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Schon ‚mal an einem Spieleturnier teilgenommen?

Frank Riemenschneider von Frank Riemenschneider

Schon mal an einem Spieleturnier teilgenommen? Wenn nicht, dann wird es aber Zeit. Ein herrlich entspannter Nachmittag ist der Lohn für ein eventuelles Training. Eigentlich reicht die Kenntnis der Spielregel von den Turnierspielen, um zum Beispiel an der Vorrunde zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft im Brettspiel mitzumachen – natürlich dann ohne Siegchance. Beim letzten Turnier hatte ich den Eindruck, es spielen nur noch Tattergreise mit. Also Leute im Alter um die vierzig, zu denen ich auch zähle. Aber dafür gebärden sich alle wie die Kinder. Ist ja auch aufregend.

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Aufgeregt hat sich auch die „junge“ Dame während des ersten Spiels. Da hat doch tatsächlich ein Spieler gewagt, in der Zugreihenfolge den Überblick zu verlieren und zum Pöppel zu greifen. Ein „So ja nicht!“ in Verbindung mit einem Schlag der flachen Hand auf den Tisch war die Reaktion. So etwas habe ich in fünfzehn Turnierjahren noch nicht erlebt … Wir haben uns dann darauf geeinigt, uns nicht mehr anzuschreien. Aber trotzdem war diese Runde vergiftet, weil es immer wieder zu kleinen Disharmonien durch die einzige Frau am Tisch kam. „Schwangerschaft“ war später die Erklärung eines Teamkollegen von ihr. Damit kann man fast alles entschuldigen. Weiß doch jeder: Schwangere sind … – manchmal emotional nicht so gefestigt. Schwamm drüber.

Dafür war die Männerrunde beim nächsten Spiel umso entspannter. Vier verwirrte Kerle, jeder von uns nicht ganz so regelfest, aber für eine Deutsche Meisterschaft reichte es. Zusammen haben wir es hinbekommen. Bier und die Jagdhütte am See mit Kaminfeuer fehlte leider. Ein spannendes Spiel, gute Laune und schöne Sprüche. Man(n) war fast traurig wieder auseinander zu gehen. Aber die Pause winkte und der Veranstalter hatte ein kleines Buffet mit seinen Helferinnen gezaubert. So was ist überhaupt nicht selbstverständlich. Danke an Friedel Hoffmann, der dieses Jahr (2009) mit seinem Spielekreis „Hiespielchen“ 25-jähriges Bestehen feiert.

Das Kartenspiel war nach dem üppigen Essen genau das richtige Mittel gegen Müdigkeit. Eine gemischte Runde von Spielern, die dieses Spiel seit Jahren spielen und im Schlaf beherrschten. Jeder wusste, worauf es ankam, und jeder spielte mit Haken und Ösen. Dabei eine gelockerte Atmosphäre, man kannte sich. Kurzer Smalltalk und weiter zum nächsten Tisch.

Bis zum letzten Spiel waren schon über fünf Stunden Turnier vergangen. Aber wieder ein bekanntes Gesichter und „Hallo“ in die Runde. Mein rechter Mitspieler fragte verwundert „Kennt ihr euch?“ Antwort: „Jetzt ja!“ Das (Würfel-) Spiel, was danach folgte, war das aufregendste Spiel was ich/wir in den letzten Monaten gespielt haben. Da war alles drin. Emotionen, Konzentration, aber auch das Zwischenmenschliche passte. Einen Zug zurücknehmen? Na klar. Wir sind doch hier zum Spaß. In der letzten Runde Regelunklarheiten, wo es wirklich um die Wurst ging. Der Schiedsrichter musste entscheiden, Geraune von den anderen Teammitglieder um den Tisch: „Das reicht“ (komischerweise behaupteten das Leute von zwei verschieden Teams), aber dann war es auch gut und jeder von uns wird sich gerne an diese Runde mit dem äußerst knappen Endergebnis erinnern.

Gewonnen hat mein Team zwar leider nicht und zu jetzigen Zeitpunkt ist noch nicht mal klar, ob wir an dem Finale in Herne überhaupt teilnehmen. Trotzdem sind wir alle zufrieden und freuen uns über einen Dritten Platz bei einem mit zwanzig Mannschaften voll besetzten Vorrundenturnier. Wenn es dieses Jahr nicht geklappt hat, dann im nächsten Jahr – wetten?

 

Rezensionen der Spiele bei der Brettspielmeisterschaft 2009:

 

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