Reich der Spiele

Carnac

Taktikspiel Carnac - Foto von Alexandra Fauth

Wer sich für Frankreich und keltische Megalithen interessiert, dem dürfte Carnac ein Begriff sein. Die Gemeinde in der Bretagne ist berühmt für ihre Menhire. Klar, dass sich auch das Brettspiel Carnac – Die Magie der Steine von Emiliano „Wentu“ Venturini (Huch! & friends) mit Dolmen beschäftigt. Manch einer mag sich jetzt an Keltis erinnert fühlen, das ebenfalls Steine in den Mittelpunkt stellt (wenn auch in irischem Kontext). Tatsächlich haben beide Spiele eine sehr einfache, kurze Anleitung und somit einen wunderbar leichten Einstieg. Davon abgesehen spielt sich Carnac jedoch völlig anders – es ist nicht nur ein reines Zwei-Spieler-Spiel, sondern beinhaltet auch keinerlei Glückselement. Stattdessen ist es ein taktisch bis strategisch ansprechendes, eher abstraktes Duell, das in seinen Mechanismen ein wenig an Spiele wie Einfach genial, Kamisado oder (im weitesten Sinne) auch den Klassiker Schach denken lässt.

Wie wird Carnac gespielt?

Das Besondere an Carnac ist, dass man sich eines von drei verschiedenen Spielfeldern aussuchen kann: klein, mittel und groß. Die Steine werden von beiden Spielern gemeinsam genutzt – über die Zugehörigkeit bereits gesetzter Steine entscheidet die Farbe, die nach oben zeigt: rot gegen weiß.  Ebenfalls ungewöhnlich ist, dass freiwilliges Aussetzen hier taktisch klug sein kann. Vor dem eigentlichen Zug muss der Stein des Gegners gekippt werden – in manchen Situationen ist es besser, darauf zu verzichten. Gemäß des Untertitels ‚Die Magie der Steine‘ gewinnt derjenige, der die meisten Dolmen aufstellt: mindestens drei aneinander anschließende Farbflächen.

Wie gut ist das Taktikspiel Carnac?

Die Steine liegen angenehm in der Hand und fühlen sich wertig an, wodurch Carnac an Atmosphäre gewinnt. Es ist schnell erlernt, eignet sich dank der kurzen Spieldauer hervorragend für mehrere Partien nacheinander und bringt durch die verschiedenen Spielfelder genug Abwechslung mit, um lange zu unterhalten. So einfach und simpel der Einstieg jedoch ist: Man sollte die Spieltiefe dieses keltischen Stein-Duells nicht unterschätzen. Im richtigen Moment den richtigen Stein an die richtige Stelle zu setzen – nämlich an die, die den Gegner dazu zwingt auf seinen Zug zu verzichten – das ist die hohe Kunst von Carnac. Interessanterweise entstehen dabei durchaus auch Mühle-Situationen. Zumindest unsere Partien gingen immer sehr knapp aus, wodurch die Gleichstandregelung (der größte Dolmen gewinnt) zur zweiten Zielvorgabe aufstieg und dem Spielreiz eine weitere Dimension hinzufügte.

Ein wenig sportliche Betätigung bringt Carnac übrigens auch mit sich: Um wirklich den Überblick zu behalten, empfiehlt die Spielanleitung, immer wieder aufzustehen und das Ganze von oben zu betrachten. Wir haben es ausprobiert, es hilft tatsächlich. Wer nicht verlieren kann, sollte Carnac allerdings nicht gegen herausragende Taktiker und Schachprofis spielen (es sei denn, man ist selbst einer). Carnac – ein wenig magisches, dafür sehr reizvolles und anspruchsvolles Duellspiel, das man am besten gegen ebenbürtige Gegner spielt. Insbesondere (jedoch nicht ausschließlich) für Grübler und Taktiker nur zu empfehlen!

Hier geht’s zur Spielregel

Infos zu Carnac

  • Titel: Carnac
  • Verlag: HUCH!
  • Autor: Emiliano Venturini
  • Spieleranzahl (von bis): 2
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8-
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2014
  • Video:
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