Reich der Spiele

Schwupps

Schwupps - Foto von Amigo Spiele

blankSchwupps! Ein typischer Ausspruch, wenn etwas plötzlich passiert und auch gerne mal, wenn man milde lächelnd vielleicht einer anderen Person etwas wegschnappt oder eine gut geplante Aktion vereitelt. Oft hat man gerade noch gedacht, man hätte alles im Griff, doch „Schwupps“ ist auf einmal alles anders und man muss sich schnell einer neuen Situation anpassen. Dieses Gefühl soll auch das aktuelle schnelle Kartenspiel Schwupps von Michael Feldkötter, erschienen bei Amigo Spiele, vermitteln. Mit leicht zu erlernenden Kartenspielen mit Suchtcharakter in den richtigen Runden hat sich Amigo Spiele über viele Jahre bereits einen Namen gemacht – mal sehen, ob dies hier wieder gelungen ist.

Wie spielt man Schwupps?

Zunächst platziere ich in der Mitte vier Schwuppskarten in zwei Reihen mit je zwei Karten. Diese geben die Ablegeregeln der jeweils einzeln dazugehörigen Ablagestapel der Zahlenkarten vor, von denen ich eine jeweils zu einer Schwuppskarte lege. Die restlichen Schwuppskarten lege ich links daneben und lege die oberste aufgedeckt auf den Stapel. Rechts entsteht dann ein Stapel für geschwuppsten Schwuppskarten. Die Ablegeregeln der Schwuppskarten sind simpel. Bei einigen muss ich zu der zuletzt ausliegenden Zahl 1 oder 2 hinzuaddieren oder davon subtrahieren, bei anderen muss ich entweder die identische Zahl, die identische Farbe oder eines von beidem wahlweise ablegen. Von den inzwischen mit den vierzehn Ärgerkarten zusammengemischten Zahlenkarten verteile ich je nach Anzahl der mitspielenden Personen eine gewisse Menge. Der Rest ist der allgemeine Nachziehstapel.

Von den verteilten Karten bilden alle Spieler noch jeweils einen eigenen Nachziehstapel und nehmen die obersten vier Karten auf die Hand. Bin ich an der Reihe, kann ich beliebig viele meiner Handkarten auf die vier Stapel verteilen, solange ich die Ablegeregeln einhalte. Kann oder will ich dies nicht und habe Ärgerkarten auf der Hand, kann ich schwuppsen. Dazu entscheide ich mich für eine der beiden Reihen und schiebe diese beiden Karten mit der obersten Schwuppskarte nach rechts. Die neue regelt dann den linken Stapel der Reihe, die ehemals erste den rechten Stapel und die rechte Schwuppskarte scheidet aus. Dann kann ich noch einen Spieler bestimmen, der eine weitere Karte vom allgemeinen Zahlenkartenstapel nachziehen muss und decke wieder die oberste Schwuppskarte auf. Diese beiden Aktionen kann ich in beliebiger Reihengfolge und so oft ich kann und will ausführen. Einmal pro Zug kann ich zudem ohne Ärgerkarte auf der Hand schwuppsen, muss dann aber selbst eine Karte vom Nachziehstapel aufnehmen.

Beende ich meinen Zug, fülle ich meine Handkarten wieder auf vier auf. Allerdings muss ich eine dieser drei Aktionen auf jeden Fall ausführen. Ein Aussetzen ist nicht möglich. Gelingt es mir so als Erster meine Karten alle loszuwerden, habe ich das Spiel gewonnen.

Wie gut ist das Kartenspiel Schwupps?

Schwupps fügt sich ein in die Reihe der kleinen Schachteln für Kartenspiele, für die Amigo Spiele seit vielen Jahren inzwischen bekannt ist, auch wenn dieser Karton aufgrund der insgesamt 144 Spielkarten ein kleinwenig höher ausfällt als beispielsweise bei 6 nimmt oder Bohnanza.

Und auch wenn es vor allem deutlich einfacher gestrickt ist als zum Beispiel der Dauerbrenner von Uwe Rosenberg, entwickelt dieses Spiel für mich seinen Reiz. Die Regeln sind im Grunde schnell erlernt, bestehen sie doch nur aus den sieben möglichen Ablegeregeln und den drei Zugmöglichkeiten. Allerdings ist hier in meinen Spielrunden schnell die Frage aufgekommen, ob man – sollte man alle seine Handkarten in einem Zug losgeworden sein –  noch weiter spielen darf. Wir haben uns dafür entschieden, zumal die Spieldauer auch so teilweise nur knapp im zeitlichen Rahmen geblieben ist. Allzu oft ist es in meinen Runden ohnehin nicht vorgekommen, dass man alle seine Handkarten in einem Zug ablegen kann.

Schwupps bietet auf jeden Fall die Zeit für mehrere Partien hintereinander, und so habe ich in meinen Runden regelmäßig die Turniervariante eingesetzt, bei der die Anzahl der Runden an die Anzahl der Personen angelegt wird und man fünf Punkte für einen Sieg oder Minuspunkte entsprechend der noch restlichen eigenen Karten bekommt.

Mit allen Spielerzahlen habe ich Schwupps sehr gerne gespielt, wobei sich die Vorzeichen in meinen Runden etwas unterschieden haben. Während bei nur zwei Spielern gerne auch mal richtige Reihen angesammelt und dann am Stück abgelegt werden konnten, kann man seine Züge bei voller Besetzung überhaupt nicht planen, da sich durch das regelmäßige Schwuppsen einfach zu viel verändert, bis man schließlich dran ist. Dem Spielspaß hat es allerdings keinen Abbruch getan, wie die einzelnen Partien sich entwickelt haben.

Ich kann Schwupps vor allem Familien mit Kindern oder kleinen Runden empfehlen, die gerne schnelle und einfache Kartenspiele spielen. Hier entwickelt es vor allem seinen Reiz und es wird sicherlich häufig nicht nur bei einer schnellen Partie bleiben, für die das Spiel allerdings ohne Frage auch willkommen sein kann. Für Vielspieler stellt das Spiel einen sehr guten Absacker oder Einsteiger dar, da es doch ein wenig mehr – wenn auch kleine – taktische Überlegungen bietet, als man dem Spiel zunächst zugestehen mag.

Vielleicht hat Schwupps damit auch die Chance zumindest ein kleiner Klassiker für Liebhaber moderner, schneller Kartenspiele zu werden, auch wenn es natürlich nicht ganz an die weiter oben genannten Klassiker der letzten Jahre und Jahrzehnte heranreichen kann. Auf jeden Fall hoffe ich, dass Schwupps in der Flut der zahlreichen Neuerscheinungen in diesem Herbst nicht unbemerkt bleiben wird. Das hätte das Spiel definitiv nicht verdient.

Infos zu Schwupps

  • Titel: Schwupps
  • Verlag: Amigo Spiele
  • Autor: Michael Feldkötter
  • Spieleranzahl (von bis): 2-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2016

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