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Chrono Cops: Einsteins Relativitätskrise

Chrono Cops: Einsteins Relativitätskrise - Ausschnitt - Foto von Pegasus Spiele

Gestresst komme ich aus der Schule nach Hause. Ich werfe meinen Rucksack in die Ecke und verschwinde so schnell es geht in meinem Zimmer. Die Aufgaben in Deutsch und Mathe müssen warten, es gibt wichtigeres zu tun. Denn seit Tagen schon hat mich die Geschichte rund im Dr. Fred Edison und seine Tentakeln in den Bann gezogen. Die Grafik, die Rätsel, die Gangs – einfach fantastisch. Das Computerspiel „Day of the Tentacle“ hat sich in mein Herz gepixelt, auch Jahrzehnte später kann ich mich noch an einige Details erinnern.blank

Eine Zeitreise ins Abenteuer oder: ein Abenteuer mit Zeitreise

Und genau so fühlt es sich wie eine Zeitreise zu einem dieser Nachmittage Ende der Neunziger an, als ich das Spiel Chrono Cops von Matthias Prinz und Martin Kallenborn (Pegasus Spiele) das erste Mal in den Händen halte. Ein warmes Gefühl macht sich in mir breit und ich habe direkt Lust, mich auf dieses Zeitreise-Abenteuer einzulassen. Die Schule liegt lange hinter mir, die Faszination für Point-and-Click-Adventures ist geblieben. Umso größer ist meine Neugier, wenn es dann auch noch ein Point-and-Click-Adventure ist, das als Brettspiel daher kommt. Dank meiner Neugier müssen auch heute wieder Aufgaben warten, statt Deutsch und Mathe sind es nun der volle Wäschekorb und die Steuererklärung. Aber wenn ich als Zeitagentin gebraucht werden, ist alles andere nebensächlich.

Ab durch die Zeit mit Chrono Cops

Ich öffne die kompakte Box und entnehme die Anleitung, die mir meinen Auftrag verrät. Als ChronoCop bei Avantgarde habe ich mit Professor Knix den Prototypen einer Zeitmaschine entwickelt. Leider, wie sollte es auch anders sein, ging danach so einiges schief. Professor Knix verschwand mit dem Chronographen in einer unbekannten Zeit, um ultimative Macht zu erlangen und Rache an Avantgarde zu üben. Nun ist es an mir, ihn zu stoppen. Commander Karla erwartet mich bereits im Hauptquartier zur Einsatzbesprechung der waghalsigen Zeitreise.

Reiseplanung

Chrono Cops: Einsteins Relativitätskrise - Karten - Foto von Pegasus Spiele

Wie jede Reise benötigt auch diese ein paar Vorbereitungen. Ich lege die Karte mit der Einsatzbesprechung zur Seite, aus den übrigen großen Karten bilde ich acht Stapel, die jeweils eine der zu bereisenden Zeitlinien darstellen. Ebenso lege ich mir den Chrono-Decoder bereit, sowie die Antwort- und Tippkarten, die zwölf Zeitkugeln und die 47 kleinen Karten. Nach einem Blick in die Anleitung fühle ich mich bereit für Karla, die mich informiert, in welcher Zeitlinie meine verrückte Reise beginnt.

Verlauf der Reise bei Chrono Cops: Einsteins Relativitätskrise

Ich starte in der Zeitlinie Gemini und darf diese als erste öffnen. Dazu drehe ich die oberste Karte des Stapels um und finde dort eine Liste von Orten, an die ich hier vorerst reisen kann. Ich wähle ein erstes Ziel, suche den gewählten Ort aus dem Stapel heraus und lege diesen offen aus. Ein liebevoll illustriertes Bild und ein Text erzählen mir, was ich erlebe. Wie in einem klassischen Point-and-Click-Adventure erhalte ich dadurch Gegenstände, darf mit den Personen interagieren oder in der Situation handeln. So treffe ich an meinem ersten Ziel einen verstreuten Wissenschaftler, dem ich bei seinen Forschungen auf die Sprünge helfen darf. Durch ein ausgeklügeltes System aus Ortskarten, Chrono-Decoder und meiner gewählten Antwort erfahre ich, mit welcher Abenteuerkarte es weiter geht. Nach und nach reise ich so an diverse Orte in parallelen Zeitlinien und komme Professor Knix immer näher.

