Spiel ’23, Tag 1: Die Messe hat uns wieder

Ohne Speicher an den Schlangen entlang

Heureka! Die Spiel ’23 ist endlich geöffnet. So ab halb zehn wurde es vor den Hallen richtig voll. Einige Besucher trugen Schutzmasken. Da wir alle solche Masken mal getragen haben, ist dies im Gegensatz zur Zeit vor Corona nichts Ungewöhnliches mehr.

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Die Stimmung war gelöst. Wenige Sekunden vor zehn kam Bewegung in die Menschenmenge. Wer saß, stand auf. Die Türen wurden geöffnet und schon setzte sich die Menschenmasse in Bewegung, um dem Ruf der Messe zu folgen.

Einiges passte gut zusammen

An allen drei Eingängen dasselbe Bild von zufriedenen Menschen, die die neuen Hallen für sich eroberten. Die viel diskutierten Themenhallen fallen im Tagesgeschäft gar nicht auf. Außer, dass zum Beispiel ein Stand, der Pinsel zum Anmalen von Minifiguren anbietet, sich neben einem Stand befindet, der eben diese Figuren verkauft. Gegenüber ein anderer Stand, an dem Figuren angemalt werden können. Super, wenn es so passt! Gesehen am Eingang Süd in der Halle 2.

Schlangen überall!

Was überall zu sehen ist: Schlangen. Meistens da, wo es etwas zu holen gab. Zum Beispiel am Ravensburger-Stand in Halle 6. Der war so von Menschenschlangen umschlungen, dass von außen nicht zu erkennen war, welche Schlange wofür gedacht ist. Ein Familienvater in der Schlange wusste es auch nicht so genau, wurde dann aber von seiner Frau drauf hingewiesen, das man Lorcana spielen möchte und deswegen ansteht. Die Tochter wiederum machte daraufhin ihren Unmut kund, sie wollte gar nicht spielen. Ich hoffe, sie haben das geklärt.

In einer anderen Ecke des Standes, bekommt man Karten. Zumindest behaupteten das drei junge Typen, die anscheinend nicht zum ersten Mal anstanden und mir Karten zeigten und etwas von „verkaufen“ sagten. Keine Ahnung, ob das stimmt. Schlange stehen auf der Messe ist nicht meine Welt.

Kein Chip, kein Kabel – es ging einfach nicht …

Spielen auf der Messe auch nicht. Ich ziehe gerne mit meiner Kamera los und fotografiere die Messewelt. Stände, Menschen und Kurioses. Nur diesmal wollte die Kamera nicht knipsen. Dann die Meldung: Kein Speichermedium. Schade, der Speicher steckte im Rechner.

Jetzt, wo ich das hier schreibe, kommt mir der Gedanke an einen Ersatzspeicher. Der steckt in meiner Kameratasche … Ich schieb das mal auf Covid, dass ich zum ersten Mal vor drei Wochen durchleben konnte. Ich könnte jetzt auch ein Schimpfwort rufen. Wer jetzt an die Mobilfunkkamera denkt. Klar habe ich damit Bilder gemacht. Nur das passende Verbindungskabel ist im Büro, und da komme ich diese Woche nicht mehr hin. Ist so wie es ist. Wenigsten im Whats-App-Status konnte ich die Daheimgebliebenen neidisch machen.

Hunger auf mehr?

Ein Statement von einem Messebesucher lautete: „Hier kann man nicht verhungern.“ Und tatsächlich, auch hier waren Menschenschlangen vor den Foodtrucks und den anderen Essständen. Draußen, bei angenehmen Temperaturen und drinnen im Warmen.

Mittwoch war ja auch schon Messe

Rückblick auf den Messemittwoch. Traditioneller Pressetag. Ich hatte zwei polnische Kollegen im Schlepptau, die noch nie auf der Messe waren. Denen habe ich erzählt, die Pressekonferenz wäre langweilig für sie, da sie auf Deutsch moderiert wird.

Die angenehme Überraschung: Die Geschäftsführerin der Messe Carol Rapp und Pressesprecher Robin de Cleur moderierten abwechselnd in Englisch und Deutsch. Dass sie zwischendurch kurz mal durcheinander kamen, ist nachvollziehbar und sympathisch. Per Videoaufzeichnung schickte die ehemalige Chefin der Spielemesse, Dominique Metzler, Grüße zu uns. Ich muss zugeben, ich hatte danach Gänsehaut. Meine beiden polnischen Kollegen nicht, sie kannten sie gar nicht.

Dafür kennen die Jungs jetzt die neue Crew. Die anschließende Neuheitenschau hatte was von „Game Darkroom“ – wenn das Licht aus gewesen wäre. So war es nur eng, laut und heiß. Aber auch das ist schon wieder Vergangenheit. Der Donnerstag ist es auch. Morgen, am Freitag geht es weiter. Mit Speicher in der Kamera und neuer Motivation. Und dem Verkehrschaos. Ich freue mich so!