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Editorial: Keine Gender-Sonderzeichen im Reich der Spiele

Gendern - keine Gender-Sonderzeichen

Erklärung zur geschlechtersensiblen Schreibweise

Wenn ich Artikel mit dem Satz „Wir müssen reden“ anfangen möchte, geht es meistens um ein recht schwieriges, aber wichtiges Thema. So auch heute. Denn als Herausgeber von Reich der Spiele möchte ich an dieser Stelle erklären, warum es bei uns keine Gender-Sonderzeichen gibt. blank

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Keine Gender-Sonderzeichen – das ist Inklusion pur

Das klingt irre und altmodisch, geradezu rückständig? Als wenn ein alter, weißer Cis-Mann nicht von seinen Vorstellungen loskommt? Eben nicht!

Es gibt in Teilen der Spieleszene eine Tendenz, Gender-Sonderzeichen zu nutzen. Vordergründig wirkt das integrativ, modern, weltoffen. In Wahrheit aber ist es diskriminierend. Und genau deshalb fühle ich mich dazu getrieben, diesen Artikel zu verfassen. Ich möchte hier aufzeigen, was Gender-Sonderzeichen anrichten und warum es eben besser ist, keine solche Schreibweisen zu wählen – denn das wäre wahre Inklusion.

Reich der Spiele steht für Vielfalt und Gleichheit – aber nicht so

Vorweg: Reich der Spiele steht für Vielfalt. Das haben wir durch viele Statements und Aktionen wie #mundaufmachen oder Spielend für Toleranz immer wieder verdeutlicht. Gar nicht so weit von diesen Themenfeldern weg fängt irgendwo das Tretminenfeld der geschlechtersensiblen Schreibweise an. Und an der Stelle sind wir mitten im Thema.

Ein echtes Aufregerthema, daher bitte ich alle, meine Argumentation nachzuvollziehen und nicht falsch zu interpretieren. Dazu ein paar Klarstellungen.

  1. Reich der Spiele steht für Geschlechtergleichheit. So, wie es uns völlig egal ist, welche Hautfarbe oder Herkunft unsere Leserschaft oder unsere Mitspielenden haben, ist uns auch ihr Geschlecht im positiven Sinn gleichgültig. Wir behandeln alle Menschen gleich. Ob es Frauen, Männer oder „diverse Menschen“ sind.
  2. Es ist unstrittig, dass Personen mit einem – ungenau ausgedrückt – „diversen Geschlecht“ bisher keine adäquate Berücksichtigung in der Sprache finden. Für diese Menschen muss die Gesellschaft eine angemessene Lösung finden. Das auch von uns häufig genutzte generische Maskulinum ist in dieser Hinsicht grundsätzlich theoretisch korrekt, stößt aber – teilweise aus nachvollziehbaren Gründen – bei einigen auf Skepsis. Denn es ist historisch gewachsen und muss sich letztlich den Vorwurf gefallen lassen, auf antiquierten Geschlechterrollen aufzubauen. Andererseits bezeichnet es in kritischen Begriffen Rollen und nicht unbedingt Geschlechter. Das ließe sich jetzt kontrovers und episch diskutieren, ist aber hier nicht von wesentlichem Belang. Fazit: Es fehlen eine korrekte Ansprache und Bezeichnungen für die Personen, die im Allgemeinen unter „divers“ zusammengefasst werden. Allerdings haben wir diese Lösungen derzeit nicht.
  3. Gendersensible Sprache ist wichtig und richtig. Auch wenn uns allen das auf Reich der Spiele nicht immer gelingt, sind wir uns dessen bewusst. Wir befürworten als Online-Magazin eine geschlechtersensible Sprache. Wir wenden uns jedoch als Publikation klar gegen Gender-Sonderzeichen, auch wenn es intern Stimmen geben, die diese Schreib- und Sprechweise vorschlagen.
  4. Ich selbst traue mir diesen Artikel unter anderem deshalb zu, weil ich als freier Journalist über die Spieleszene hinaus nicht nur regelmäßig mit Sprache umgehen muss und dabei meine Kunden auch in diesem Punkt berate. Vielmehr habe ich auch lange Zeit bei einem Wohlfahrtsverband gearbeitet, zu dem unter anderem viele Selbsthilfegruppen (Analphabetismus, Migrationsprobleme bis hin zu Trans-Erfahrungen), der Blinden- und Sehbehindertenverband, die Lebenshilfen und viele andere für dieses Thema relevante Organisationen gehören. Ich kenne also durchaus die vielseitigen und besonderen Probleme der Betroffenen. Zudem habe ich mich mit der Frage des Genderns nicht nur publizistisch, sondern auch während meines sozialwissenschaftlichen Studiums inhaltlich beschäftigt. Kurz: Ich glaube, ich kann das Thema ganz gut auf mehreren Ebenen und aus verschiedenen Blickwinkeln beurteilen. In diesem Artikel bleibe ich jedoch kurz und allgemein.

Gender-Sonderzeichen grenzen aus

So, steigen wir gleich voll ein:

Reich der Spiele verzichtet auf Gender-Sonderzeichen wie *, :, I, _. Warum? Weil diese Schreib- und Sprechweisen diskriminieren und ausgrenzen.

Die(se) Menschen verstehen das Gemeinte nicht mehr so gut

Das Problem bei diesen künstlichen Schreib- und Sprechweisen ist, dass sie zwar angeblich Gleichheit durch eine geschlechtersensible Sprache schaffen sollen. Sie sollen alle Geschlechter und damit alle Menschen einschießen. Doch das ist nicht wahr. Das Gegenteil ist der Fall.

Denn diese Kunstformen der Sprache erschweren ausgerechnet ohnehin benachteiligten Menschen das Verstehen. Wenn aber Sprache nicht mehr verständlich ist und dabei Millionen (!) Menschen ausschließt, ist es keine gute Sprache. Namentlich sind besonders benachteiligt durch Gender-Sonderzeichen:

Hinzu kommen spezielle Fälle wie zum Beispiel Autisten, wie ein fachlich ausgebildeter Kollege eines anderen Portals durchblicken ließ. Diese Personengruppen sind zum Teil deckungsgleich. Aber es sind insgesamt eben Millionen und damit ein sehr relevanter Teil der Bevölkerung. Und es sind ausgerechnet die Menschen, die ohnehin schon auf die eine oder anderen Weise Schwierigkeiten mit Sprache haben.

Die Masse lehnt es ohnehin ab, aber das ist egal

Dass darüber hinaus nach wie vor rund zwei Drittel der Gesamtbevölkerung Gender-Sonderzeichen ablehnen, lassen wir mal komplett außen vor. Wobei allein das ein Argument für zum Beispiel die Jury Spiel des Jahres und die Spieleverlage sein sollte, mit dem Gendern in dieser Form aufzuhören.

Wem nutzt es eigentlich?

Kommen wir zur Gegenseite: Wem nutzt ein Gender-Sonderzeichen eigentlich? Diese Frage wird aus meiner Sicht viel zu selten gestellt. Jetzt werde ich mal etwas fies und nicht ganz ernst, na, vielleicht doch ein bisschen:

Es nutzt aus meiner Sicht in erster Linie einer kleinen, selbsternannten „möchtegernliberalen Weltverbesserungselite“, die im Elfenbeinturm der Arroganz sitzt.

Denn diese Menschen pflegen ihre Eitelkeit durch Konstrukte wie Genderstern und Genderdoppelpunkt. Sie geben sich das Gefühl, die Welt zu verbessern, für Gerechtigkeit zu sorgen und gegen die Konventionen vorzugehen. Dass diese Leute dabei Millionen von Menschen ausgrenzen, ist ihnen entweder nicht bewusst oder gleichgültig.

Übrigens sind sich selbst die Betroffenen nicht einig, ob überhaupt Gender-Sonderzeichen der richtige Weg sind oder wie genau nun am besten gegendert werden soll. Es gibt selbst in der LBGTQ-Szene keinen gemeinsamen von allen propagierten Nenner. Sofern es überhaupt „die eine“ Szene gibt.

Jetzt ernsthaft: Es geht um ein kleines „Grüppchen“

Hinzu kommt noch etwas: Die Zahl der durch die Sonderzeichen gezielt Gemeinten ist extrem klein. Es handelt sich je nach Zählweise und Definition um eine maximal sechsstellige Anzahl. Auch unter Berücksichtigung von Dunkelziffern und unklarer Datenlage ist das eine im Vergleich kleine Gruppe. Ein paar Infos dazugibt es hier. Aber die Statistiken sind überraschend unklar. Alle anderen sind mit der Dopplung wie „Spielerinnen und Spieler“ geschlechtsspezifisch zumindest grundsätzlich korrekt angesprochen.

Bei allem Respekt für die besonderen Anforderungen an die besondere Ansprache – kurz genannt – diverser Personen: Diese Anzahl rechtfertigt selbstverständlich eine gendersensible Anrede. Aber sie rechtfertigt nicht, Millionen anderer Menschen das Verstehen der Sprache zu erschweren. Daher schließen Gender-Sonderzeichen eben auch nicht alle Menschen ein. Das ist einfach Unfug. Wahr ist: Sie richten sich im Kern an eine kleine Gruppe von Menschen und grenzen von der gesamten Idee her eine deutlich größere aus.

Die Betroffenen sollen nicht gegeneinander ausgespielt werden

Wichtig: Das bedeutet nicht, dass wir nicht vernünftige Formen für genau diese Gruppe von nicht als klar Mann oder Frau zu definierende oder sich so sehende Menschen finden müssen. Es ist teilweise zugegeben leider eine Gratwanderung, nicht die eine Gruppe gegen die andere „auszuspielen“.

Bis es sprachliche Formen gibt, die weder andere – und zwar in diesem Fall größere Gruppen – diskriminieren und die zugleich in der Bevölkerung akzeptiert sind, bleiben Hilfsmittel durch Formulierungen wie „Spielende“ oder „Personen am Tisch“ usw. jedoch sinnvoll. Diese Formen der Umschreibungen sind aktuell zusammen mit einem punktuell mit Dopplungen wie „Spielerinnen und Spieler“ aufgewerteten generischen Maskulinum sinnvolle und für alle verständliche Formulierungen.

Wir möchten verständlich sein und verstanden werden können

Reich der Spiele möchte gerade den benachteiligten Menschen nicht das Verstehen von Sprache erschweren. Es ist dem Hobby geschuldet, dass diese Gruppen vermutlich nur einen kleinen Teil unserer Leserschaft ausmachen dürfte.

Aber dennoch möchten wir gerade diese Menschen nicht von unserer Webseite durch falsches Deutsch, kuriose Sonderzeichen und auch technisch schwer zu verstehende Zeichenfolgen (Screenreader) ausgrenzen. Denn wir verstehen uns als Online-Magazin, das breit ausgerichtet ist und insbesondere Einsteigern den Weg ebnen möchte. Wir möchten daher, dass wir verstanden werden können.

Wir möchten, dass Spielen ein Hobby für alle ist. Ein Hobby mit einem niedrigschwelligen Zugang.

Einfach Spielen = einfache Sprache

Aus diesem Grund wird es bei Reich der Spiele keine Gender-Sonderzeichen geben. Das gilt auch im Bewusstsein, dass damit eine Lücke für Personen mit einem anderen biologischen oder sozialen Geschlecht entstehen könnte. Wir glauben jedoch, dass Sprache in erster Linie der Verständigung dient und von allen verstanden werden können muss. Jedes Gender-Sonderzeichen wirkt dem entgegen.

Wir wissen, dass wir damit ein Gegenpol setzen zu einigen Verlagen und zu Organisationen wie die Jury Spiel des Jahres. Denn gerade die Jury als Organisation und in Form einiger bekannter Mitglieder veröffentlicht Formate, die durchzogen sind von Gender-Sonderzeichen und Gender-Sprechpausen. Auf der einen Seite möchte die Jury Öffentlichkeit für das Kulturgut Spiel schaffen und tritt für Toleranz ein. Auf der anderen Seite wählt sie eine künstliche Sprache, die dem widerspricht. Ähnlich agieren einige Verlage in Spielanleitungen sowie weitere Akteure in der Spieleszene und Gesellschaftsspielbranche.

Anleitungen mit Gender-Sonderzeichen erschweren das Spielen

Ich selbst kann zwar für Reich der Spiele sprechen und hier für eine möglichst klare Sprache sorgen. Das ist nicht einfach und wir werden dem eigenen Anspruch bisher ganz sicher noch nicht gerecht. Das wird sich auch nicht über Nacht ändern lassen. Wie alle Beteiligten benötigen wir aber auch Zeit, um den Erfordernissen und dem eigenen Anspruch gerecht werden zu können. Es ist ein Balanceakt.

