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Spielend für Toleranz

Spielend für Toleranz

Warum Reich der Spiele diese Aktion unterstützt

Spielend für Toleranz? Was soll das heißen? Wozu ist das Logo da? Was soll das alles? Aktuell haben sich eine Reihe von Spiele-Publikationen unter diesem Logo zusammengeschlossen. Gemeinsam soll ein Zeichen gesetzt werden. Das ist offenbar nicht so selbsterklärend, wie ich vermutet hatte. Das zeigen erste Reaktionen in Foren und facebook-Gruppen. Also müssen wir es offenbar erklären.

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Der Ausgangspunkt der Aktion

Wenn die Kollegen Udo Bartsch (www.rezensionen-fuer-millionen.de), Martin Klein (www.spielerleben.de) und Harald Schrapers (www.brett-spiel.de) eine gemeinsame Aktion starten und die Kolleginnen und Kollegen einladen, machen wir selbstverständlich gern mit. Denn es geht bei „Spielen für Toleranz“ um eine Aktion, die einen wichtigen Punkt in der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung anprangert. „Spielend für Toleranz“ ruft zu Haltung auf. Haltung für Menschlichkeit, Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Demokratie und Toleranz. Und gegen Hetze, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Die drei Initiatoren führen als Auslöser Ihrer Aktion unter anderem menschenverachtende Äußerungen aus der rechten Ecke an, außerdem die Hetzjagd von Chemnitz und in anderen Städten sowie die Behinderung von Journalisten bei ihrer Arbeit. Kurz: Das Aufkeimen des menschenverachtenden und staatszersetzenden Faschismus in seiner Prägung als Wolfs im Schafspelz. Sie schreiben:

„Wir sind erschrocken über das, was in unserem Land passiert. Wir sind aufgewachsen in einer Zeit, als Demokratie und Menschenrechte selbstverständlich erschienen. […] Für Demokratie und Menschenrechte muss man eintreten. Und das wollen wir tun, indem wir auf unseren Blogs ein Zeichen setzen: für Toleranz und gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.“

Spielen verbindet und ist per Definition soziales Miteinander

Das Hobby Gesellschaftsspiele steht wie kaum ein anderes für ein soziales Miteinander. Es verbindet Menschen aus allen Ländern, verschiedener Religionen, Kulturen, Hautfarben und Geschlechter. Das gemeinsame Spielen schweißt zusammen. Ganz egal, ob ich jemanden rauswerfe, seine Aktion vermiese oder mit meinen Miniaturen angreife – wir erleben gemeinsam eine schöne Zeit. Dieses Gemeinschaftsgefühl ist nicht auf Freunde beschränkt. Bei offenen Spieleabenden oder auf internationalen Messen spielen Menschen miteinander. Sie fragen nicht nach Herkunft, Rasse, Religion oder Intelligenz. Sie spielen einfach gemeinsam miteinander. Genau deshalb ist ein Spielemagazin wie unseres der richtige Ort, um auf das Anliegen aufmerksam zu machen. Auch, wenn ich mir einen anderen Slogan gewünscht hätte.

Unpolitisches Spielen, aber mit Haltung

Spielen ist unpolitisch. Ohne Frage. Dennoch sind wir schon lange an einem Punkt angekommen, an dem auch „wir“ als Spielerinnen und Spieler Verantwortung übernehmen müssen. Und das im Wissen, dass es Missstände gibt, dass es Menschen mit dem Messer in der Tasche und Händen an den falschen Körperstellen ihrer Gegenüber gibt. Und mit einem gewissen Verständnis, dass die Regierungen in Berlin und in den meisten Ländern nicht gerade dazu beitragen, die sich die in Teilen radikalisierende öffentliche Meinung wieder zu beruhigen oder gar durch gelungene Politik zu überzeugen. Wir stehen an einem Wendepunkt. Der Faschismus klopft laut an die Tür. Das lässt sich Tag für Tag in den Parlamenten, in den Medien und sogar im eigenen Erleben feststellen. Und dann betrifft es auch uns alle. Vor drei Jahren haben wir #mundaufmachen unterstützt. Damals schrieb ich:

„Obwohl Reich der Spiele unpolitisch ist und bleibt, ist es an der Zeit, Haltung zu zeigen. Zu zeigen, dass es für solche Verbrechen keinen Millimeter Verständnis geben darf. Kein Spieler muss deshalb Flüchtlinge oder Asylbewerber aus vollem Herzen willkommen heißen. Aber wer stumm, leise oder laut Straftaten gutheißt, der gehört nicht an unseren Spieltisch und den möchten wir nicht unter unseren Lesern wissen. Es gibt dabei kein ‚ja, aber …‘, es gibt dazu von uns nur ein klares und bedingungsloses Nein.“

Leider hat sich die Entwicklung zu mehr Hass und Gewalt in Worten und Taten oder dem stillen Zustimmen seitdem nicht geändert. Es ist daher Zeit, gemeinsam Haltung zu zeigen. Deshalb unterstützen wir „Spielend für Toleranz“.

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