Infos zu Lighthouse Run
- Titel: Lighthouse Run
- Verlag: Amigo Spiele
- Autor: Jim Harmon
- Spieleranzahl (von bis): 2-4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 25
- Jahrgang: 2018
Lighthouse Run von Jim Harmon (Amigo Spiele) nimmt die Spieler mit auf eine Regatta im Schein der Leuchttürme. Kein Seemannsgarn: Wenn der Wind abflaut, wird aus der spannendsten Regatta eine lahme Butterfahrt.
So funktioniert Lighthouse Run
Ziel des Spiels ist es, sich möglichst punktreich vor dem immer schneller werdenden Unheil in Sicherheit zu bringen. Bei Lighthouse Run ist dies eine Unwetterwolke, vor der die Spieler mit ihren Schiffen fliehen. Die Grundidee ist nicht neu. Ähnliche Laufspiele gibt es längst. Hugo, das Schlossgespenst (Auswahlliste Spiel des Jahres 1989) und Viva Topo (Kinderspiel des Jahres 2003) sind zwei Beispiele. Der Unterschied liegt im Detail. Lighthouse Run wird ohne Würfel gespielt. Die Spieler steuern ihre Schiffe mittels Bewegungskarten Richtung Hafen. Auf diese Weise werden auch die Leuchtfeuer gesetzt und Streckenabschnitte vor den entsprechenden Leuchttürmen befahrbar gemacht. Wer Schiffe der Mitspieler mitzieht, wird mit Bonusschritten belohnt. Runde für Runde rückt die Unwetterwolke näher. Die Regatta endet für einige Schiffe vorzeitig, wenn sie von der Wolke eingeholt werden. Wer nach zwölf Runden seine Schiffe am weitesten in Richtung Hafen gebracht hat, gewinnt.
Wie gut ist Lighthouse Run?
Was bei Lighthouse Run gleich ins Auge springt, sind die dreidimensionalen Leuchttürme und der große Spielplan. Das ist hübsch anzusehen und passt thematisch gut. Ein herannahendes Unwetter, peitschender Regen, wild aufschäumendes Meer und die schwindende Hoffnung, den Hafen zu erreichen. Tatsächlich schwappt da überhaupt nichts Maritimes und Bedrohliches zu mir auf den Spieltisch. Gerade knipse ich ziemlich entspannt einen Leuchtturm an. (Dass das kleine Holzpilze sind, die da als Leuchtfeuer auf die Leuchttürme gesetzt werden – geschenkt!) In aller Ruhe! Wozu Eile? Gerade vor Flussabschnitten, in denen sich längst kein Schiff mehr bewegt, hat das Leuchtfeuer gar keinen Sinn. Meine Schiffe dürfen schließlich in anderen beleuchteten Flussabschnitten fahren. Die Mehrzahl an Karten erlaubt es, einen beliebigen Flussabschnitt zu beleuchten. Dadurch gibt es nahezu keinerlei Unberechenbarkeit, kein Dilemma. Niemals gerate ich in Bedrängnis. Lighthouse Run spielt sich problemlos und geradezu trivial.
Die Ersten werden nicht unbedingt die Sieger sein
Bewegungspunkte sind knapp und auf dem Weg zum Hafen werde ich Schiffe zurücklassen müssen. Hierbei gilt, je länger die Schiffe im Spiel sind, umso mehr Punkte gibt es am Ende dafür. Womöglich bringen mir also mehrere in der in der Flussmitte gestrandete Schiffe mehr Punkte als den Mitspielern wenige Schiffe im Hafen. Ich kann meine Reichweite über das Kartenkontingent hinaus verbessern, indem ich meinen Mitspielern helfe voranzukommen. Purer Selbstzweck! Möge der Klabautermann sie holen! Meistens schippert sowieso jeder für sich alleine über den Fluss. Denn entweder erlauben die Karten es gerade nicht, andere Schiffe zu bewegen, oder sie stehen nicht auf dem gleichen Feld. Wenn beides mal passt, muss dringend ein anderes Schiff bewegt werden, um der Wolke zu entkommen. Kniffe und Raffinessen geschehen meist zufällig und wirken recht subtil. Die Karten reduzieren zwar den Glücksmoment eines Würfels. Taktisches Planen und Handeln ist trotzdem nur sehr begrenzt möglich. Die Wolke erreicht schließlich das letzte Feld der Wolkenleiste. Ich spüre etwas Dankbarkeit, dass der Sturm sich gelegt hat und das ein oder andere Schiffe im Hafen angekommen ist. Vor allem aber, dass die Partie Lighthouse Run endlich vorbei ist.
Keine Empfehlung!
Trotz aller Kritik, den Grundschulkindern in meinen Testspielrunden hat Lighthouse Run Spaß gemacht. Aus einer kooperativen Spielweise persönliche Vorteile zu ziehen, kam in diesen Runden gut an. Da für die Schlusswertung die Punkte im zweistelligen Bereich addiert werden müssen, gibt es hier sogar noch einen Lerneffekt. Für etwas ältere Kinder und Erwachsene möchte ich Lighthouse Run allerdings nicht empfehlen, da es abseits des schönen Spielmaterials wenig Neues, kaum Herausforderungen und keinen anhaltenden Spielspaß bietet.
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