Für mich persönlich gilt: Da es immer wieder Gesellschaftsspiele mit „gendersensiblen“ Spielanleitungen gibt, werde ich darauf reagieren. Ich werde den erschwerten Zugang durch Gender-Sonderzeichen in Anleitungen als negativen Punkt in die Bewertung von Gesellschaftsspielen einfließen lassen. Mal mehr, mal weniger. Das ist aus meiner Sicht überfällig und auch eine Empfehlung an andere Rezensierende. Es geht schließlich auch gendersensibel und dennoch ohne ausgrenzende Sternchen und Co. Das zeigen einige Anleitungen immer wieder in beeindruckender Form.

Mein persönliches Vorgehen wird vielleicht viele gar nicht interessieren. Aber es schärft vielleicht doch das Bewusstsein für das Thema. Gender-Sonderzeichen diskriminieren und erschweren speziell benachteiligten Menschen den Zugang zum Hobby. Damit stehen solche Anleitungen wie auch die Formate der Jury Spiel des Jahres komplett dem gewünschten und tatsächlichen Wesen des „sozialen Hobbys“ entgegen. Genau deshalb sollten gerade Akteure in der Spielebranche auf Gender-Sonderzeichen verzichten. Reich der Spiele trägt dem Rechnung.

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131 Kommentare

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Uwe 14. Januar 2023 at 22:22

Hallo reich-der-spiele-Team,

ich finde, ihr habt eine ziemlich einseitige Sicht auf die Dinge. Ich möchte gerne dieses Video ins Feld führen, da ich es nicht besser beschreiben kann, warum Gendern doch wichtig ist und nicht nur für die „möchtegernliberalen Weltverbesserungselite“, die im Elfenbeinturm der Arroganz gemacht wird:

https://www.youtube.com/watch?v=LkWp4mrpg1s&t=160s ab

Ihr könnt das natürlich so machen wie ihr wollt, aber ein bisschen differenzierter könntet ihr das Thema schon angehen.

Viele Grüße

Michael Weber
Michael Weber 14. Januar 2023 at 22:30

Lieber Uwe,
ich denke, wir gehen da sehr differenziert ran. Denn es geht explizit gerade nicht darum, dass wir gegen das Gendern sind. Das haben wir auch deutlich erläutert. Es geht um Gender-Sonderzeichen. Denn die richten mehr Schaden an, als sie helfen. Zum Rest steht eigentlich recht viel im Artikel.
Ich finde es – nicht an dich gerichtet – erstaunlich, mit welcher Vehemenz Befürworter der Genderzeichen das Problem der Ausgrenzung von Benachteiligten wegwischen oder einfach akzeptieren. Gender-Sonderzeichen sind nicht die Lösung, sondern verlagern das Problem doch nur auf eine andere Gruppe. Wie wäre es mit Schreibweisen, die wirklich alle einschließen und alle verstehen können?

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Uwe 15. Januar 2023 at 07:51

Hallo Michael,
danke für deine Antwort. Ich denke gerade bei Gesellschaftsspielen ist Gendern wichtig. Hier lernen Kinder, dass es nicht nur den Helden, sondern eben auch die Heldin, die Astronautin oder die Polizistin usw. gibt. Dass das wirklich auf das Denken der Kinder Einfluss hat, wurde in den Video schön gezeigt.
Mich stört es aber nicht, wenn ihr aus euren Gründen, nicht gendert, aber dann bitte nicht bei Bewertung von Spielen das Gendern abwerten. Denn dafür gibt es eben auch Gründe.
Viele Grüße

Michael Weber
Michael Weber 15. Januar 2023 at 10:51

Uwe, genau darum geht es aber beim Sternchen nicht. Du kannst auch ohne Sternchen und Doppelpunkt gendern. So wie es im Text auch dargestellt ist. Darüber hinaus wackelt gerade die Argumentation mit dem Beruf ganz gewaltig, aber das müssen wir hier nicht ausführen, weil es darum letztlich weder beim Sonderzeichen noch im Artikel geht.

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Michael Niesgoda 15. Januar 2023 at 13:47

Ich finde Artikel wie diesen in der heutigen Zeit mutig und nötig. Sprache folgt der Realität. Ist es umgekehrt (Realität ergibt sich aus Sprache), befinden wir uns in einem Traum, einem Buch oder einer Vision. Eine solche Vision wird gerade von einer lautstarken Minderheit aus dem akademischen Milieu der Allgemeinheit zugemutet. Wenn in diversen Institutionen das Gendern per Erlass eingeführt werden soll, hat das was von „orwellschem Neusprech“ (George Orwell „1984“). Die Idee, dass wenn die bösen Wörter verboten werden, auch die bösen Gedanken und bösen Taten verschwinden, ist bestenfalls naiv.

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Philipp P. 15. Januar 2023 at 11:38

Die Frage ist eher, warum fühlen sich Mädchen bei Held nicht angesprochen. Das ist nichts angeborenen, es ist erlernt, weil man die weibliche Berufsbezeichnung irgendwann verwendet hat, hat das Mädchen das da drauf angewandt. Bei der Berufsbezeichnung sollte man keinen Unterschied zwischen Geschlechtern machen. Muss man eben als Eltern drauf achten und dem Mädchen sowas sagen wie, kannst später auch Pilot oder Wissenschaftler werden. Das gleich ganz lassen mit dem Wissenschaftlerin und schon hat sich das mit dem Problem. Sowas wie Menschin im Duden ist auch die falsche Rochtung beim Gendern. Das Geschlecht sollte nicht wichtig sein bei der Berufsbezeichnung, also einfach lassen und vereinheitlichen.

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Vanessa E 16. Januar 2023 at 10:38

Danke Philipp P.!
Das sehe ich ganz genauso
Als ich noch ein kleines Mädchen war hab ich auch immer gesagt „ich werde später Feuerwehrmann / Polizist/ Astronaut“
War für mich ja auch mir eine Berufsbezeichnung bis dann plötzlich das mit dem sinnfreien gendern angefangen hat.
Mich persönlich nervts einfach nur und alle anderen Frauen die ich kenne ebenso.

Find’s auch frech wie jemand meinte eine Freundin korrigieren zu müssen als sie meinte sie seie Student

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Nora 17. Januar 2023 at 10:03

Ich sage selbst auch teils Mal, „ich werde Arzt“. Trotzdem denken eben noch 99% der Patient:innen dann an einen männlichen Arzt. So lange das noch der Fall ist, finde ich es wichtig, Kindern beizubringen das es auch Heldinnen gibt. Oder woher kommt es dass kleine Jungs eher als mutig und wild beschrieben werden und Mädchen eher als süß und freundlich, obwohl beide Kinder die gleichen Eigenschaften an den Tag legen?
Vielleicht mag das Gendersternchen noch nicht die richtige / endgültige Lösung sein, nur das generische Maskulinum zu benutzen, meiner Meinung nach, aber eben auch nicht.

Menschin ist natürlich absoluter Quatsch:D

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Wolfgang 15. Januar 2023 at 21:14

Danke sehr wichtig dass diesem Wahnsinn etwas entgegengesetzt wird.

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Anonymous 16. Januar 2023 at 09:23

100% richtg. Es ist eine arrogante, im Kern ungebildete Minderheit ohne Sprachgefühl, die gendern will, sprachfaul bzw. faul noch dazu.

Man kann mit zwei Worten mehr das andere Geschlecht mit einbeziehen. Verehrte Damen und Herren, Du bist eine kleine Heldin, meine liebe Tochter und nicht „Tochter, du sein Held! usw.
Die können beim Genuss eines Tschai Latte Cinnamon Double reden wie sie wollen aber uns diesen Mumpitz nicht aufzwingen.
Das ist barbarsch, undemokratisch und nebenbei glaube ich, dass die Änderungen des Klimas ziemlich egal sind, weil wir gerade Zeugen des Unterganges unserer Zivilisation sind. Menschengemacht, durch grassierende Dummheit befeuert und keine Folge klimatischer Veränderungen.

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Elias 16. Januar 2023 at 13:42

Es ist wirklich eine sehr sehr gute Entscheidung!

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Wolfgang 15. Januar 2023 at 23:40

Hier en geniales Video das zeigt warum Gendern keine gute Idee ist und wieder verschwinden wird.

https://youtu.be/aZaBzeVbLnQ

Es ist nicht konsistent durchführbar. Es wird nie Eingang in die offiziellen Grammatikregeln finden, da der zuständige Rat es nie beschließen wird. Weil es einfach nicht geht.

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Rick 15. Januar 2023 at 13:58

Also da bin ich auch raus.
Ich freue mich sehr über Spieleanleitungen mit einem Sternchen und kenne mehrere Menschen, die sich dadurch direkt angesprochen fühlen. Die und ich waren noch nie in einem Elfenbeinturm. Auch nicht im übertragenden Sinne. Sprache verändert sich, wird inklusiver und wenn ihr das nicht mitgeht, informiere ich mich gern woanders.
Ciao.

Michael Weber
Michael Weber 15. Januar 2023 at 14:25

Das ist dein gutes Recht. Die Haltung ist auch zu akzeptieren. Interessant ist, dass der Hinweis auf das Problem zur Abkehr führt, obwohl wir unsere Arbeit zukünftig sogar tendenziell gendersensibler angehen werden. War vorher für dich also alles gut?
Nicht okay ist dagegen die Behauptung, dass Sonderzeichen inklusiv wären. Genau das sind sie nicht. Egal wie man zum Thema steht, könnte man dieses Problem zur Kenntnis nehmen.

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Michael 15. Januar 2023 at 15:38

Ich habe so das Gefühl das es in dieser Community nur das eine Motto gibt: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.
Wie du geschrieben hast, unterstützt ihr die Community, seid aber gegen diese Sonderzeichen in der Sprache und wünscht euch im Grunde alternativen. Aber anstelle das Argument Mal so zu belassen kommt immer direkt das Argument von dem bekannten der das gut findet. Die 2/3 die es nicht gut finden werden ignoriert. Es ist wichtig was die Minderheit will.
Und kaum argumentiert man irgendwie dagegen, wird man ausgeschlossen und man informiert sich wo anders. Ich finde das traurig.

Bitte macht weiter so. Mich habt ihr mit eurer Argumentation gefunden.

Grüße
Michael

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Elias 16. Januar 2023 at 13:53

Hallo Michael, dafür hast du mich als Leser gewonnen! Ein sehr guter Beitrag!

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Nils 15. Januar 2023 at 23:22

Die Mehrheit lehnt es aus gutem Grund ab. Ich bin gegen rechtsextreme aber auch gegen linksextreme Ideologien. Für mich ist das der Hauptgrund gendern abzulehnen.

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Wolfgang 15. Januar 2023 at 23:37

Bei mir ist es umgekehrt. Alle gegenderten Publikationen wandern direkt in den Müll

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Sigrun Wolf 16. Januar 2023 at 14:46

Hallo, Michael, dein Beitrag spricht mir aus der Seele ! Danke !!

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Arno Nym 18. Januar 2023 at 00:40

Spiele, die mich mit Gendersternchen als sexistisch beleidigen, weil die Autoren davon ausgehen, ich als Spieler würde beim generischen Maskulinum nicht alle Geschlechter einschließen und mir deswegen vorausschauend ihre Formulierung mit einer schlecht funktionierenden Fantasie-Grammatik ohne konsistente Regeln ins Gesicht drücken, werden von mir gemieden.

Das ist so, als würde man mit jemandem reden wie: „Du nix gehen weiter, du müssen warten“, weil der Teint einem zu dunkel erscheint. Eine beleidigende Abwertung durch Anpassung der Sprache, getrieben von einem eigenen Vorurteil. Das muss ich mir nicht geben.

Auch der Missbrauch des Partizips stößt mir ist sauer auf. Nicht alle Studenten sind Studierende, vor allem nicht, wenn sie Party machen und nicht alle Trinkenden im Lokal sind Trinker. Wenn wir anfangen das gleichzusetzen nehmen wir der Sprache eine sehr schöne Nuance.

