Infos zu Sicilianos
- Verlag: Zoch Verlag
- Autor: Czarne
- Spieleranzahl (von bis): 3 - 6
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 11
- Dauer in Minuten: 45
- Jahrgang: 2004
Dass die Mafia nicht gerade zimperlich umgeht mit ihren Feinden, ist allgemein bekannt. Ebenso die Tatsache, dass sich die Kämpfe nicht zuletzt auch gegen Mitglieder anderer Clans, also quasi Gegner aus den eigenen Reihen richten können. Dieses schauerliche Szenario bildet den Hintergrund von Sicilianos, einem durchaus flotten Spiel für zwischendurch.
Im Zentrum stehen dabei sechs Clans, bestehend aus je elf Familien- und drei Geschäftskarten. Diese werden verdeckt und nach Farben getrennt ausgelegt, worauf sich jeder Spieler von vier Familien je eine Karte zieht. Zudem werden 250.000 "Sicilianos" bar an alle ausbezahlt. Reihum kann nun jeder Spieler entweder würfeln, um weitere Karten aufzunehmen, oder aber Handkarten ablegen und dadurch einen Bandenkrieg eröffnen.
Beim Würfeln wird ermittelt, ob Karten vom Tisch oder aber aus der Hand eines anderen Spielers gezogen werden. Maximal sind zehn Handkarten erlaubt. Ist diese Limite erreicht, muss in jedem Fall ein Bandenkrieg eröffnet werden. Dazu wird eine Familienkarte zusammen mit einem Geldschein, der gewaschen werden soll, verdeckt auf den Tisch gelegt. Jeder der übrigen Spieler entscheidet nun frei, ob er sich ebenfalls am Kampf beteiligen oder lieber passen will. Macht er mit, legt er ebenfalls eine Familienkarte mit Geldschein ab, wobei eine andere Clanfarbe als die schon ausgelegten gewählt werden muss. Anschließend deckt jeder Spieler, der sich am Bandenkrieg beteiligt, seine ausgelegte Karte auf.
Punktewert zeigen die Stärke des jeweiligen Clanmitglieds an. Wer will, kann zusätzliche Karten auslegen, wobei die ursprüngliche Farbe beibehalten werden muss. Kann oder will niemand weitere Karten ablegen, werden die Punktewerte der einzelnen Clans addiert. Der Spieler mit dem stärksten Clan gewinnt den Bandenkrieg und erhält eine der Geschäftskarten der siegreichen Familie. Zudem wird der investierte Betrag verdoppelt und als gewaschenes Geld von der Bank zurückbezahlt. Die unterlegenen Spieler verlieren dagegen den eingesetzten Geldschein wie auch die Familienkarten, die unter die jeweiligen Ablagestapel zurückgelegt werden.
Überläufer- und Bombenkarten sorgen für zusätzlichen Wirbel. Erstere enthalten die Farben eines anderen Clans und unterstützen diesen (ob er nun will oder nicht). Sie berechtigen im Gegenzug zu einem Anteil am allfälligen Erlös, falls der Bandenkrieg gemeinsam gewonnen wird. Bomben eliminieren dem gegenüber bereits ausgespielte gegnerische Karten. Das Spiel endet, wenn einer der Spieler alle drei Geschäftskarten einer Farbe erworben hat und so zum Paten geworden ist beziehungsweise kein Schwarzgeld mehr besitzt. Gewinner ist am Schluss der reichste Spieler, wobei nicht eingesetztes Schwarzgeld vom gewaschenen Erlös und den Bonuszahlungen für die erworbenen Geschäftskarten abgezogen werden muss.
Sicilianos überzeugt durch seine stimmungsvolle Grafik und den pfiffigen Mechanismus mit den Bandenkriegen. Es kann ganz schön ärgerlich sein, wenn aufgrund der Handkarten die Teilnahme an einem Bandenkrieg zwar nötig und sinnvoll, die gewünschte Farbe aber nicht ausspielbar ist. Abstriche sind dagegen in Bezug auf den Spielablauf, der weder Interaktionen noch ein gezieltes Vorgehen gegen den jeweils Führenden erlaubt. Jeder versucht halt, Kartenverluste durch erfolglose Bandenkriege zu vermeiden; andererseits aber das eigene Schwarzgeld rechtzeitig loszuwerden, um nicht beim Spielende darauf hocken zu bleiben. Ein hübsches Spiel also, das durchaus zu gefallen vermag, ohne allerdings einen großen Wiederspielanreiz aufzuweisen oder gar Liebhaber etwas anspruchsvollerer Kost groß begeistern zu können.
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