Civilization ist ein echtes Schwergewicht und ein Brettspiel-Klassiker. Die Spieler übernehmen je ein Volk im östlichem Mittelmeerraum und versuchen, es zu zivilisatorischer Blüte zu führen. Dabei deckt das Spiel in etwa den Zeitraum der letzten Jäger und Sammler bis zur Zeitenwende ab.
Infos zu Civilization
- Titel: Civilization
- Verlag: Piatnik
- Autor: Francis G. Tresham
- Spieleranzahl: 2 - 7
- Alter ab: 12
- Dauer in Minuten: 240
- Jahrgang: 1988
Auch wenn Civilization fast ohne Glückskomponenten auskommt und eine Menge taktischer und strategischer Entscheidungsmöglichkeiten bietet, ist es kein wirklich schwieriges Spiel. Immer in einer klaren Struktur wiederkehrende Spielphasen lassen es für ein Spiel seines Genres schnell eingängig werden.
Worum geht es bei Civilization
Vorrangiges Ziel der Spieler ist es, Städte zu bauen. Denn nur so lässt sich die stetig wachsende Bevölkerung unterbringen. Außerdem bringen Städte Handelswaren. Sind diese als einzelne zunächst wenig wert, steigt ihre Kaufkraft schnell, wenn man mehrere einer Sorte hat, sodass Tausch und Handel mit anderen Spielern unabdingbar sind.
Die Zivilisation voranbringen
Mit Hilfe dieser Karten kann man dann Zivilisationskarten kaufen, die fast alle eine bestimmte Sondereigenschaft haben, so erlaubt „Astronomie“ zum Beispiel nicht nur Küsten- sondern auch Hochseeschiffahrt. Und sie bringen die dringend benötigten Zivilisationspunkte. Um deren Wert zu verstehen, muss man einen Blick auf das zentrale Spielelement werfen, das über Sieg und Niederlage entscheidet: die Entwicklungstabelle. Hier rücken die Spieler jede Runde ein Feld vor, jedoch gibt es bestimmte Grenzen an denen man Städte, bestimmt Kombinationen von Zivilisationskarten, Mindest-Zivilisationspunktzahlen et cetera erreicht haben muss. Hat man das nicht geschafft, bleibt man vor diese Grenze zunächst stehen und gerät so natürlich (zumindest zwischenzeitlich) ins Hintertreffen.
Katastrophen behindern den Fortschritt
Dass das Ganze nicht zu statisch wird, dafür sorgen die Katastrophen, die im Rahmen der Handelskarten ins Spiel kommen. Wer schon einmal einen Bürgerkrieg in den eigenen Reihen hat wüten sehen, der weiß warum das eine (spielerische) Katastrophe ist. Es dauert manchmal eine ganze Weile bis man sich von so etwas erholt hat. Ein Erdbeben oder Vulkanausbruch ist da noch vergleichsweise harmlos.
Und es gibt auch Krieg – ein bisschen
Wer bisher die Erwähnung einer militärischen Komponente vermisst, hat nicht Unrecht – aber es gibt sie fast nicht. Konflikte sind schon möglich (mit dem vielleicht gerechtesten „Kampf-Mechanismus“ der Spielewelt), drehen sich aber meist um „Futter“-Streitigkeiten und sind im allgemeinen für beide Seiten so verlustreich, dass man sie besser vermeidet.
Viel wichtiger ist langfristig kluge Planung, wie man seine Zivilisation auszubauen gedenkt, denn wer da achtlos agiert, kann sich in eine Situation bringen, die schon mehrere Runden vor Spielende einen Sieg praktisch ausschließt.
Civilization ist mehr als abendfüllend und extrem vielschichtig
Eine vollständige Beschreibung eines Spieles wie Civilization kann hier nur sehr oberflächlich sein. Erfahrungen muss man selbst sammeln und „Civi“ bietet wirklich ein lohnendes Spielerlebnis. Allerdings hat das Ganze auch einen Pferdefuß: die Spieldauer. Auch erfahrene Spieler müssen mit sechs bis acht Stunden rechnen, je mehr Teilnehmer desto länger. Und so richtig gut wird Civilization erst ab vier, besser fünf oder sechs Spielern. Aber die Zeit vergeht schnell; man hat fast ständig etwas zu tun, bedenken, überlegen und entscheiden.
Dennoch wird nicht jeder diese Zeit für ein Spiel aufbringen können oder wollen; daher ist Civilization eines der besten, aber auch eines der am seltensten gespielten Spiele.