Vielleicht ist es gar die bessere Lösung, gänzlich auf die weibliche Movierung zu verzichten, denn jeder versteht, es gemeint ist, wenn man sagt, Vivienne sei Chirurg. Das Fräulein haben wir schließlich auch praktisch abgeschafft und damit die grammatikalische Unterscheidung zwischen verheiratet und unverheiratet. Und gänzlich ohne weibliche Movierung wurde das generische Maskulinum eindeutig genauso geschlechtsneutral, wie der Tisch oder die Tischplatte oder das Tischbein, unabhängig vom Artikel. Richtig ist, dass auch das der Sprache eine Nuance nimmt, aber immerhin eine, die tatsächlich strittig ist.

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Jan 15. Januar 2023 at 20:34

Der Beitrag aus Lesch-Kosmos ist bedauerlicherweise leidlich peinlich, verschweigt nämlich die Größe der empirischen Effekte und Verzerrungen und Überlagerungen.

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Steffen 16. Januar 2023 at 15:06

Ich bin dafür auch ab jetzt regelmäßig neu mit an Bord, eine sehr gute Entscheidung! „Sprache verändert sich“ – ja. Genau. Aber nicht von oben herab von einer kleinen privilegierten Gruppe, die anderen einen schwerfälligen akademischen Soziolekt aufzwingen will. Sprache verändert sich natürlich. Und noch niemals hat sich Sprache von selbst so verändert, dass sie umständlicher und schwerfälliger wurde und die Mehrheit ihrer Nutzer diese Veränderung nicht wollten. Sprache kommt übrigens auch von „sprechen“. Anleitungen und gedruckte Texte sind geduldig, da kann man schnell einen Haufen Rechtschreibfehler reinpfeffern. Im Gesprochenen wird es aber schnell unaushaltbar und auch peinlich, wenn mit Lücken gesprochen wird. „Freund*innenschaften“ und „Mitglieder*innen“ können da schon mal vorkommen.

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Kevin 16. Januar 2023 at 23:45

Ein Phänomen, welches im Internet unvermeidbar scheint. Kein Artikel, der sich mit einer beliebigen Thematik befasst, zu der es mehr als eine legitime Meinung gibt, an dessen Ende sich Verfechterinnen und Verfechter der verschiedenen Lager keine erbitterten Wortgefechte liefern!

Ich finde deinen Artikel zu dieser – wie auch hier der Kommentar-Bereich zeigt – hochsensiblen Theamtik wahnsinnig reflektiert und daher gelungen.
Den Umgang von Reich der Spiele mit dem, nein, nicht mit dem Gendern, sondern dem Gebrauch von Gender-Satzzeichen, finde ich sehr nachvollziehbar dargelegt, ohne dass (bei mir) der Eindruck entsteht, es mit einem verbitterten Menschen zu run zu haben, der alles ablehnt, was er nicht kennt, nicht versteht oder was neumodisch erscheint. Grüße an die 50% der Kommentierenden, die „wir lehnen Gender-Sonderzeichen ab“ und „Weltverbesserer“ lesen und sich direkt abgeholt fühlen. Was natürlich nicht heißen soll, dass die gegenüberstehenden 50% der Hardliner in der Lage wären, diesen Artikel losgelöst von ihrer eigenen Meinung zu lesen und der dargelegten Argumentatiom zu folgen. Grüße insbesondere an dich, „Uwe“, warst mein absolutes Hoghlight!

Vielen Dank für deinen Artikel, Michael! Ich hoffe es liegt an mir, dass mir das Thema, ich nenne es mal verallgemeinernd „Ausgrenzung sprachlich benachteiligter Menschen durch den Gebrauch von Gender-Sternchen“ in öffentlichen, politischen Debatten zu gendersensibler Sprache noch nicht über den Weg gelaufen ist, es in Wahrheit aber bereits Einzug gehalten hat!

Michael Weber
Michael Weber 17. Januar 2023 at 00:01

Danke.

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Rico 14. Januar 2023 at 22:38

Hi Michael.

Danke für diesen lesenswerten Artikel. Ich bin nicht mit allen Dingen, die du geschrieben hast, einer Meinung, finde es aber trotzdem super, dass du hier eine klare Stellung beziehst und diese sachlich und schlüssig begründest. Wie du schon erwähntest, ist hier eine adäquate Lösung einer angemessenen Schreibweise noch nicht gefunden, von daher ist die Richtung, die du einschlägst, nicht die schlechteste.

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Markus 14. Januar 2023 at 22:43

Danke!

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Marcus 14. Januar 2023 at 23:00

Das vermeintliche Argument, das andere (SdJ-Jury) aufnehmen sollten, nämlich, dass zwei Drittel gegen eine relativ neue Entwicklung sind, ist natürlich nur ein scheinbares, denn damit wären ein Großteil der Veränderungen der Geschichte frühzeitig beiseite gewischt worden (ich denke gerade an Frauenwahlrecht). Veränderung muss irgendwo anfangen, ob sie sich durchsetzt (oder das sollte), steht auf einem anderen Blatt.

Ich verstehe den Punkt, dass Binnen-I und ähnliches für bestimmte Gruppen problematisch sind und dass diese Gruppen mengenmäßig deutlich größer ist als diejenigen, die von diesen Zeichen angesprochen werden. Das ist ein valides Argument, das nicht einfach beiseite gewischt werden kann.

Letztlich gilt aber: es gibt keinen Zwang, Binnen-I und Co. zu nutzen. Es ist schön, dass du viel Zeit dafür aufwendest, dich zu erklären, warum du es nicht machst, aber zumindest mir musst du dich nicht erklären. Dein Blog, deine Schreibweise. 🤷🏻‍♂️

Mein Freude beim Lesen wird das fehlende Binnen-I nicht stören, ich fände es aber auch nicht toll, wenn jetzt jede Rezension oder jeder Artikel das Thema wieder aufgreift, weil ein Spiel oder eine Jury sich für eine aus deiner Sicht unpassende Form des Genderns entscheidet. Das wäre auch andersherum sehr missionarisch.

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Nils 15. Januar 2023 at 23:25

Durchsetzen sollte es in diesem Fall nicht. Denn es handelt sich um eine linksextreme Ideologie und Verschwörungstheorie, vom Patriarchat. Extremismus, nein danke.

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Lara 14. Januar 2023 at 23:34

Danke! Ich finde auch, dass Gendern mehr Menschen ausgrenzt als inkludiert. Als Frau habe ich – wie die meisten Frauen – kein Problem mit dem generischen Plural. In der Gendersprache werde ich dagegen vom Hauptwort verbannt und finde mich nurnoch im nervigen Anhängsel „innen“. Auch frage ich mich, was daran respektvoll oder höflich sein soll, Menschen mit Sonderzeichen gleichzusetzen. Wie sollen unaussprechliche Symbole überhaupt eine Ansprache sein. Gendersprache hält einfach nicht, was sie vorgibt, im Gegenteil.

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G4m3r89 16. Januar 2023 at 02:03

Ein sehr guter Artikel. Bin stark Deiner Meinung. Auch wenn man Texte mit Sonderzeichen nicht laut liest sondern nur mit kopfstimme unterbricht man den lesefluss.

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Carsten 15. Januar 2023 at 00:40

Und damit bin ich raus als Leser bei euch 🙁

Michael Weber
Michael Weber 15. Januar 2023 at 01:07

Es ist bedauerlich, dass du „raus“ bist, weil wir kein Sternchen oder andere Sonderzeichen nutzen, um Benachteiligten das Verstehen nicht zusätzlich zu erschweren.
Ich weise vorsichtshalber noch einmal darauf hin, dass der Artikel sich mit keinem Wort gegen Gendern als solches ausspricht und mehrfach die Komplexität des Themas und die Notwendigkeit einer adäquaten Sprache behandelt.

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Sikoetu 15. Januar 2023 at 18:57

Als Kompensation habt ihr mich als Leser gewonnen 😉

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Nick 15. Januar 2023 at 20:36

ich finde es einfach nur nervig, warum kann man nicht einfach ganz normal sprechen, ohne Pausen , kommar, Sternen oder Strichen? Bei der Aussprache rollen sich meine Zehnägel ein.Der Gendermist zerstört einfach die deutsche Sprache, und wenn man es nicht macht ist man ein schlechter Mensch. Und ich bin schwul und sehe mich androgyn, mir ist es total egal. Für mich heißt es weiter Arzt, Studenten, Stundenheim und Urlaube,r Forscher usw. und Studenten, und meine Zahnärztin ist weiblich dann schreibe und sage ich es so. Aber Menschen zwingen geht gar nicht. Was kommt als nächstes ? in Synchronisation? dann schaue ich alles nur in OmU, ich liebe deutsche Synchronisation in Spielen und Animes aber wenn da gegendert werden sollte, lehne ich alles ab.

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Luke 15. Januar 2023 at 21:54

Lieber Michael,

ich habe noch nie von dir oder dieser Website gehört und das obwohl ich leidenschaftlicher Spieler bin. Ich bin dir sehr dankbar für deinen tollen und ausführlichen Artikel. Dadurch hast du mich in Zukunft ebenfalls als Leser dazu gewonnen. Ich habe mich so eben bei einem Magazin als freier Autor beworben und habe schon „Angst“ davor, im Falle einer Zusage gegen meinen Willen in meinen Texten gendern zu müssen. Ich finde es sehr mutig von Euch in Zeiten der „Cancel Culture“ so offen und ehrlich mit der Thematik umzugehen. Das macht mir Mut ebenfalls dafür einzustehen. Außerdem hast du eine sehr schlüssige Argumentationskette die ich mir für die Zukunft im Hinterkopf behalten werde. Leider wird uns dieses Thema wohl noch länger begleiten.

Michael Weber
Michael Weber 15. Januar 2023 at 22:01

Erstaunlich! Uns gibt es doch schon fast 22 Jahre, wir sind nicht gerade „klein“ und in der Branche gut vernetzt. Da sieht man mal, was es für einen Unterschied macht, für die Szene hip zu sein oder die Spielebegeisterten „außerhalb der Blase“ zu bedienen.
Es hat weniger mit Mut als mit Notwendigkeit zu tun. Aber ich stimme zu, dass dieses Thema weiter aktuell bleiben wird.

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Steffen 16. Januar 2023 at 15:08

Dafür bin ich ab jetzt regelmäßig neu mit dabei! Danke, dass Du gegen behindertenfeindliche Sprache Stellung beziehst und Dich nicht von Eitelkeiten leiten lässt.

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Daniel 15. Januar 2023 at 01:46

Ich denke, ich verstehe wo dein Ansatz ist. Ich sehe ja auch, dass du im Artikel zB genderneutral „Mitspielende“ schriebst. Was mir nur missfällt, ist einerseits das Abstrafen derjenigen, die Sonderzeichen verwenden wollen und die gleichzeitige Verwendung vom Narrativ „Elite … Elfenbeinturm“. Das liest sich für mich dann nicht mehr, als wäre der Wunsch, alle mitzunehmen. Vielmehr liest es sich nach einer kleinen Abrechnung. Der Artikel hätte den Fokus genausogut auf besser Wege als die Verwendung von Sonderzeichen legen können. Das böte wenigstens positive Ansätze.

Michael Weber
Michael Weber 15. Januar 2023 at 02:09

Danke, Daniel.
Abrechnung? Nein. Aber sicher ein Hinweis auf ein Problem. Ich finde es nämlich erstaunlich, dass ausgerechnet und ganz selbstverständlich Teile der Spieleszene Millionen (!) Menschen durch Sonderzeichen den Zugang zum Spielen bewusst oder unbewusst erschweren. Zugleich betonen alle, wie toll das Hobby ist: für alle Menschen offen, sozial, grenzüberwindend. Also doch „Elite im Elfenbeinturm“? Dass hier ein echtes Problem für ohnehin Benachteiligte existiert, wird teilweise sogar regelrecht geleugnet.
Ich würde gerade von der Spieleszene mehr Problembewusstsein erwarten. Aber Gendersternchen sind für einige hip und cool, da scheinen Hinweise auf den erschwerten Zugang zu Informationen rund um das Spielen fast schon zu stören. Das finde ich insgesamt bedauerlicher, als dass Teile des Artikels offenbar von einigen – speziell auf twitter – missverstanden oder ignoriert werden. Damit war aber leider zu rechnen. Eine differenzierte Diskussion ist erfahrungsgemäß schwierig.
Würde ich es beim nächsten Mal anders formulieren: Eventuell etwas. In der Sache bleibe ich aber dabei: Wir brauchen Lösungen, haben aber noch keine, Sonderzeichen sind es definitiv nicht.

