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Empire Engine

Empire Engine - Foto von Pegasus Spiele

Die Hintergrundgeschichte von Empire Engine von Chris Marling und Matthew Dunstan (Pegasus Spiele) könnte epischer kaum sein. Eine weit entfernte Welt lebte in friedlicher Einheit unter der Führung der „Großen Maschine“. Aber alles Gute hat einmal ein Ende. In Kurzform: Maschine kaputt – Einheit futsch – Krieg. Vier Gruppen versuchen nun, die Vorherrschaft über die Welt zu erlangen. Wer anhand dieser Einleitung nun ein großes Brettspiel mit einer Unmenge an Material erwartet, könnte falscher nicht liegen. Empire Engine ist ein so genanntes Microgame, das zwar an Material, Regelaufwand und Spieldauer, aber idealerweise nicht an Spielreiz geizt.

Wie wird Empire Engine gespielt?

In Empire Engine führen die Spieler eine der vier Gruppen, steuern mittels Zahnrädern zwei Maschinen, sammeln so Rohstoffe (Soldaten, Waren und Erfindungen) und versuchen, diese auf die sichere Seite zu schaffen und in Siegpunkte zu verwandeln. Untereinander kommt es dabei natürlich zu Konflikten. Nach acht oder neun Runden gibt es für die gesicherten Rohstoffe und Mehrheiten in jeder Rohstoffgruppe Punkte und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Mit gerade einmal vier quadratischen Karten pro Spieler und einem kleinen Häufchen farbiger Holzwürfel kommt Empire Engine aus. Zwei davon sind Maschinen auf denen an jeder Seite jeweils eine Aktion abgebildet ist. Macht in der Summe eine Auswahl aus lediglich acht Aktionen, von denen nur eine (Angriff) doppelt vertreten ist. Die anderen beiden Karten sind Zahnräder mit den Werten Zwei/Drei und Eins/Null. Jede Runde beginnt mit einer Planungsphase. Beginnend beim Startspieler legt jeder Spieler im Uhrzeigersinn verdeckt eine Zahnradkarte zu einer Maschine, danach wird das Prozedere in umgekehrter Reihenfolge wiederholt. Der Wert gibt die Anzahl der Rotationsschritte der Maschine an. Die Aktion, die dann nach einer Rotation oben liegt, wird ausgeführt. Um eine Maschine drei oder null Schritte zu rotieren, muss bei der Kartenauswahl zeitgleich ein Rohstoff auf die Karte gelegt werden. Mit jeder gelegten Karte, gibt es Anhaltspunkte, welche Aktionen am wahrscheinlichsten gewählt werden, oder überhaupt nicht in Frage kommen. Liegt beispielsweise kein Rohstoff auf der Karte, ist es sicher, dass sich diese Maschine auf jeden Fall bewegen muss.

Empire Engine: Aktionen ausführen

Sind alle Aktionen offengelegt, kommt es zur Ausführung. Die Aktionen sind in drei Gruppen unterteilbar, die jeweils der Reihe nach abgehandelt werden. In der ersten Gruppe erhalten die Spieler Rohstoffe und legen diese entweder in den eigenen Aktionsbereich (Soldaten und Waren) oder in den Wertungsbereich (Erfindungen). In der zweiten Aktionsgruppe geht es um Konflikte. Jeder Spieler hat auf beiden Maschinen ein Symbol für Angriff. Mit der linken Maschine greift er seinen linken Nachbarn an, mit der rechten seinen rechten. Nur gut, dass mit der Verteidigung zumindest ein Angriff abwehrbar ist. Erfolgreiche Angriffs- und Verteidigungsaktionen bringen direkt Rohstoffe in den eigenen Wertungsbereich, ein verlorener Konflikt kostet Rohstoffe. Die dritte Aktionsgruppe ist dazu da, die Schäfchen (alle Waren oder einen beliebigen Rohstoff aus dem Vorrat) ins Trockene, sprich in den Punktebereich, zu bringen. Vorausgesetzt, der Spieler musste keinen erfolgreichen Angriff erleiden.

Wie gut ist Empire Engine?

Trotz spartanischer Aktionsmöglichkeiten entsteht, wenn mindestens drei Spieler beteiligt sind, ein rundes Spiel, das Raum zum Taktieren und Bluffen lässt und aufmerksames (was machen die Mitspieler?) und vorausschauendes Spielen belohnt. Allerdings bewegen wir uns hier im spielerischen Fast-Food-Bereich: Eine Partie geht schnell vorbei (so denn keine Extrem-Grübler am Tisch sind) und nach ein paar Spielen hat man alles gesehen. Es passiert kaum Überraschendes, und der nicht vorhandene Glücksfaktor sorgt gerne mal für eingefahrene Spielabläufe. Daran ändert auch die implementierte Erweiterung nichts, die den vier Gruppen jeweils eine Sonderfähigkeit zuordnet und damit ungleiche Voraussetzungen schafft. Interessanter ist da das Team-Spiel, bei dem gegenüber sitzende Spieler jeweils gemeinsam punkten.

Bis der Punkt der Sättigung erreicht ist, bekommt man aber durchaus einiges an Spielreiz geboten. Es ist verblüffend, wie viel Spiel in Empire Engine steckt, und das obwohl es nur aus einem einzigen, einfachen Mechanismus (zwei Mini-Rondellen) besteht. Fakt ist aber auch, dass ein Spiel nicht automatisch besser ist, nur weil es mit wenigen Spielkomponenten auskommt. Empire Engine stößt schnell an seine natürlichen Grenzen. Alles in allem bleibt ein Spiel, das einige Runden zu gefallen weiß, aber auf Dauer leider nur eingeschränkten Wiederspielreiz besitzt.

Spielanleitung für Empire Engine

Infos zu Empire Engine

  • Titel: Empire Engine
  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor: Matthew Dunstan, Chris Marling
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 20-40
  • Jahrgang: 2015

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