die Seite gelegt. In einer weiteren Variante können Geister sogar verschmolzen werden.

Toll aufgemacht, aber Frusttoleranz gefordert

Genau deswegen ist Hotel Geisterschreck kein Kinderspiel, sondern ein Familienspiel ab acht Jahren. Wer mitspielt muss Schadenfreude ab können. Muss seinen leichten spielerischen Ärger, weil wieder mal ein Geist zurück muss, runter schlucken können. Dafür hat man ein toll aufgemachtes Gesellschaftsspiel, mit einer sehr schönen Illustration und ca. dreißig Minuten Fun. Hey! Es ist eben ein Glückspiel. Ho! Mit kleinen Zimmerverwüstungen wie beim Rock’n’Roll!

Das muss sich jeder am Brett bewusst machen und dann rockt es! Wer es sich hingegen als reines Kinderspiel zulegt, wird enttäuscht sein. Dafür ist es dann doch zu hart. Also bitte nicht zu ernsthaft in der Hotellobby umhergehen. Sondern das Spiel hinnehmen und, wie es kommt, genießen. Dann lautet nämlich das Resümee, ein schönes einfaches Spiel. Schnörkellos wie guter … Ihr wisst schon.