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Johannes 15. Januar 2023 at 06:06

Ich find es erstmal begrüßenswert, dass ihr das Thema ansprecht und ich kann eure Argumentation nachvollziehen, auch wenn ich sie nicht in allen Punkten teile.

Ärgerlich finde ich allerdings auf wirklich unnötige Polemik zurückzugreifen. Das ist nicht zielführend, sondern soll einfach nur Personen diskreditieren, die gendern. Das wirkt auf mich dann eher wie nachtreten oder eine „Argumentation“ wieso das sowieso alles Schwachsinn ist.

Der Punkt, es gehe nur um eine kleine Minderheit. Ist auch eher Schwach. Eine Geschlechtergerechte Sprache betrifft eben nicht nur „Betroffene“ sondern allgemein gesellschaftliche Geschlechtervorstellungen. Der Artikel wirkt für mich eher wir eine Identitätspolitische Erklärung, die bestimmt Beifall auf Facebook erzeugen wird.

Der Punkt der Verständlichkeit ist allerdings sehr wichtig und richtig, sollte dann aber bitte auch angemessen eingebunden werden. Ohne solche Polemik

Michael Weber
Michael Weber 15. Januar 2023 at 10:50

Ich möchte noch einmal betonen, dass die Sonderzeichen – und nur die – sich an eine kleine Gruppe richten. Für alle anderen gibt es in der deutschen Sprache stolperfreie Lösungen. Dass die gesamte Diskussion wichtig und andere Lösungen erforderlich sind, steht ja außer Frage.

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Steffen 16. Januar 2023 at 15:42

Hier eine sehr gute Liste gut nutzbarer Formen, zu gendern, ohne Sonderzeichen verwenden zu müssen: https://gfds.de/standpunkt-der-gfds-zu-einer-geschlechtergerechten-sprache/

Michael Weber
Michael Weber 16. Januar 2023 at 16:49

Die GfdS ist gerade bei Pro-Sonderzeichen-Menschen umstritten, weil sie eine recht konservative Grundhaltung einnimmt.

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Steffen 16. Januar 2023 at 17:37

Oder meinst Du den VDS? GfdS schreibt auf der Seite oben, dass Sprache allen Geschlechtern Rechnung tragen soll.

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Daniel 15. Januar 2023 at 09:21

Genau so hätte der Artikel aufgezogen werden können: Lösungsorientiert, ermutigend, Perspektiven aufzeigend. Dein Ziel durch Abwertung erreichen zu wollen, wirkt hingegen wie eine Holzhammermethode. Es hilft auch nichts, hinterher zu sagen, dass Gegenwind erwartbar war. Wenn dem so ist, dann ziehe das ganze Thema eben anders auf und hole die Menschen anders ab. Wie andere schon sagten, ist das gegeneinander Aufwiegen und Bezeichnen ebenfalls Betroffener als „kleine Gruppe“ kontraproduktiv. Es ist auch zu einfach und polemisch, anderen zu unterstellen, sie würden Dinge aus Hipstertum tun. Das ist ein Jargon, der dem Diskurs ganz sicher nicht förderlich ist.

Wie schon gesagt. Hol doch lieber alle ab, indem du sagst, du würdest gerne (gemeinsam?) Lösungen erarbeiten, die mehreren Problemen gerecht werden als nur dem einer betroffenen Gruppe.

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ich 15. Januar 2023 at 09:50

früher gab es in der Sprache auch schon drei Geschlechter … w, m und unter m viel alles, was heute mit den * versehen wird … gendern? wenn 99% w oder m sind, warum muss dann eine Sprache kompliziert gemacht werden? ich wiederhole, in m war immer das Neutrum enthalten … ich finde es schrecklich, wie sich die Menschen von einer Handvoll Menschen tyrannisieren lassen und ob diese Handvoll nun die Neutrums oder die Eliten sind, darf jeder selbst überlegen

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Ami 15. Januar 2023 at 09:59

Gendern im Deutschen finde ich extrem unästhetisch. Sprachlich als auch optisch. In Regelwerken hab ich damit kein Problem, auf Spielmaterial hingegen würde es mich von einem Kauf abbringen bzw. würde ich zur englischen Variante greifen, da dort das Gendern wenig bis gar nicht stört.

Das Gendern Inklusion fördert, ist zunächst eine These seitens der Befürworter, denn meines Wissens nach, kommen da einige Studien zu unterschiedlichen Ergebnissen, sodass diese Behauptung nur bedingt stimmt.

,,Morgen haben alle Schüler frei.“ Werden sich die Mädchen jetzt ärgern oder freuen? Ich glaube, das Gendern hat noch einen weiten Weg vor sich und es würde mich nicht wundern, wenn unsere Zeit als die Ära der Zeichensprache in die Geschichte eingeht, weil nur noch alte, weiße Männer : und * verwenden. Es bleibt spannend.

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Daniel 15. Januar 2023 at 10:17

Kommen wir mal zu den gewünschten Lösungen. Aus unserer Arbeit als Translation Studio und Redaktion wissen wir, dass sich einige wirklich schwer damit tun, ihre Anleitungen inklusiv zu gestalten. Ob es nun am Schwertun liegt oder schlicht an der Auffassung, dass die aktuelle Sprachregelung vollkommen ausreichend sei – diese Verlage formulieren noch immer im generischen Maskulinum.

Aus meiner Sicht ist es harmlos, auf eine Schachtel statt „Für 2 Spieler“ zu drucken „Für 2 Personen“. Völlig ohne Stolperfallen a la Sonderzeichen wäre hier auf elegante Art Inklusion geschaffen bzw. Die Exclusion des genetischen Maskulinums aufgehoben. Zudem ist eine „Person“ in der Wahrnehmung ein gestandener Mensch mit eigenem Profil. Also durchaus positiv konnotiert.

Ganz ähnlich geht das auch in Spielanleitungen, auf Kartentexten oder in Marketingtexten zu den Spielen. Bei uns in der Redaktion bzw. im Übersetzungsstudio entstehen zu 99% genderneutrale Texte ohne jedes Sonderzeichen. Diese Texte sind zum einen nicht ausgrenzend, zum anderen aber durch verwendete sprachliche Möglichkeiten sogar einfacher zu erfassen und nachzuvollziehen als der nicht-neutrale Text. Denn es wird nicht holprig umschrieben sondern umgeschrieben. Oft spart das Text, verkürzt, macht klarer. Sprache kann viel.

Ich wünsche mir bei jedem Spiel, das noch nicht neutral formuliert ist, dass dahinter eine Person oder Redaktion steckt, die es beim nächsten mal vielleicht anders versucht.

Insofern ist es aus meiner Sicht verlorene Mühe, um Sonderzeichen zu streiten. Eine mögliche Lösung ganz ohne diese gibt es schon. Und unsere Spielanleitungen werden regelmäßig von der Community oder auch dem Fachhandel für ihre Klarheit gelobt.

P. S. Es gibt Bereiche, für die wir bisher keine zufriedenstellende Lösung haben. ZB Bezeichnungen von Charakterklassen oder Berufsbezeichnungen. Auf einer Karte mit Magier steht „Zauberer“ als Titel. Dort „Zaubernde“ im Plural zu schreiben schießt am Ziel vorbei. In solchen Fällen muss schon früher angesetzt werden, um Inklusion zu schaffen, nämlich bei der Illustration und dem World Building. Leider sehen wir noch viel zu oft stereotype Rollenbilder und eine mangelnde Repräsentation des Gesellschaftsquerschnitts in der Bebilderung der Spiele.

Michael Weber
Michael Weber 15. Januar 2023 at 10:53

Daniel, und genau so ist es doch perfekt für alle. Dieses Denken wüde ich mir von all denen wünschen, die – ohne groß darüber nachzudenken – Sternchen und Doppelpunkt nutzen und damit ausgerechnet den Menschen schaden, die eh schon Probleme haben. Aber vielleicht sehen einige Verlage oder Teile der Jury diese Menschen auch nicht als Zielgruppe an.

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Christian 15. Januar 2023 at 10:54

Ich verstehe eure Argumentation und kann mich auch in mancher Argumentation aus dem Bauch wiederfinden und ich finde es mutig und ehrlich in der heutigen Zeit so ein Statement zu setzen. Außerdem finde ich es allein für die Diskussion und Auseinandersetzung von euch toll, das Spiel ihr diesen Schritt wagt.

Allerdings sehe ich einige Punkte anders und halte den Aufhänger der Inklusion für aufgesetzt und damit falsch. Zum thema Inklusion und bei eurem Argument „einfache Sprache“, dann bin ich absolut bei euch, wenn ihr sagt, dies wird vergessen. Diese Menschen werden durch viele Texte marginalisiert. Allerdings macht ihr es euch mit dieser Argumentation zu einfach. Denn eure Texte sind nicht in einfacher Sprache. Die Sätze sind zu lang, zu viele Informationen pro Absatz, zu viele Fachbegriffe. Wenn ihr einfache Sprache wollt, dann setzt es um, aber nicht als Argument gegen Gendersternchen. Wer es richtig machen will, der kommt nicht drum herum, seine Texte a) vertont anzugeben und b) am besten durch eine Umschaltfunktion in einfacher Sprache anzugeben. Die UN-Behindertenrechtskonventionen haben das 2009 schon thematisiert. Hier dient es leider nur als Argument gegen Gendersternchen in Namen für Menschen mit Behinderung und Benachteiligung eingesetzt und das halte ich leider für sehr falsch. Dabei wird zusätzlich vergessen, ein leider übrigens ganz klassischer Fall, das auch diese Menschen ein Geschlecht haben. Hier wird also doppelt ausgespielt! Denn ein behinderter Mensch und/oder mit Migrationshintergrund kann trotzdem pro Gendersprache sein.

Die zweite Sache ist komplexer und kann hier nicht in der Kürze verhandelt werden. Aber euer Punkt 1) mit der Hautfarbe, der ganze Absatz ist leider von euch unbewusst rassistisch. Hautfarben und Geschlecht SIND institutionelle und gesellschaftliche Elemente der täglichen Ausgrenzung und Diskriminierung. Wer sich tiefer mit dem Thema ernsthaft beschäftigt, in theoretischer Natur aber auch aus der Sicht von Betroffenen (!), der stößt zwangsläufig genau auf die Problematik eurer Argumentation. Nur wer sich ernsthaft seiner eigenen Privilegien bewusst wird, seines eigenes Handelns, welches unbewusst durch soziokulturelle Strukturen in der Gesellschaft geprägt ist, der versteht, welche Muster wir immer wieder hervorbringen, sie Menschen schaden und wie sehr wir oft eine zumindest in Teilen falsche Sicht auf die Dinge haben. Das Leugnen von Hautfarben ist ein Klassiker, der gerade für Betroffene einem Faustschlag in die Magengrube gleichkommt, weil sie jeden verschissenen Tag durch ihre Hautfarbe Probleme haben. Ich als weißer Cis-Man brauchte ungefähr ein Jahr intensiver Beschäftigung, um mich in Ansätzen in diese Themen hineinzuarbeiten und ich spreche hier von professioneller Arbeit. Von daher, nimmt es auf, denkt drüber nach, nehmt es als Ansatz für euer eigenen Vorankommen. Ich kann euch auch Podcast, Blogs und wissenschaftliche Texte anbieten. Ihr könnt meine Meinung auch in die Tonne kloppen. Nur eines würde ich gerne vermeiden wollen, hier darüber auf so unterschiedlichen Ebenen schriftliche darüber zu diskutieren, weil, so wie du es auf Twitter siehst, es schwierig ist und oft nur viel Mühe kostet und eskaliert.

Am Ende noch einmal, Respekt, dass ihr eure Meinung hier schreibt und das ist ja auch der wichtigste Ansatz um etwas zu lernen.

Viele Grüße,

Christian

Michael Weber
Michael Weber 15. Januar 2023 at 11:08

Danke für deinen Kommentar. Ich werde das meiste unkommentiert lassen. Nur eins: Wir wissen sehr gut und im Text habe ich das auch angedeutet, dass wir erst auf dem Weg sind und sicher kein perfektes Angebot haben. Es gibt ohnehin keine perfekte Lösung. Genau das macht es ja so schwer und auch so komplex in der Diskussion. Da kommt von von Kleinen aufs Kleinste, ohne die Sache wirklich zu bewegen.

