Kleine Hunde in Ballettröckchen, mit Krönchen oder Zylindern. „Was soll das denn für ein Spiel sein?“ war mein erster Gedanke. Die banale Antwort lautet: Mopsen ist ein Stichspiel von Andreas Pelikan aus dem Hause Huch!. Und auf den zweiten Blick entdeckt man auf den Karten neben den kleinen Möpsen auch Katzen. Und die machen wie im wahren Leben einfach, was sie wollen.
So kannst du richtig Mopsen
Wer Skat, Schafkopf, Doppelkopf oder Wizard kennt, weiß auch, was ein Stichspiel ist: Karten mit bestimmter Wertung werden in die Mitte gespielt. Meistens muss man die angespielte Farbe bekennen, außer man ist die Farbe „aus“. Wer die höchste Karte gespielt hat, gewinnt den Stich. Dieses Grundkonstrukt finden wir bei Mopsen ebenfalls. Mit einer interessanten Abweichung: Die Hackordnung. Im Spiel gibt es vier Farben (Rot, Gelb, Blau, Grün = Katzen). Die Stichfarben werden durch besondere Karten dargestellt und zufällig übereinander sortiert. Das soll die besagte Hackordnung darstellen. Die oberste Farbe sticht die darunter liegende und immer so weiter. Natürlich muss man auch hier die ausgespielte Farbe bekennen.
Ist man diese Farbe jedoch frei, so hat man deutlich mehr Möglichkeiten, als bei anderen Stichspielen wie Skull King. Denn alle anderen Farben oberhalb der ausgespielten Karte sind ihr überlegen. Und so muss man auch selbst überlegen, wie hoch man einsteigt. Wer den Stich nämlich macht, bekommt die darauf abgebildete Knochen. Knochen sind die Siegpunkte hier. Und die Knochen legt man natürlich in den Hundenapf vor sich. Aber Vorsicht, denn da sind von Anfang an schon ein paar drin. Und werden sie überdeckt, zählen ab sofort nur noch die gewonnenen Stiche. Also muss man sich gut überlegen, ob man den Stich machen will oder weg bleibt. Denn diese Variante gibt es auch. Der Spieler mit der kleinsten Karte (entsprechend der Hackordnung) darf sich nämlich eine der gerade ausgespielten Karten von einem Mitspieler mopsen. Und die ist am Ende einen Knochen wert. Die Hackordnung verändert sich übrigens jede Runde. Zuletzt bringen die Katzen nochmal alles durcheinander. Was Skatspieler sich die Haare raufen lässt, machen Katzen einfach: Auch wenn man eine Farbe bekennen könnte, darf man auch immer eine Katze spielen, wenn man will!
Lohnt sich Mopsen?
Die Anleitung zu Mopsen hat fünf kleine Seiten (DIN A 6). Dennoch fand ich den Clou an der Sache erst mal schwer verständlich, was sich jedoch bald legte. Der Kniff mit der Hackordnung kommt nämlich nicht deutlich heraus. Und gerade dieser Kniff lässt Mopsen in der Menge von Stichspielen herausstechen. Sind die Regeln erst mal klar, lässt es sich in wenigen Minuten erklären. Als alter Schafkopfbub war es mir ein Leichtes, eine Strategie auch über mehrere Karten hinaus anzusetzen. Personen, die wenig Erfahrung mit Kartenspielen haben, müssen sich an die Hackordnung erst mal gewöhnen. Und auch eine Taktik über die aktuelle Runde hinaus zu ersinnen, fiel nicht immer leicht. Von daher sehe ich den Ansatz ab 8 Jahren auch kritisch an. Meine Tochter lobte dafür die süßen Möpse und liebte es eine Katze zwischen rein zu spielen – ob es nun Sinn machte oder auch nicht.
Jede Spielrunde zeigte, dass die Lernkurve deutlich nach oben geht und Mitspieler sich mit mehr Erfahrung auch deutlich besser anstellten. Mopsen ist einfacher zu verstehen als das bereits erwähnte Wizard oder ein Skull King, welche ich persönlich mit mehr Erfahrung für die besseren Stichspiele halte. Die chaotische Komponente der sich stetigen Veränderung der Farbreihenfolge und der Möglichkeit immer mal eine Katze rein zu werfen, macht das Spiel weniger planbar. Für Kartenzähler ein Graus. Für einen Familiennachmittag umso brauchbarer. Dabei ist es nahezu egal, ob man zu dritt, zu viert oder zu fünft spielt.
Infos zu Mopsen
- Titel: Mopsen
- Verlag: HUCH!
- Autor: Andreas Pelikan
- Spieleranzahl (von bis): 3-5
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 20-30
- Jahrgang: 2019
- Video:
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