Stadt Land Vollpfosten: Alle Jahre wieder

Vor drei Jahren durfte ich die Junior-Edition des Kartenspiels Stadt Land Vollpfosten spielen und besprechen. Wirklich gut weggekommen ist die Nummer damals nicht. 3 Jahre später und mit dem Schnellzug Richtung 50 ist bei mir Altersmilde eingekehrt – nicht zuletzt durch die allgemeinen Entwicklungen der letzten drei Jahre. Und dann steht auch noch Weihnachten vor der Tür, wo manch einer – mich eingeschlossen – in einer besonderen Stimmung ist. Nachdem der Galgenmännchenblock schon reichlich Blätter gelassen hat, wenden wir uns vorurteilsfrei erneut dem Kartenspiel zu. Thema natürlich „Weihnachten“.

Stadt Land Vollpfosten: Alle Jahre wieder ist wie Lebkuchenbuchstaben droppen

An den Regeln hat sich dabei nichts geändert. Jeder hat Buchstabenkarten auf der Hand und aus der Tischmitte winkt einem der Stapel mit den Kategorien- und Aktionskarten zu. Ein Spieler zieht eine Kategorienkarte, wählt eine Kategorie aus und die anderen Spieler versuchen schnellstmöglich zur Kategorie einen passenden Begriff ins Rund zu brüllen, dessen Anfangsbuchstaben auf einer ihrer Karten prangt. Und die Kategorien haben zumindest im entferntesten etwas mit Weihnachten zu tun. Da wird nach „etwas bei der Schneeballschlacht“ gesucht, nach einem „unbeliebten Weihnachtsgast“ gefragt oder etwas, das „weiß wie Schnee“ ist, bringt die Mitspieler zum Stammeln. Backzutaten, Weihnachtssnacks, gute Vorbilder und die Weihnachtsdeko wollen benannt werden. Ein typisches Weihnachtessen darf ebenso nicht fehlen wie Dinge, die man einen Tag vor Weihnachten macht. Was passiert auf der Weihnachtsfeier? Was ist typisch für Papa? Oder ungeeignet als Geschenk?

Klingt alles einfacher als gedacht, aber wenn einen die blöden Lebkuchenbuchstaben auf der Hand angrinsen, kommt man partout auf keine passenden Wörter, wobei alkoholische Getränke bei den meisten Kategorien eine gute Wahl zu sein scheinen.

Gewinner ist, wer in seinem Leben seine Leber schon durch manche Bar geschleift hat.

Und weil man in einem Schwung auch mehrere Karten mit dem gleichen Buchstaben ablegen darf, harmonieren Grog und Glühwein natürlich auch hier besonders gut. Wenn man denn zwei G-Karten sein Eigen nennt.

Weil Begriffe droppen auf Dauer etwas öde wird, gibt es auch hier die bekannten Aktionskarten, die sich aber in vielen Fällen nur auf eine Art der Kartenweitergabe, des Kartenaustauschs oder einem Kartenverlust beziehen. Gymnastikübungen oder Gesangseinlagen gibt es hier (Gott sei Dank) nicht.

Stadt Land Vollpfosten: Alle Jahre wieder – das ist kurzweiliger Zeitvertreib vor und während der Weihnachtstage

Stadt Land Vollpfosten in der Christmas-Edition ist ebenso wie die anderen Version im direkten Vergleich zu anderen, neuen Wortspielen natürlich recht altbacken. Allerdings muss man sich dabei nicht lange durch Spielregeln quälen. Und … das Spiel verstehen auch Spielelegastheniker. Hinzukommt das zur Jahreszeit passende Thema, was sowohl in der Vorweihnachtszeit als auch an den Weihnachtstagen einen kurzweiligen Zeitvertreib vor, während oder nach der Völlerei bietet. Spätestens am 27. Dezember verschwindet es dann in den Tiefen des Regals und wird frühestens im Dezember des kommenden Jahres wieder entstaubt. Kann man bei der kleinen Schachtel aber machen. Marie Kondo würde sicher beide Augen zudrücken.