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Simone 15. Januar 2023 at 11:20

Die Begründung, Menschen, die Probleme mit dem Lesen/Sehen/Verstehen haben, nicht ausschließen zu wollen, wirkt sehr vorgeschoben, wenn man mal betrachtet, dass z. B. eure Bilder nirgendwo Alt-Texte haben.

Und auch, dass es Frauen nicht betrifft, weil die ja anders sprachlich inkludiert werden können: Das macht ihr auch nicht! „Spieler“, „Autoren“ – wo man sich hier umschaut.

Dazu noch der extra hervorgehobene(!) Seitenhieb auf die arrogante „Weltverbesserungselite“ – ich nehme dir deine Begründung nicht ab.

Ja, wir müssen bessere Wege finden, sprachlich zu inkludieren. Das geschieht aber durch Ausprobieren und Verbessern, nicht durch Verharren und Draufhauen.

Michael Weber
Michael Weber 15. Januar 2023 at 11:29

Simone, unsere Bilder haben in der Regel alt-Texte. Alles andere lasse ich mal so stehen.

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Vicky 15. Januar 2023 at 14:01

Lieber Michael,
Dein Artikel hat mir aus der Seele gesprochen. Gendersternchen oä sollten Privatangelegenheit bleiben. Behörden und öffentlich-rechtliche Medien sollten beim „klassischen Gendern“ bleiben. Schon alleine wegen der Neutralität.
Die Diversen- und Transgemeinschaft sind sich tatsächlich gar nicht einig, wie sie es haben wollen. Und es sind sehr wenige.
Was nun durch des „woke“ Gendern passiert, ist dass Frauen wieder unsichtbar werden. Sie werden durch „…ende“, „Gäste“ und sonstige nicht immer schön klingende Kompromisse ersetzt, nur damit sich eine Minderheit im Bereich 0,003 Prozent (Beispiel Berlin) vielleicht besser fühlt.
Hinter „Mitarbeitende“ im Höchstbesoldungsbereich lassen sich leicht 100 prozentige Männeranteile verbergen. Die Frauen werden unsichtbar.
Alles was offiziellen Charakter hat, müsste bis in die letzte Konsequenz passen. Das wären dann „Bürger*innenmeister*innen“, das englische „König*innenreich „, „Vergewaltiger*innen“ und viele weitere Verbalirrlichter.
Nicht verstanden mit unserem Genderperfektionismus werden wir auch in fremden Ländern, deren Einwohner noch mit Achtung auf unser Land schauen und von unseren bildungsfernen Schichten, die wir mit diesen Maximalansprüchen überfordern und hoffentlich nicht in die Arme einer bestimmten Partei treiben.
Herzlichen Dank an die Leserinnen und Leser und alle, die meinen Beitrag bis zu Ende durchgehalten haben.

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Holperbald 15. Januar 2023 at 11:42

Ich gendere meistens, esse weitgehend Grünzeug und bin das, was man gemeinhin hämisch als „Woke“ beschimpft. Ich hab noch niemandem das Steak verboten und auch niemandes Sprache korrigiert.

Ich darf mir aber regelmäßig anhören, warum meine Schreibweise „Falsch“ sei.

Nun spreche ich bewusst von „meistens“.

Ich bin kein Vollzeitveganer, und wenn ich ein Schnitzel esse, dann ist das so.
Und wenn ich mal nicht gendere, ebenfalls.

Warum gibts eigentlich immer nur die Extreme?

Ich glaub ehrlich gesagt nicht, dass ein Doppelpunkt die Sprache soo unlesbar macht. Wer sich ernsthaft dafür interessiert, kann ja auf seinem Blog generell auch „einfache Sprache“ oder gar „leichte Sprache“ anwählbar machen. Hab ich auch gemacht. Da übersteigen die Texte dann aber auch keine 12 Zeichen. Ich verwende einfache Begriffe („Chef“ statt „Vorgesetzter“). Ich verwende Binde-Striche.

Es ist nämlich wirklich ein Argument, dass 6 Mio Menschen in D nicht richtig lesen und schreiben können. Allerdings sind da Genderpunkte nicht das Hauptproblem (wenngleich auch eines mit)

So ehrlich sollte man sein.

Ich würde es auch gut finden, dass Kinder in der Schule ab etwa der sechsten Klasse Gendern lernen. Sprich, „Die Grundlagen habt ihr, jetzt kürzen wir mal geschlechtergerecht ab.“

In Mathe lernt man ja auch irgendwann „Tricks“ zur Vereinfachung.

So pragmatisch und ohne politische Aufladung könnte es sein!

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Andrés 15. Januar 2023 at 17:06

Wenn es wirklich darum ginge, Menschen nicht auszuschließen, für die eine durch Sonderzeichen gegenderte Sprache zu kompliziert ist (und das ist ein valides Argument, das man bedenken sollte im Diskurs), dann wäre es sehr naheliegend, den Blick zu erweitern und die sprachliche Komplexität von Spieleanleitungen zu bewerten. Es gibt zahlreiche grammatikalische Formulierungen und Vokabeln, die die Verständnishürde für Menschen höher werden lassen könnten und das Gendern mit Sonderzeichen ist nur ein Teil davon.

Wenn es also darum gehen würde, sprachliche Inklusivität zu fördern, dann hätte man mannigfaltige Ansatzpunkte. Wenn man das Argument aber nur soweit spinnt, dass es den eigenen Standpunkt stützt, aber nicht bereit ist, die nächsten Schritte zu gehen und zum Beispiel Anleitungen in einfacher Sprache zu fordern, dann wirkt das leider wie ein argumentatives Feigenblatt. Schade.

Michael Weber
Michael Weber 15. Januar 2023 at 17:13

Selbstveständlich bewerten wir generell die Zugänglichkeit der Anleitung. Das gilt schon immer.
Ich habe lediglich im Editorial erklärt und begründet, dass ich persönlich auf diesen speziellen Aspekt stärker achten werde.
Übrigens ist es doch genau anders herum: Das „Feigenblatt“ nutzen doch die Befürworter von Sonderzeichen. So können sie schön verbergen, dass ihnen die Benachteiligten egal sind. Wäre es anders, würden sie sich um andere Lösungen bemühen.

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Thorsten 15. Januar 2023 at 12:35

DANKE – endlich meldet sich die „schweigende Mehrheit“ zu Wort!!!

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Tom 15. Januar 2023 at 13:30

Für mich insgesamt purer Afd-Sprech…
Dazu passen auch Kommentare a la „endlich meldet sich die schweigende Mehrheit…“

Michael Weber
Michael Weber 15. Januar 2023 at 14:13

Lieber Tom, es ist schon recht krude, auf der einen Seite über AfD-Sprech zu schwadronieren, auf der anderen Seite aber ganz offensichtlich bereit zu sein, Benachteiligten das Leben zu erschweren. Dass im Artikel sehr wohl deutlich differenziert wird, hast du dazu offenbar noch übersehen. Und den Rest verbitte ich mir einfach mal. Wer uns als Magazin und mich als Person kennt, weiß deinen Vorwurf als absolut unsinnig einzuschätzen. Ich bin bereit, über die Entscheidung für unser Magazin zu diskutieren. Aber dann bitte auf halbwegs sachlicher Ebene, so schwer fallen mag.

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Lara 16. Januar 2023 at 19:25

Wer nicht meiner Meinung ist, ist rechts? Wer nicht in der Lage ist, sachlich zu argumentieren – oder keine Argumente hat – ist eben schnell mit pauschalen Urteilen über andere und steckt sie in Schubladen.

Diese Art von Kommentaren ist einer der Gründe, warum ich Gendern ablehne. Weil Befürworter als von sich überzeugte Gerechtigkeitskämpfer jede Kritik abtun und oft blind für andere Formen von Diskriminierung sind. Schon mal Menschen getroffen, die von sich sagen, dass sie keine Gerechtigkeit wollen? Nur dass jeder eben etwas Anderes darunter versteht. So wähnen sich AFD-ler sicher auch auf der Seite der Gerechtigkeit – reicht dir das als Argument, ihrer Ideologie zu folgen? Ich hoffe nicht.

Hier ein paar schwerwiegende Argumente, die gegen Sprachgendern sprechen:

Die Wirkung und Sinnhaftigkeit von Sprachgendern ist wissenschaftlich mindestens umstritten (https://www.linguistik-vs-gendern.de/, https://lingdrafts.hypotheses.org/2158), auch wenn Genderaktivisten das gern anders darstellen. Dass Gendern selbst neue Diskriminierungen schafft, wird komplett ignoriert:

• LGTBIQ*-Menschen werden auf Sonderzeichen reduziert – oder warum gibt es nur ein Zeichen für X Geschlechter, wenn jedes ‚angesprochen‘ werden soll? Wobei man sich auch fragt, wieso man Geschlechter statt Menschen ansprechen will?
• Frauen sind nicht mehr im Hauptwort, sondern finden sich lediglich im Anhängsel wieder
• “Für blinde und sehbehinderte Menschen ist das Gendern durch Satz- und Sonderzeichen problematisch.” – https://www.dbsv.org/gendern.html
• Menschen mit Schreib- und Leseschwäche (Analphabetismus betrifft 6,2 Millionen Deutsche!), Lese- und Rechtschreibstörung (Legastheniker, 3,5 Millionen!) sowie auch mit niedrigem Bildungsgrad und geringen Deutschkenntnissen wird die Nutzung, das Verständnis und das Erlernen der Sprache mindestens erschwert – siehe auch wachsenden Bedarf für leichte Sprache!
• Gegner werden pauschal als rückständig und politisch rechts diffamiert, dabei überwiegt die Ablehnung gegen Sprachgendern laut Umfragen bei Mitgliedern aller politischen Parteien.

Michael Weber
Michael Weber 16. Januar 2023 at 19:39

Vielen Dank für diesen Kommentar.
Ich weiß, dass dieses Thema schwer auf das Hobby herunterzubrechen und zu fokussieren ist. An dieser Stelle möchte ich bitten, das Thema nicht zu breit zu diskutieren. Ich möchte hier auch keine Diskussion moderieren müssen, die noch ideologisch-politischer wird, als sie ohnehin schon zwangsläufig ist. Ich weiß, es ist schwer und auch im Editorial hätte ich 20 Seiten mehr schreiben können. Aber wir müssen hier möglichst den Bezug zum Spielen behalten.

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Harangue 15. Januar 2023 at 13:32

Finde das Leseverständnis einiger Kommentatoren faszinierend, es wird sich konkret gegen die billig Version ausgesprochen und geschrieben, dass man lieber die Paar oder neutrale Variante verwendet, was im Artikel auch gemacht wird, aber man muss suchen, denn so häufig braucht man das gar nicht.

An alle die sich über billig aufregen wollen: Das ist Ursprünglich als Protest entstanden und sollte im Lesefluss stören und ist eigentlich ein verstümmelter generischer femeninum, auch im Sprechen mit dieser dämlichen Pause. Außerdem kann man diese Variante über scripts in jeden Text bekommen ohne sich Gedanken zu dem Thema machen zu müssen, deshalb billig.

Zur Paar Variante und „da fühlen sich die ja gar nicht angespochen“, immer hin haben „die“ da vier Zeichen zur Auswahl und nicht nur eins, was auch nur nachträglich dazu gedichtet wurde.

Zum Gendern als solches, wenn dann sollte man hier Neutralität anstreben, denn ist nicht das heere Ziel, das Geschlecht egal ist. Mein Eindruck ist mit einer Analogie ausgedrückt aber mehr, wir sagen nicht mehr Baum, das ist jetzt Buche, Fichte, Pappel, … und wehe du nennst die Falsch. Aber auch das ist im Artikel, es gibt im Deutschen keine neutrale Form speziell für Personen und Ideen dazu fanden keinen Anklang (das Terroristy).

Zu guter Letzt im Englischen gab es früher auch Wortgeschlechter, weil aber der Fremdsprachler Anteil so hoch war, ist das einer Vereinfachung zu Opfer gefallen und solange die meisten Ideen komplizierter als das vorhandene sind wir sich davon nichts durchsetzen.

Michael Weber
Michael Weber 15. Januar 2023 at 14:17

Danke. Genau das finde ich auch fanszinierend. Die Kritiker sind sich in erster Linie offenbar einig, dass nur das Gender-Sonderzeichen die Welt rettet. Da stören aufgezeigte Probleme nur das eigene Weltbild. Zudem haben einige scheinbar nicht den ganzen Text gelesen und verwechseln Gender-Sternchen/-Doppelpunkte und Gendern.

