Der Weltraum ist ihr Jagdrevier …
Die viel diskutierte Stringtheorie ist auf dem Weg zur Weltformel die zur Zeit erfolgreichste Theorie. Laut ihren Aussagen leben wir in einem Multiversum, d. h., unser Universum wäre dann nur eines von vielen. Ein wunderbarer Gedanke für Piraten, da sie sich bei ihren Beutezügen nicht nur auf ein Universum beschränken müssten. Beim vorliegenden Spiel kann man das schon mal ansatzweise versuchen, da das Universum bei jedem Spiel neu gestaltet wird, also jedesmal ein anderes ist.
Bevor sich die Spieler jedoch als frisch gebackene Raumpiraten ins erste Abenteuer stürzen können, ist erst einmal Bastelarbeit angesagt. Nachdem dieser Punkt erledigt ist, geht es an den Aufbau des Universums. Wichtigste Voraussetzung eine glatte und genügend große Spielfläche (bei voller Besetzung ca. 80 x 70 cm). Das Universum selbst besteht aus verschiedenen Dekoelementen und Stützpunkten für die Piraten. Wichtig ist es natürlich, die Grenzen des Universums festzulegen. Dafür lässt sich zum Beispiel auch die Spieleschachtel einsetzen. Kosmischer Sturm, Bewegungskärtchen und Frachter werden am Rand dieses neu geschaffenen Universums bereit gestellt. Auf jeden Stützpunkt kommt verdeckt ein Marktkärtchen.
Nun wählt sich jeder Spieler sein Piratenschiff und erhält Energiekarten im Wert von 15. Der Spieler, der als letzter einen Stern gesehen hat (Hobbyastronomen an die Front) wird der Piratenkapitän. Dieses Amt wechselt im Laufe des Spiels. Beginnend beim Kapitän stellt jeder sein Piratenschiff auf einen Piratenstützpunkt. Dort darf sich jeder geheim das Marktkärtchen ansehen. Dann zieht der Kapitän geheim drei Frachter, die sich nur er anschauen darf und platziert sie auf dem Spielfeld. Der linke Nachbar schnipst sie dann in eine beliebige Richtung innerhalb des Spielfeldes.
Zu Beginn des Zuges spielt der Raumpirat eine Energiekarte aus, mit deren Hilfe er sein Raumschiff fliegen kann. Neben der benötigten Energie bewirkt die Karte auch noch kosmische Ereignisse, die zuerst einmal abgehandelt werden müssen. Diese Ereignisse betreffen vor allem die Frachter, es kann aber auch einmal ein kosmischer Sturm ausgelöst werden. Die Bewegung selbst wird mit Hilfe von Bewegungskärtchen durchgeführt. Für jeden Energiepunkt darf ein Bewegungskärtchen genutzt werden. Erreicht der Spieler während seines Fluges einen Frachter, so kann er diesen erkunden und kapern. Es ist möglich in einem Zug mehrere Frachter zu entern. Der Spieler sieht sich die Ladung des Frachters geheim an. Hat er Glück und es handelt sich um eine Ware, nimmt er sie in Besitz, handelt es sich dagegen um einen Asteroiden, gibt es einen Schaden. Richtig Ärger gibt es, wenn sich die Galaktische Polizei auf dem Frachter befindet. In diesem Fall muss der Spieler sofort einen Piratenstützpunkt ansteuern (auf dem Weg dahin, Finger weg von den Frachtern!) und dort einen Mega-Kredit (MK) zahlen, damit die Polizei von ihm ablässt und sich wieder anderen Aufgaben zuwendet. Einmal im Spiel kann jeder Spieler einen Piratenstützpunkt für 15 MK kaufen. Außerdem darf ein Spieler, wenn er einen Stützpunkt ansteuert, sich das dortige Marktkärtchen ansehen, seine Ladung verkaufen und Energie auftanken. Letzteres kostet Geld, was in die Tasche des Besitzers des Piratenstützpunktes fließt (gibt es keinen Besitzer, geht das Geld in den allgemeinen Vorrat). Sobald ein Spieler einen Piratenstützpunkt und eine gewisse Anzahl MK (gestaffelt nach der Anzahl der Spieler) sein Eigen nennt, gewinnt dieser Pirat das Spiel.
Beim Spiel zu zweit können die Raumpiraten ihren Tag recht geruhsam verbringen, da man sich nicht allzu oft in die Quere kommt. Am spannendsten ist das Spiel in voller Besetzung. Der Anforderungsgrad für den Piloten lässt sich auch durch die Anzahl der eingesetzten Dekorationsstücke variieren. Das Spiel ist atmosphärisch gut umgesetzt, macht Spaß, lässt allerdings für taktische Manöver nicht sehr viel Spielraum und wird sich daher in unseren Spielrunden sicher nicht zum Dauerbrenner entwickeln.
Infos zu Raumpiraten
- Titel: Raumpiraten
- Verlag: Sirius
- Autor: Christophe Boelinger
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 60
- Jahrgang: 2009
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