Dem Bösewicht auf der Spur

Knapp eine Stunde benötige ich, bis ich dem Professor endlich gegenüberstehe. Ich habe so einige Zeitsprünge hinter mir und konnte den Unfung, den Knix im Schilde führte, wieder ausbügeln. Das Schicksal der Welt liegt nun in meinen Händen. Und so spüre ich tatsächlich ein wenig Anspannung, als ich ein letztes Mal in diesem Spiel den Chrono-Decorder benutze. Mir fällt ein Stein vom Herzen, dass ich den verrückten Professor wahrlich besiegt habe… zumindest vorerst.

Chrono Cops: Einsteins Relativitätskrise – ein Blick zurück

Chrono Cops: Einsteins Relativitätskrise - Material im Einsatz - Foto von Pegasus Spiele

Zufrieden räume ich das Spielmaterial in den Karton zurück und beende meine Zeitreise mit dem Schließen der Spielschachtel. Chrono Cops – Einsteins Relativitätstheorie hat mich herrlich unterhalten und mich hier und da schmunzeln lassen. Die Mischung aus schrägem Humor, Comicstil und kartenbasiertem Spielmechanismus hat mich von Beginn an abgeholt. Auch wenn mich die achtseitige Spielanleitung zunächst abschreckte, erklärten sich die meisten Schritte direkt beim Anspielen. Besonders hilfreich empfand ich die Hinweise für ein besseres Spielerlebnis am Ende der Anleitung. Mit Point-and-Click-Adventure Erfahrung scheinen einige der Hinweise vielleicht überflüssig, aber für alle, die darin bisher keine oder wenig Erfahrung haben, können diese Tipps sehr wertvoll sein und an der einen oder anderen Stelle auch zu außergewöhnlichen Wegen einladen.

Dieser erste Fall der Spielreihe ist gut für alle geeinigt, die in dieses Genre reinschnuppern wollen oder bisher nur wenig Erfahrung mit Brettspielen haben. Die Rätsel lassen sich mit ein bisschen Köpfchen gut lösen, auch ohne großes Vor- oder Spezialwissen. Zudem erschließen sich viele Schritte während des Spiels aus dem Zusammenhang.

Die Angaben hinsichtlich Spieldauer, Anzahl an Personen und Altersempfehlung kommen mir alle etwas hoch angesetzt vor.

Wer gerne mitbekommen möchte, was im Spiel vor sich geht und sich auch selbst mit Ideen ins Abenteuer einbringen möchte, sollte mit maximal drei Personen spielen. In größeren Runden besteht schnell die Gefahr, dass einige gedanklich aus dem Spiel aussteigen, bevor es überhaupt zu Ende ist. Die Spieldauer wird je nach Anzahl der Personen und der bisherigen Spielerfahrung variieren. Einzuplanen sind 60-90 Minuten.

Auch Kinder, die jünger als 12 Jahre sind, können ohne Probleme Chrono Cop werden. Mit der Unterstützung von älteren Kindern oder Erwachsenen bringen spielbegeisterte Kids ihre Ideen und Schlüsse mit ein und schaffen es häufig sogar leichter als Erwachsene auch mal „out of the box“ zu denken.

Empfehlung zur Zeitreise

Chrono Cops: Einsteins Relativitätskrise - Schachtel - Foto von Pegasus Spiele
Wer Lust auf Adventure-Feeling hat, sollte sich Chrono Cops auf jeden Fall genauer anschauen. Denn trotz der Flut an Krimi- und Escapegames ist diese Mechanik doch nochmal eine Spur anders. Frisch und vor allem voll kleiner amüsanter Anspielungen, die das Spiel immer wieder auflockern. Und da in diesem Spiel weder Karten noch weiteres Spielmaterial zerstört werden, lässt es sich auch ganz hervorragend an weitere abenteuerlustige Menschen weiterreichen.

Infos zu Chrono Cops: Einsteins Relativitätskrise

  • Titel: Chrono Cops: Einsteins Relativitätskrise
  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor: Matthias Prinz, Martin Kallenborn
  • Spieleranzahl (von bis): 1-6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 90-150
  • Jahrgang: 2022

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