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Jenni 15. Januar 2023 at 14:22

Sehr gut. Das braucht wirklich niemand. Schwule und Lesben, oder auch viele Migraten aus dem Bekanntenkreis lehnen es ab. Für die 0,0001% der Menschen in DE so einen Wirbel zu machen, ist echt lächerlich, diese ganz kleine aber vermeintlich laute Gruppe muss toleranter werden.

Michael Weber
Michael Weber 15. Januar 2023 at 14:30

Die Zahlen sind so nicht korrekt. Aber offizielle gibt es auch gar nicht. Ich würde das gar nicht mit Toleranz angehen. Lösungen sind schon erforderlich. Aber ich würde es begrüßen, wenn die „laute Gruppe“ einfach mal bereit wäre, über die Wirkung auf andere Gruppen nachzudenken. Für die Spiele-Szene würde es mir persönlich schon reichen, wenn die Jury Spiel des Jahres und die Verlage sich des Problems bewusster werden.

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Emil S. 15. Januar 2023 at 15:41

Hi,
bei diesem Thema kann man es nur Falsch machen. Denn welches Sonderzeichen? Das hat sich in der Letzten Zeit ein paar mal geändert. Also könnte es sein das wenn ihr jetzt eines nutzt, es in paar Jahren das total Falsche ist und dann ist es auch nicht richtig.
Zumindest haben türkische Spielehersteller nicht das Problem, da gibt es sowas nicht, und trotzdem ist die Gesellschaft dort nicht feministischer als wir hier.

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Vicky 15. Januar 2023 at 16:56

Lieber Emil,
feministischer sollten wir schon werden. Chancengleichheit sollten wir schon für Männer und Frauen und alle andern wollen. Aber das funktioniert mit Gendersternchen und neutralen Begriffen nicht sehr gut. Siehe mein Text oben. Die Verrenkungen machen nur viele nette Leute so sauer, dass ich den Backlash fürchte.
Deshalb Martin bitte weiter so.

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Ron 15. Januar 2023 at 16:07

Kann ich nur unterstützen! Ich habe bereits Spiele welche diesen diskriminierenden Mist verwenden wieder zurück gegeben. Es sind Spiele, keine Politik.

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Jo 15. Januar 2023 at 18:02

Liebes Team,

vielen Dank für den Verzicht auf Sonderzeichen und Binnen-I.
Für mich und andere die Screenreader nutzen sind diese Schreibweisen problematisch.
So äußert sich auch der Verband für Blinde und Sehbehinderte: https://www.dbsv.org/gendern.html
Diese Schreibweisen schließen uns noch stärker von der sozialen Teilhabe aus.
Zwar kann ich z.B.: Auf Android Handys die neue Aussprache aktivieren, verliere dann aber die semantische Bedeutung der Zeichen. Und beispielsweise bei Aufzählungen ist das zum Verständnis notwendig.
Binnen-I wird ohnehin nur wie die Frauenform vorgelesen, ist für mich daher akustisch nicht als generische Form erkennbar.
Diese Schreibweisen sind deshalb äußerst ableistisch und diskriminieren wesentlich stärker als es das Nicht-nutzen von Sonderzeichen je könnte.
Bitte bedenkt auch, diejenigen die sich nicht angesprochen fühlen können dieses Problem durch eine Anpassung ihres semantischen Verständnisses anpassen. Ich kann allerdings weder Netzhaut noch Sehnerv nachwachsen lassen.

Als Vorschlag zur Güte an Leute di Gendern möchten: Nutzt Doppelnennungen, also Schüler und Schülerinnen.
Dies ist zwar eine selbsterfüllende Prophezeiung, da dadurch die generische männliche Form als spezifisch männliche Form zementiert wird, Studien haben aber festgestellt das Probanden die beschriebenen Gruppen am genausten einschätzen.

Ich persönlich bevorzuge allerdings die Strömungen anderer Sprachen, wie z.B.: Im Englischen.
Dort wird das schwache Genus-System immer stärker reduziert.
So wird aus actor und actress nur noch actor und nurse und guys beschreibt nun Männer und Frauen.
Dies entspricht beispielsweise auch den Style Guidelines des britischen The Guardian: https://www.theguardian.com/guardian-observer-style-guide-a
Im Deutschen wäre mir eine solche Vereinfachung auch lieber, ich möchte nicht bei jedem mich betreffenden Nomen mein Geschlecht mit präsentieren.
Es spielt meistens keine Rolle.
Und so wie dies bereits bei der Abschaffung des Fräuleins geklappt hat, so kann es auch bei dem -in funktionieren.
Erst wenn ein Wort für alle steht gibt es keinen Unterschied mehr.
Und das schafft die bisherige generische Form bereits viel besser als jedes neue komplexere Konstrukt und muss dem Großteil der Gesellschaft nicht mehr erklärt werden

Michael Weber
Michael Weber 15. Januar 2023 at 19:07

Vielen Dank, Jo, für deinen Kommentar und diesen Einblick.

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Jo 15. Januar 2023 at 21:31

Gerne.
Es ist ein Thema das mich beschäftigt, da es mir jedes Mal sehr ins Auge sticht (entschuldigt das Wortspie).
Bitte löscht meinen ersten Kommentar, ich hatte den Eindruck, dass er nicht abgesendet worden sei und es doppelt abgeschickt.

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Mika 17. Januar 2023 at 07:07

Hi Jo,
Es ist schön endlich mal jemanden aus der anderen betroffenen Gruppe zu lesen, während so viele versuchen uns gegeneinander auszuspielen.
Ich bin nicht-binär beziehungsweise agender. Also eine dieser Personen, die eben nur inkludiert werden mit Sonderzeichen.
Ich kann zwar nicht für alle genderden Menschen sprechen, aber alle mit denen ich darüber rede sind sich des Screenreaderproblems bewusst.
Wir würden sehr gerne eine Lösung finden, die uns nicht exkludiert und für Screenreader lesbar ist.
Bisher wurde uns oft gesagt, dass das Sternchen am besten sei, weil es bei uns sonst selten verwendet wird und man dadurch keine Fehler in anderen Bereichen hat.
Ich hoffe du verstehst warum wir manchmal laut sein müssen. Denn nicht nur wir auch trans Personen kämpfen in Deutschland noch für grundlegende Menschenrechte. Gendergerechte Sprache ist für uns ein Punkt an dem wir auf uns aufmerksam machen können. Unser Hauptfokus ist nicht das Sternchen. Was wir wollen, ist, dass wir anerkannt werden. Nicht mehr diskriminiert, beleidigt, geschlagen oder getötet.
Ich sitze in keinem Elfenbeinturm. Und wenn dann nur weil ich Angst um mein Leben haben muss wenn ich meinen Turm verlasse.

Michael Weber
Michael Weber 17. Januar 2023 at 09:39

Vielen Dank, Mika, für deinen Kommentar und diese Einblicke.
Ich muss einräumen, dass der Elfenbeinturm-Satz möglicherweise leider missverständlich ist. Es war nicht meine Absicht, die Betroffenen selbst damit anzugreifen. Es war Absicht, die Diskrepanz aus Betroffenheit und Nutzung aufzuzeigen. Denn nach meiner Auffassung und Beobachtung nutzen die Gender-Sonderzeichen vor allem viele nicht betroffene Menschen in einer priviligierten Blase und in der Absicht einen gewissen „Chic“ zu verbreiten. Ich habe im Artikel ausgeführt, dass wir sehr wohl Lösungen benötigen, die alle Menschen einschließen. Das Problem einer adäquaten Anrede ist mir bewusst und sollte gerade mit dem Editorial aufgegriffen werden. Es sind in diesem Zusammenhang aus meiner Sicht die zu kritisieren, die Sonderzeichen nutzen, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. An die richtet sich der Satz mit dem Elfenbeinturm. Ich hatte gehofft, dass dies auch so deutlich wird, was aber offenbar nicht der Fall ist.
Mir persönlich ist es sehr wichtig, eine Sprache zu finden, die einerseits alle einschließt, andererseits keinen ausschließt. Wie das funktionieren kann, habe ich in Ansätzen aufgezeigt. Leider verstehen das einzelne Leute völlig falsch und denken, wir wären gegen eine gendersensible Sprache. Das ist falsch. Wir werden es allerdings nicht immer richtig machen, auch weil wir unser Team aus rund 40 Leuten besteht und wir alle Sprache ein bisschen anders nutzen. Aber wir haben das Problem erkannt und suchen Wege, eben nicht die einen gegen die anderen auszuspielen.
Im Zuge dieses Artikels gibt es leider Reaktionen von einer Sonderzeichen befürwortenden Gruppe, die uns trotz unserer Erläuterung Ernsthaftigkeit abspricht, aber selbst auch nach dem Lesen dieses Editorials weiter konsequent Sonderzeichen nutzt. Genau damit erschweren diese Leute der anderen Gruppe weiterhin den Zugang zum Verstehen. Wie ich diese „Pro-Gruppe“ verstehe, bezweifeln sie, dass es durch ein Sternchen oder Doppelpunkt überhaupt zu Schwierigkeiten kommen könnte. Vielleicht ist es ihnen auch egal. Diese Haltung meinte ich: Das ist arrogant, elitär und eben zudem diskriminierend.
Ich freue mich daher sehr, dass hier inzwischen Betroffene aus mindestens drei der Gruppen – und das von „beiden Seiten“ – ihre Meinung gepostet haben. Vielen Dank dafür. Im Kern bestärken mich die Aussagen darin, dass unsere Entscheidung richtig ist. Es kann nur der schwierige Spagat Lösung sein, so gendersensibel und zugleich so wenig ausgrenzend wie möglich zu schreiben und sprechen.

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Jonas 15. Januar 2023 at 19:22

Ist eine gegenderte Anleitung denn ein Kriterium für die Jury SdJ bei der Wahl zum Spiel des Jahres?

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Bo 16. Januar 2023 at 08:31

Als Wissenschaftler kann ich immer nur den Kopf schütteln wenn aus falscher Rücksichtnahme wissenschaftlich untermauerte Fakten verdreht und Menschen gefährdet werden. Geschlecht ist kein Spektrum, [Passage nachträglich doch noch wegmoderiert].

Davon abgesehen, ein rationaler und umsichtiger formulierter Ansatz. Danke für für die klaren Worte, Michael.

Michael Weber
Michael Weber 16. Januar 2023 at 10:34

Bo, bei allem Respket gibt es für den Mittelteil die gelbe Karte. Ich war kurz davor, den Satz zu löschen.

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Sikoetu 15. Januar 2023 at 19:29

Warum denn nicht einfach „der Spieler“ für alle Geschlechter? Alle Menschen, die spielen, unter einem Begriff. Zwar steht „der“ davor, aber per Definition sind nicht nur Männer gemeint. Alle Menschen, die nicht männlich sind, sind durch „Spieler“ genauso repräsentiert und sichtbar. Wenn „der Spieler“ konsequent für jeden (also auch Frauen) genutzt wird und sich Frauen selbst als Spieler bezeichnen, gleichzeitig aber für Gleichberechtigung gesorgt wird (sodass z.B. klar ist, dass ein Bundeskanzler auch eine Frau sein kann), sind alle Menschen gleichermaßen unter einem einfachen Begriff zusammengefasst. Das Geschlecht wird nicht extra betont (wie bei Spielerinnen und Spieler oder Spieler*innen), sondern die Funktion, was mMn. die Endform der Geschlechtergerechtigkeit darstellt.

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Nils 15. Januar 2023 at 23:28

Das ist doch schon so. Wenn ich sage:“ Die Bäcker sollen mehr Geld verdienen!“ Sind ja nicht nur die Männlichen sondern alle Gemeint! Ja auch der Mars Mensch, wenn er/sie/es hier den Beruf Bäcker ausführt!

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Sikoetu 16. Januar 2023 at 07:31

Eigentlich schon. Allerdings scheint ein gewisser Teil der Bevölkerung dies nicht zu erkennen. Vielleicht sollte man einfach das oben Geschriebene (also die deutsche Grammatik) in der Schule unterrichten, leider passiert das oft genug nicht mehr. Stattdessen wird überall von „Schülerinnen und Schülern“ gesprochen, sodass die Mädchen den Eindruck haben, sie seien mit „Schüler“ nicht gemeint.

