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Walther Mac Gerdts über sein Spiel Imperial 2030

Imperial 2030 von PD Verlag

In die Zukunft investieren

Mac, Imperial 2030 … Das klingt wie ein modifizierter Aufguss von Imperial?
Imperial 2030 basiert in der Tat auf der Grundmechanik von Imperial, und dies sollte nicht durch einen gänzlich anderen Namen vernebelt werden. Aktuell erleben wir ja den Anbruch einer neuen Weltordnung, in der die neuen Großmächte China, Indien und Brasilien eine immer stärkere Rolle spielen. Dies bot sich an für die Idee, Imperial auf einer Weltkarte der Zukunft umzusetzen. Und wie gerade die Finanzkrise von 2008 gezeigt hat, besitzt das Thema internationaler Investoren unverändert starke Aktualität.
Den ersten Prototypen fertigte ich zum Treffen der Berliner Brettspielbären im November letzten Jahres in der Eisguste an, einen weiteren brachte ich im Januar nach Portugal mit. Beim Testen stellten wir dann schnell fest, dass die völlig andere geografische Situation einer Weltkarte Regelanpassungen erforderte. Aber wenn ich gedanklich erst einmal richtig in die Spieleentwicklung eingestiegen bin, geben mir mögliche Verbesserungen auch keine Ruhe mehr. So haben wir bis in den August hinein an dem Spiel entwickelt. Im Ergebnis glaube ich, dass mit Imperial 2030 ein Spiel entstanden ist, welches sowohl dem erfahrenen Imperial-Spieler eine ganz neue Herausforderung bietet, als auch Neulingen den Einstieg erleichtert!“

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Worin liegen die Hauptunterschiede zu Imperial?
„Die ersten Unterschiede fallen beim Blick auf den Spielplan auf: Es gibt sehr viel mehr neutrale Steuerregionen, und die Großmächte liegen weiter auseinander. Hierdurch wird es zwar einfacher, aber zugleich auch wichtiger, sich geografisch auszubreiten. Außerdem gibt es Kanäle, die von den Großmächten blockiert werden können, und die Meeresregionen sind rund um den Erdball in Ost-West-Richtung miteinander verbunden. Auch bei den Regeln gibt es wichtige Änderungen: Bei der Aktion ‚Steuer‘ bekommen die Spieler bei Imperial 2030 jetzt einen Bonus für die absolute Höhe der Steuereinnahmen und nicht mehr nur für eine Steigerung, und außerdem wird der Bonus jetzt aus der Staatskasse bezahlt. Weiterhin sind die Kosten für weitere Schritte auf dem Rondell jetzt variabel und hängen vom Machtfaktor der Staaten ab. Hierdurch kann es auch am Anfang interessant sein, für ein weiteres Feld zu bezahlen, während dies zum Ende des Spiels immer teurer und damit unattraktiver wird. Für Neueinsteiger ist vor allem zu erwähnen, dass bei der Standard-Startverteilung der Kredite nun erst einige Zeit vergeht, bevor ein Spieler seine letzte Regierung verlieren kann, und selbst ohne Regierung kann ein Spieler jetzt mittels der Schweizer Bank Ausschüttungen erzwingen. Hierdurch vermeidet Imperial 2030 extreme Spielsituationen, in denen man früher theoretisch in der ersten Runde seine einzige Regierung verlieren konnte, und danach erst mal keinen direkten Einfluss mehr auf das Spielgeschehen hatte.“

Imperial 2030 - Spielplan von PD Verlag

Wie wirkt sich das spielerisch aus? Ändert sich das Spielgefühl, das Tempo, wird es noch strategischer?
„Zunächst haben wir in unseren Testrunden eine Erfahrung gemacht, an die wir gar nicht so stark gedacht hatten: Das Spiel hat aufgrund der Weltkarte und der beteiligten Großmächte ein völlig anderes Flair. Wenn die Brasilianer Länder in Afrika besetzen, Chinesen in Australien landen, Russen in Europa einmarschieren und so weiter, ergeben sich am Spieltisch oft ganz andere Gespräche. Spielerisch dürften die größte Änderung sein, dass die Staaten sich stärker ausbreiten müssen und eher etwas später ins Gehege kommen. Die neue Bonusregelung führt dazu, dass die Boni konstanter fließen, und zwar erst spärlicher, gegen Schluss dann aber umso kräftiger, was für einen zusätzlichen Spannungsbogen sorgt. Ein großer Bonus lockt vor allem bei Regierungen mächtiger Staaten, allerdings ist schwieriger geworden, sich eine solche mächtige Regierung auch zu sichern, weil es einen neuen Kredit über 30 Millionen gibt. Imperial 2030 ist vielleicht noch ein bisschen strategischer als Imperial und etwas schneller, aber hier gibt es keine wesentlichen Unterschiede.

Kannst du vielleicht einen Tipp geben, worauf man bei der ersten Partie achten sollte, besonders im Vergleich zu Imperial?
„Schon in den ersten Runden könnte es interessant sein, auf dem Rondell mehr als drei Felder vorzuziehen, weil das zu Beginn ja billiger geworden ist. Bei der Kontrolle von Staaten muss man aufpassen, dass es noch einen Kredit über 30 Millionen gibt, durch den man eventuell eine vermeintlich sichere Regierung immer noch verlieren kann. Und die Geografie führt dazu, dass Flotten noch wichtiger geworden sind, um Armeen in neue Steuerregionen zu transportieren.“

Man kann Imperial 2030 auch als Erweiterung zu Imperial spielen. Worin liegen die Unterschiede zum alleinigen Spiel und wie wird Imperial dadurch geändert?
„Bei der Erweiterung handelt es sich um ein separates Paket, das aus Spielplan, Stanzteilen und den Regeln von Imperial 2030 besteht und deshalb so günstig angeboten werden kann. Die Holzteile und das Spielgeld müssen von Imperial genommen werden.
Wer sich nicht daran stört, im Jahre 2030 mit ‚unmodernen’ Militäreinheiten und Geldscheinen zu hantieren, kann also ohne weiteres mit der Erweiterung spielen. Sie ist vor allem ein Angebot für unsere bisherigen Fans, die Imperial 2030 spielen wollen, ohne gleich das ganze Spiel kaufen zu müssen!“

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