Wie aus Bauklötzen Würfel werden
Was passiert, wenn man in einer Vorlesung sitzt und sich langweilt? Normalerweise nimmt man seinen Stift und kritzelt damit auf seinem Schreibblock herum – da entstehen dann Bäume, Häuser, einfache Kringelgebilde und vieles mehr. Ganz ähnlich ging es auch Piet Hein 1936: Während einer Mathematik-Vorlesung zeichnete er Würfel auf seinen Block. Er setzte drei beziehungsweise vier Würfel zu neuen Formen zusammen. Dabei interessierte er sich nur für unregelmäßige Formen.
Nimmt man drei Würfel, so kann man daraus nur eine Figur legen, die nicht darin besteht, die Würfel in einer Reihe nebeneinander zu legen. Bei vier Würfeln gibt es sechs solcher Figuren. Einige dieser Formen sind zum Beispiel aus Tetris bekannt. Diese sieben Bausteine enthalten zusammen 27 kleine Würfel – genau die Anzahl, die man braucht, um einen großen 3 x 3 x 3-Würfel zusammenzusetzen. Und tatsächlich geht das auch mit den sieben Bausteinen – es gibt sogar 240 Möglichkeiten dafür! Damit war der Soma-Würfel geboren.
Soma ist auch der Name einer Droge in Aldous Huxleys Roman „Schöne neue Welt“. Genauso entwickelte sich auch der Soma-Würfel zur Droge für Knobelfreunde: Mittlerweile sind so viele geometrische Formen bekannt, die man aus den sieben Steinen legen kann, dass man den Soma-Würfel als dreidimensionales Tangram bezeichnen kann.
Der Spielverlag Jumbo hat sich der Idee des Soma-Würfels angenommen und drei Spiele entwickelt, die unter dem Titel „Rätselspiele“ erschienen sind. Allen drei Spielen ist gemeinsam, dass sie neben den üblichen Soma-Steinen noch zwei weitere enthalten: „Ein Quadrat aus vier Würfeln und ein aus drei nebeneinander liegenden Würfeln bestehender Spielstein. Der Clou der Spielserie besteht darin, dass man die drei Spiele auch untereinander kombinieren kann und so zusätzliche, schwierigere Aufgaben bekommt.
Bei Babylon hat jeder Stein eine andere Farbe. Zusätzlich gibt es noch zwei Farbwürfel, die darüber entscheiden, welche zwei Teile man beim Zusammenbau des großen Würfels nicht benutzen darf. Insgesamt gibt es damit zwölf verschiedene Aufgaben, die für den Knobelfreund aber eher leichte Kost sind (Schwierigkeitsstufe 1).
Mit 140 verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten kommt Almansur daher, das noch einen zusätzlichen „Zauberstein“ aus fünf Würfeln besitzt, der durch drehbare Gelenke seine Form ändern kann. Mit Karten wird bestimmt, welche Bausteine nicht zum Bau des großen Würfels benutzt werden und welche Form dabei der Zauberstein hat. Auch hier handelt es sich um eher leichte Kost (Schwierigkeitsstufe 1).
Etwas anspruchsvoller ist da schon Der Stern von Basra, bei dem alle Bausteine in der gleichen roten Farbe gehalten sind. Die Aufgabe ist es ebenfalls, einen großen Würfel zusammenzusetzen. Wieder wird durch Karten bestimmt, welche Steine nicht zur Lösung der Aufgabe verwendet werden dürfen. Nur ein Stein ist immer dabei: Ein gelber Einzelwürfel, der immer in der Mitte des großen Würfels liegen muss und von außen nicht gesehen werden darf. Einige der 21 möglichen Aufgaben sind schon nicht mehr ganz so leicht zu knacken (Schwierigkeitsstufe 2).
Aber das war noch nicht alles: die drei Rätselspiele lassen sich miteinander kombinieren, so dass vier Meisterspiele entstehen, die es durchaus in sich haben (Schwierigkeitsstufen 3 und 4). Schade nur, dass man für eines der Meisterspiele zwei Mal Stern von Basra benötigt …
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