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Steffen 16. Januar 2023 at 15:38

Jeder weiß, dass „Spieler“ alle Menschen sind, die spielen. Kein Mensch, der noch bei Trost ist, sieht ein Spiel im Regal stehen und denkt „Oh, das ist nur für männliche Spieler, schade.“ Dennoch gibt es Leute, die sich in eine Umdeutung des Wortes hineinsteigern und es am Ende wahrscheinlich selbst glauben: „Spieler bezeichnet nur männliche Spielende!“ Das ist aber falsch. Und die große Überzahl aller Sprecher (aller Geschlechter) der deutschen Sprache wissen, was „Spieler“ sind.

Ironischer- und paradoxerweise führt das ständige Nennen mehrerer Geschlechter dazu, dass sich auch ganz normal sprechende Menschen gelegentlich fragen, ob „Spielerinnen“ generisch gemeint ist oder „Spieler“ tatsächlich nur männliche Menschen meint. Grund dafür sind allein die künstlichen Sprachveränderungen einer kleinen privilegierten Minderheit.

Spieler ist im Übrigens noch viel generischer als nur auf Geschlechter und Menschen bezogen. Auch Tiere können Spieler oder Teilnehmer sein, eine KI kann ein Spieler sein oder der Zufall kann mitspielen. Zwanghaftes Gendern nimmt der Sprache sehr viel Kraft und Aussagefähigkeit. Denn ich muss nicht die Geschlechter von Tieren, einer KI oder des Zufalles kennen, um diese mitspielen lassen zu können.

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zeno 15. Januar 2023 at 21:58

Wow, respekt. Diese Gender-Sprache ist und bleibt Blödsinn. Es erreicht genau das Gegenteil. Hat gar nichts mit Gleichberechtigung zu tun. Sondern damit, eine bestimmte Ideologie zu fördern und ins subtil ins Unterbewusste aufzudrängen.

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Nils 15. Januar 2023 at 23:27

Korrekt. Genau so sehe ich das auch.

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Sapphos Tochter 15. Januar 2023 at 23:05

Sehr interessanter Kommentar, den ich achte – auch wenn ich komplett anderer Meinung bin.
Was mir sauer aufstößt, sind die offensichtlichen Versuche, Leute mit anderer Meinung zu beleidigen – siehe Elfenbeinturm und Elite. Eine sehr unnötige Provokation, die zudem sehr entlarvend ist.
Viel besser versteckt, für die Fachfrau aber sehr offensichtlich und einfach zu durchschauen, sind die passiv-aggressiven Manipulationsversuche seitens des Autors. Achtet mal drauf, dass er jeder Person, die widerspricht, unterstellt, absichtlich alle Menschen mit Leseschwäche ausschließen zu wollen und damit bewusst in eine Ecke drängen, bzw, ihnen ein schlechtes Gewissen machen will. So funktioniert offener Austausch nicht, von fair ganz zu schweigen.

Das wäre wahr, wenn es einen Beleg dafür gäbe, dass der Großteil der Menschen mit Leseschwäche damit wirklich ein Problem heben. Ähnlich wie wir alle nicht wissen, ob Gendersternchen wirklich helfen, alle Frauen abzuholen, wissen wir im Moment auch nicht, ob BinnenI und andere Gendersternchen Menschen mit Leseschwäche wirklich signifikant(!) behindern.
(Ja, der Selbstbehindertenverband rät dazu, andere raten ab)
Der Autor nimmt seine Meinung aber als wissenschaftlichen Fakt und erhebt sich so zur moralischen Instanz. Witzigerweise dermaßen elitär und manipulierend, dass einem fast Begriffe wie „Elite“ oder „Elfenbeinturm“ in den Kopf kommen könnten.

Der Ansatz des Autors ist alle Ehren wert, die Ausführung scheitert leider etwas am Ego und dem Zwang, sich rechtfertigen zu wollen.
Wir alle als Gesellschaft sollten immer die fragen, die es betrifft und dann so handeln, dass es der Mehrheit hilft. Wenn wir wissen, dass alle Frauen über den Sternchen stehen und der signifikante Löwenanteil der Leseschwächelnden davon profitieren, dann stehe ich voll hinter diesem Plan und der Idee. Dann aber gerne ohne diese Arroganz, sich als „Ritter und Retter“ darzustellen. 😉

Wichtig ist, dass wir drüber sprechen – wenn man wirklich helfen möchte.
Ebenso wichtig: Es ist der Blog des Autoren, hier kann er alles schreiben und es gilt sein Hausrecht. Dann aber bitte ehrlich sein und keinen Möchtegern-Strohmann-Nebelkerzen-Auftrag führen.

Michael Weber
Michael Weber 16. Januar 2023 at 01:18

Ich beleidige niemanden. Ich finde es nur erstaunlich, dass die Pro-Genderzeichen-Fraktion das Problem stetig leugnet. Es drängt sich da schon der Verdacht auf, dass es diesen Leuten egal ist. Aber gut. Zum Rest sage ich mal nichts.

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Julius 16. Januar 2023 at 09:15

‚„möchtegern liberalen Weltverbesserungselite“, die im Elfenbeinturm der Arroganz sitzt‘

Das liest sich natürlich beleidigend an ‚die da oben‘ gerichtet.. Funktioniert aber nicht, wenn du ernsthaften akademischen Meinungen Arroganz unterstellst, während du von deinem eigenen akademischen(?) Standpunkt aus die Moralkeule schwingst 😉

Im übrigen hast du tatsächlich direkt wieder getan, was Sapphos Tochter anspricht:
Sie widerspricht deinem Artikel in Teilen und du wirfst direkt der Pro-Genderzeichen-Fraktion (Sie dürfen wir wohl dazu zählen) vor „das Problem“ zu leugnen und unterstellst gleich noch schnell, dass es diesen Menschen (also ihr) egal ist.

Auch ich finde, dass dein Ansatz alle Ehren wert ist. Sollte mit Sonderzeichen wirklich exkludiert werden, muss das sachlich diskutiert und eine Lösung gefunden werden. Allerdings so sachlich und vorwurfsfrei, wie du es dir weiter oben wünschst, als dir jemand (unsachlich) politische Nähe zu AfD vorwirft.

Michael Weber
Michael Weber 16. Januar 2023 at 10:32

Julius, das liegt möglicherweise daran, dass die Pro-Fraktion in fast keinem Posting auf Argumente eingeht. Beim „Elfenbeinturm“ sind zwei Aspekte zu beachten. Zum einen ist es eine bewusste Übertreibung mit wahrem Kern, wie auch aus dem Satz davor etwas deutlich wird. Zum anderen soll er zeigen, dass es gar nicht unbedingt die Betroffenen sind, denen es nutzt.

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Etienne 16. Januar 2023 at 14:12

Michael Weber: „Ich beleidige niemanden.“
<– Doch, das tust du. Wer sich so viel mit Sprache beschäftigt (bzw. beschäftigen sollte) wie ein Journalist, dem sollte klar sein, dass nicht der Sender alleine in der Hand hat, welche Wirkung das Gesprochene/Geschriebene beim Gegenüber bewirkt.
Genauso wenig hat es der Sender allein in Hand, ob das Gesprochene/Geschriebene diskriminierend oder rassistisch oder etc. ankommt – selbst, wenn es vom Sender keine bewusste Absicht gab, zu beleidigen/diskriminieren/rassistisch zu sein/etc.
Es wäre ein riesiger Fortschritt, wenn die Mehrheit der Menschen das endlich reflektieren und verstehen würde. Und dann hätten wohl auch mehr Menschen mehr Empathie für andere Menschen und wären rücksichtsvoller und sozialer.

Und wenn du eigentlich für Gendergerechtigkeit bist, dann verstehe ich nicht, warum du so viel Energie in den Kampf gegen in deinen Augen falsche Maßnahmen für Gendergerechtigkeit steckst und damit die Gegner von Gendergerechtigkeit unterstützt.
Dass du deine Meinung dazu äußerst – okay.
Dein Argument bzgl. Leseverständlichkeit für Menschen mit Leseschwäche kann ich gut nachvollziehen. Denn auch die Rücksichtnahme auf Leseschwäche ist ein großes und wichtiges Thema. Die Bewertung, welche Rücksichtnahme wichtiger ist (Gendergerechtigkeit oder Leseschwäche) halte ich aber für schwierig. Auf keinen Fall würde ich mir aber anmaßen, andere dafür öffentlich so scharf zu kritisieren, dass sie auf das eine etwas mehr Rücksicht nehmen als auf das andere.

Dass du Spiele abstrafst, in denen deiner Meinung nach "falsche Gendergerechtigkeitsmaßnahmen" angewandt werden, halte ich für einen riesigen Fehler. Du musst die deiner Meinung nach "falschen Maßnahmen" ja nicht unterstützen … aber doch bitte keinesfalls bekämpfen!
Falls es ein wichtiges Thema für dich ist, stecke diese Zeit und Energie lieber in den Kampf gegen Genderungerechtigkeit.

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Michael Weber 16. Januar 2023 at 14:42

Spielanleitungen: Genau das ist unsere Aufgabe bei Rezensionen, diesen Punkt zu bewerten.
Kritk an andere: Zum einen stelle ich unsere Entscheidung vor. Zum anderen weise ich aber auch darauf hin, wie widersprüchlich einige Verlage und die Jury Spiel des Jahres mit dem Thema umhgehen. Sie geben sich weltoffen und richten sich angeblich an alle, nutzen dabei moderne hippe Zeichen. Das kommt in der Blase einer Minderheit (und das ist die Pro-Fraktion) an. Zugleich erschweren sie aber Millionen Menschen den Zugang. Das interessiert sie jedoch nicht. Findest du das nicht schwierig? Ich schon. Und genau darauf hinzuweisen ist ebenfalls unsere Aufgabe als „Spiele-Presse“.

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Etienne 16. Januar 2023 at 15:19

Auf die Hälfte meiner Punkte gehst du nicht ein. Aber anderen wirfst du genau das vor …

„Auf etwas hinzuweisen“ und „etwas abzustrafen“ sind zwei sehr unterschiedliche Dinge.
Wie schon gesagt: Durch die Art deines Kampfs gegen die deiner Meinung nach „falschen Gendergerechtigkeitsmaßnahmen“ unterstützt du die Gendergerechtigkeitsgegner – egal ob beabsichtigt oder nicht. Bitte reflektieren.

Michael Weber
Michael Weber 16. Januar 2023 at 16:48

Mit Verlaub, im Text ist die Haltung deutlich anders dargestellt. Dennoch wundere ich mich, dass kaum jemand hier bei aller erlaubten Kritik einräumt, dass durch Sonderzeichen Menschen der Zugang zu Sprache erschwert wird. Der Punkt wird auf der „Pro-Seite“ einfach ignoriert. Das ist schon interessant und am Ende stellt sich eben dann doch die Frage nach dem Elfenbeinturm. Genau das meinte ich oben ja auch.

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Steffen 16. Januar 2023 at 15:26

„[…] dass nicht der Sender alleine in der Hand hat, welche Wirkung das Gesprochene/Geschriebene beim Gegenüber bewirkt.“

Und damit kann der Sender auch nicht allein dafür verantwortlich gemacht werden, wie etwas beim Empfänger wirkt. Einen guten Teil davon hat sogar _allein_ der Empfänger in der Hand.

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Tina 15. Januar 2023 at 23:11

Toller und wahrer Artikel. Jede Person die nun droht euch nicht mehr zu lesen ist, leider, Teil des Problems!

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Nils 15. Januar 2023 at 23:20

Ein Spieler ist jemand der gerne spielt. Ein spielender ist jedoch jemand, der jetzt in dieser Sekunde spielt. Sobald er den PC verlässt ist er kein spielender mehr. Daher funktioniert das auch nicht. Ja, deutsche Sprache schwere Sprache!

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Miri 15. Januar 2023 at 23:42

Viele der genannten Argumente gegen das Gendern lassen sich leicht entlasten, wenn man sich mal richtig informiert.

Für mich ein ganz klares Zeichen gegen Gleichberechtigung und Toleranz. Aber scheinbar möchte man hier ein reaktionäres/konservatives Publikum. Sieht man auch an den Kommentaren

Michael Weber
Michael Weber 16. Januar 2023 at 01:24

Ich wiederhole mal: Der Artikel richtet sich doch gar nicht gegen das Gendern. Vielleicht erst lesen, dann kommentieren? Vielleicht wäre dann auch klar, dass der Vorwurf wirklich absoluter Humbug ist.

