Masters Of Crime: Vendetta

Edel und stilsicher trifft das Cover der Box von Masters Of Crime: Vendetta den Look der alten Mafia-Filme. Einen Look, den man bei dem Titel unbewusst erwartet. So stimmt schon alleine die Aufmachung in das Abenteuer ein, das auf die Anwesenden wartet.

Gemeinsam gilt es, dem eigenen Paten einen Dienst zu erweisen und Gerechtigkeit walten zu lassen … oder genauer gesagt: Vendetta zu üben!

Vendetta! Los geht’s!

Wortwörtlich kann die Spielegruppe hier direkt loslegen. Vendetta von Lukas Setzke, Martin Student und Verena Wiechens (Kosmos) spielt sich ähnlich wie andere Escape-Room- oder Deduktionsspiele, da es alles Nötige bei Bedarf erklärt. Das erspart langes Wälzen von Regeln und erlaubt direkt einzutauchen.

Für Notizen, die zur Lösung des Falls beitragen, ist schön gestaltetes Spielmaterial vorhanden. Alternativ ist es aber auch problemlos möglich alle Hinweise auf einem Blatt zusammenzutragen. Das ermöglicht es, das Spiel mehrmals zu spielen oder zu verleihen. Ein Großes Plus gegenüber anderen Deduktions-Abenteuern, die oft nur einmal bespielt werden können.

Dunkle Machenschaften

Die gut gestalteten Materialien und wunderbar geschriebenen Texte erleichtern ein schnelles Eintauchen in die Welt von Vendetta. Gemeinsam grübelt die Gruppe, wie weiter vorgegangen werden soll, wie Hinweise zusammen passen und auch wer sich verdächtig verhält.

Das Gefühl „mitten dabei zu sein“ wird noch dadurch verstärkt, dass Webseiten besucht, Telefonate geführt und Koordinaten abgeglichen werden wollen. Das Internet ist also, wie auf der Rückseite der Verpackung angekündigt, wie bei Masters Of Crime: Stillleben definitv zum Spielen nötig.

Kleine Stolpersteine bei Vendetta

Bei allem Spaß, den Vendetta bringt, haben sich einige kleine Fehler eingeschlichen. Text- und Wortfehler können immer vorkommen, auch wenn sie es nicht sollten. Leider finden aber auch ein paar wenige Fehler und Unstimmigkeiten ihren Weg in die Rätsel und führen so zu Verwirrungen.

So wird das Uhrzeitformat von AM/PM und dem 24-Stunden Format gerne durcheinander gewürfelt. Dabei ist auf den ersten Blick kein Problem zu erkennen, da AM/PM Angaben wohl einfach gelöscht wurden. Dies erforderte doch ein wenig Gehirnschmalz der Spielegruppe, um zu erkennen, dass bestimmte Zeiten zusammen gehören.

Für fragende Gesichter sorgten auch (ohne zu viel zu verraten) „Fantasiepreise auf Rechnungen“ und „doppelte Produkte“.

Trotz allem aber direkt die Anmerkung, dass die Rätsel lösbar bleiben. Das Problem ist hierbei vielmehr, dass die Immersion ein wenig leidet. Denn auf entsprechenden (echten) Dokumenten würden solche Fehler nicht auftauchen. Dies sollte nachgebessert werden in zukünftigen Versionen.

Die Sache mit dem Gendern …

Hier soll es nicht um das Für und Wider beim Gendern gehen. Hier soll nur kurz erwähnt werden, dass in Vendetta gegendert wird … und leider nicht konsequent, sondern sehr durcheinander.

Mal ist von „Spielern“ die Rede. Kurz darauf von „Spielenden“. Aber es gibt natürlich auch „eine*n Täter*in“ und danach „einen Täter oder eine Täterin“. Ohne diese uneinheitliche Verwendung wäre es vielleicht weniger auffällig. Doch so wie es im Moment gelöst ist, ist die Umsetzung leider weder Fisch noch Fleisch.

Fazit nach einem Ausflug in die Welt der Mafiosi

Masters Of Crime: Vendetta schöpft viele verschiedene Möglichkeiten aus, die unstrittig das Gefühl erzeugen mitten dabei zu sein. Dabei hatte das Spiel auf kleine und große Gruppen verschiedene Auswirkungen.

Kleine Gruppen aus zwei bis drei Personen agierten zumeist gemeinsam. Größere Gruppen teilten sich die Arbeiten auf, ermittelten in verschiedene Richtungen und prüften verschiedene Fakten. Hier fühlte es sich mehr nach einer Sondereinheit an und bot dadurch auch ein anderes Spielerlebnis.

Doch beide Arten, das Spiel zu bereisen, haben ihren Reiz und so wird Vendetta sicher wieder mal bei uns zum Zug kommen. Schließlich bietet Vendetta wie erwähnt die Möglichkeit, es erneut zu genießen. Natürlich umso mehr, wenn neue, noch unerfahrene Capos am Spiel teilnehmen, um dem Paten einen Dienst zu erweisen.