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Philipp 15. Januar 2023 at 23:54

Also ich finde es gibt nur zwei Lösungen, zum Beispiel die weibliche und männliche Mehrzahl (Spielerinnen und Spieler) oder ausschließlich die männliche Mehrzahl (Spieler), alles andere ist falsches deutsch (Spieler*innen, SpielerInnen und Spielende). Und wenn man sich für eine der beiden erstgenannten Lösungen entschieden hat, dann bitte konsequent durchziehen. Danke

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Irene 16. Januar 2023 at 05:11

Grundsätzlich gute Einstellung. Damit seid ihr auf dem richtigen Weg.

Was ich, als Frau, jedoch hinzufügen möchte:
Die Doppeltnennung ist keine gute oder gar gerechte Lösung.
Sie suggeriert, dass eine „Spielerin“ kein „Spieler“ sein kann und fördert damit die Exklusion der Frauen aus dem generischen Begriff.
Die Doppeltnennung erschwert das Lesen ebenso und gerade, weil es nicht um das Geschlecht, sondern die Funktion (spielen) geht, sollte man meiner Meinung nach die Spieler nicht nach Geschlecht trennen.

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Peter 16. Januar 2023 at 06:47

Vielen Dank für diesen Artikel und Eure klare Haltung gegen eine Sprachideologie aus Absurdistan.

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David 16. Januar 2023 at 08:25

Eines der größten Probleme bei der ganzen Gender-Diskussion ist, dass es ein extrem subjektives Thema ist, bei dem jeder mitreden kann und sich jeder als Experte fühlt – ohne sich aber aber niemals näher mit der Thematik auseinandergesetzt zu haben.
Bei mir ist das anders – zwar bin ich alles andere als ein ‚Experte‘, aber habe zumindest die kommissionelle Abschlussprüfung meines Pädagogik-Studiums im Bereich Gender Studies mit Auszeichnung bestanden. Immerhin 🙂
In diesem Rahmen hatte ich mich natürlich auch eindringlich mit der ganzen Gender-Thematik auseinandergesetzt – und da geht’s natürlcih auch in weiten Teilen um’s Thema der Diskriminierung.
Nun also mein Senf zu der ganzen Sache:

Was steht denn für die Menschen – alle von uns – im Mittelpunkt? Das eigene Leben so leben zu können, wie man möchte. Ohne dafür verurteilt, ausgeschlossen oder in irgendeiner Art und Weise außergewöhnlich behandelt zu werden. Wir wollen an den Gott glauben, den wir wollen – ohne beim Einkaufen in einer „Nicht-Christen-Schlange“ anstehen zu müssen. Wir wollen unabhängig von unserer Hautfarbe im Bus vorne oder hinten sitzen können. Und wir wollen, unabhängig von unserem Geschlecht, auf die Toilette gehen können, auf der wir uns am wohlsten fühlen [Passage nachträglich gelöscht].

Wir wollen uns anziehen können, wie wir wollen – und wenn wir als Mann ein Kleid tragen möchten, soll das doch bitte einfach in Ordnung sein und nicht zum Gesprächsthema (mit negativem Tenor) des Büros werden. Wir wollen, dass unsere Bewerbung auf eine Manager-Stelle nicht gleich beiseite gelegt wird, nur weil wir – gemäß der subjektiven Vorstellung des Personalers oder Chefs – die falsche Hautfarbe, den falschen Körperbau, den falschen Glauben oder das falsche Geschlecht haben.

Einst sollten einige Grundschüler in Southpark, Colorado (ja, eine-Story aus der TV-Sendung ‚South Park‘ – aber einfach all zu wahr) die Stadt-Flage neu gestalten, weil die alte rassisitsch war. Sie zeigt vier weiß Strichmännchen, die ein schwarzes an einem Baum aufgehängt hatten. Die Kinder verstanden aber nicht, warum die Flagge rassistisch war – es waren doch einfach nur 4 Männer, die einen anderen aufgehängt hatten. Sie sie sahen keinen Unterschied, keine Wertung oder ähnliches basierend auf der Hautfarbe. Sie sahen keine Rasse.

Unterschiede werden oft erst dadurch erzeugt, dass man sie thematisiert. Als mich mein damals 3-jähriger gefragt hat, warum der Mann da hinten einen schwarzen Kopf hat, habe ich ihm gesagt, dass das halt so ist – manche haben ’nen weißen Kopf, andere einen schwarzen. Damit war die Sache für ihn erledigt. Ein Mensch mit einer anderen Farbe, fertig aus. Hätte ich ihm erklärt, dass er ihn nicht so anschauen soll, dass man sowas nicht sagt, dass er auch ein Mensch ist und auch Gefühle hat – was hätte er dann von diesem Mann mit schwarzem Kopf gedacht?

Und genau so sehe ich es auch bei der ganzen Gender-Thematik. Gleichberechtigung und Toleranz hat nichts damit zu tun, Menschen bestimmter Geschlechter, Hautfarben oder Religionen explizit anzusprechen und als gleichberechtigt oder gleichwertig zu deklarieren – im Gegenteil. Ein ‚Meine sehr geehrten Damen, Herren und Diversen‘ kommt m.M.n. einem ‚Liebe Christen, Muslime und Juden‘ gleich. Einem ‚Liebe schwach-Pigmentierte, liebe stark-Pigmentierte‘.

Es führt dazu, sprachlich einen Unterschied zu schaffen, wo keiner ist. Es ist egal, ob Mann, Frau oder Divers. Ob schwarz oder weiß. Ob Christ oder Jude. Wir sind alle Menschen. Deshalb bin ich strikt gegen die Nutzung von Gender-Sprache. Ich denke, dass sie mehr schadet, als Gutes zu tun.

‚Dann müssen wir aber doch auf das Mann und Frau auch verzichten‘, wird es jetzt heißen. Und ja, das sehe ich auch so. Allerdings darf man nicht vergessen, dass diese Unterscheidung ein Teil unserer Gesellschaft und unserer Kultur ist. Und der Großteil der Bevölkerung ist mittlerweile soweit, darin keine Wertzuweisungen zu sehen, sondern einfach Bezeichnungen aufgrund unseres biologischen Geschlechts – von dem keines dem anderen in irgendeiner Art und Weise nachsteht.
Sollte sich eine alternative Sprachform entwickeln, muss und wird das eine kulturelle Entwicklung sein – so wie es die Gesellschaft war, die im Laufe der Jahrzehnte den Begriff ‚Fräulein‘ oder die Ansprache gesellschaftlich höher gestellter Personen in der Dritten Person archiviert hat.

Viel wichtiger als Worte (Sternchen und Doppelpunkte) sind Taten. Wir sollten damit aufhören, Homosexuelle als Homosexuelle zu bezeichnen, wenn es gerade überhaupt nichts zu Sache tut. Wir sollten aufhören, einem Mann komische und vernichtende Blicke zuzuwerfen, nur weil er auf die Damen-Toilette geht (ganz gleich, ob er, wie ich vor einiger Zeit, einfach nur den dortigen Wickeltisch nutzen wollte, oder sich dort einfach aufgrund seines ‚Genders‘ wohler fühlt). Wir sollten sollten aufhören, uns das Maul darüber zu zerreissen, ob es denn jetzt in Ordnung ist, dass ein 4-jähriger Junge mit Barbies spielt.

Wir sollten jeden Menschen tun lassen, was er will, solange er niemandem dadurch Schaden zufügt. Dann haben wir es geschafft. Und dafür brauchen wir keine Sternchen und keine Doppelpunkte. Dafür brauchen wir kein (m/w/d) bei Stellenausschreibungen. Wir brauchen einfach nur eine zivilisierte, intelligente und offene Gesellschaft.

P.S.: @Autor, das mit der sprachlichen Barriere für Legastheniker, Kinder, Migranten etc. sehe ich im Übrigen genauso 🙂

Michael Weber
Michael Weber 16. Januar 2023 at 10:37

Danke, David. Das wird an dieser Stelle etwas zu politisch und übergreifend. Auch wenn ich größtenteils zustimme und das gern stehenlassen, sollte es hier am Ende um den durch Sonderzeichen erschwerten Zugang zum Hobby Spielen gehen. Da haben wir bereits genug zu erledigen, auch wenn die Beschreibung der allgemeinen Mechanismen durchaus spannend und für manche vielleicht erhellend sind.

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Johannes 16. Januar 2023 at 10:21

Danke für diese pointierte und nachvollziehbare Argumentation.

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Richard 16. Januar 2023 at 10:26

Ich habe mich auch schon viel mit der hier angeführten Thematik beschäftigt. Ich finde es ist ein gelungener Beitrag zur allgemeinen Diskussion und bringt wie schon im Beitrag selbst erwähnt Punkte auf, die in der täglichen Diskussion über das Thema leider oft untergehen. Ich glaube aber diese eine überspitzte Satz mit dem Elfenbeinturm ist wahrscheinlich ungut formuliert und bietet nur Stoff um sich daran aufzuhängen und mehr oder weniger absichtlich falsch zu verstehen. Leider fällt auch hier in den Kommentaren auf, das oft noch kein Verständnis davon herrscht was der Begriff Gendern eigentlich alles bedeuten kann und eben nicht nur Sonderzeichen sein muss, sondern genau so neutrale Formulierungen oder Doppelnennungen sein kann. Alles in allem ein gelungener Beitrag und eine nachvollziehbare schlüssige Argumentation, auch wenn ich sonst noch nie auf Reicht-der-Spiele war😅

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lucy 16. Januar 2023 at 10:45

Hi
Ich will mich für diesen Artikel bedanken. Ich bin einer der Personen die Probleme bekommen wenn man von ihnen erwartet Texte zu lesen die total durchgehender sind, besonders bei Anleitungen finde ich das furchtbar, da alte es im Mittelpunkt stehen dass sie jeder versteht.
Davon abgesehen das ich den ganzen gender Kram eh nicht so verstehe. Seit ich denken kann ist Polizist für mich immer menlich und weiblich gewesen. Ich hab als Kind gesagt ich werde Feuerwehrmann, fand auch niemand falsch. Sind halt einfach Berufsbezeichnungen und so Oberbegriffe, und andere Sprachen haben das halt auch nicht seltsam wird’s wenn Englisch gegendert wird. Ich glaub Sprache ist etwas was sich natürlich entwickeln sollte und nicht irgendwie durch zwang in formen gebracht.
Sonst entsteht halt so problem das Leute rechtschreib/ leseschwäche Probleme bekommen Texte zu verstehen. Und besonders bei Sachen von Amt oder Anleitungen kann das dann richtig übel werden. Weil sowas ja nicht unbedingt leicht zu verstehen ist

Michael Weber
Michael Weber 16. Januar 2023 at 12:12

Danke für diesen Einblick. Ich finde es gut, dass sich hier auch einige Betroffene melden.

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Vera K. 16. Januar 2023 at 12:10

Endlich sagt’s mal jemand. Danke! In der heutige Zeit muss man leider sagen, ist es mutig, diesen Standpunkt zu vertreten.

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Mosci 16. Januar 2023 at 13:05

Ich finde es schade, dass deine Meinung hier nicht zu einem konstruktiven Diskurs beiträgt. Insbesondere z.T. die Wortwahl und auch das Abstrafen der Bewertung und damit Verurteilung der Spiele, welche sich dem Thema Gendern annehmen, verhindert dies.

Statt sich dem Thema richtig anzunehmen und gemeinsam Lösungen zu finden, spüre ich in dem Text nur die konsequente Ablehnung. Das ist kein differenziertes Angehen und hilft der gesamten Thematik nicht weiter.

Brettspiele sollen verbinden. Bei „Spielen für Toleranz“ geht es um „Spielen bedeutet Miteinander, Gleichheit und Fairness. Es bedeutet Dialog und Austausch.“ Dies vermisse ich in diesem Text.

Michael Weber
Michael Weber 16. Januar 2023 at 13:19

Schade, dass du das so siehst. Denn der Text fordert genau das und ist so differenziert, wie es in der Kürze nur sein kann. Natürlich muss ich vereinfachen. Sonst sind wir in einer epischen Klein-klein-Diskussion rund um wissenschaftliche Details. Das ist hier nicht zielführend.
Aber: Wenn es um Miteinander und Toleranz geht, warum erschweren dann Akteure wie die Jury und einige Verlage Benachteiligten den Zugang zum Hobby? Wir müssen als „Kritik-Medium“ auch nicht an Lösungen arbeiten. Allerdings habe ich im Text sehr wohl Alternativen aufgezeigt. Unsere Aufgabe als Online-Magazin ist es, unsere Position festzulegen und andere dort zu kritisieren, wo es notwendig ist. Bei Gender-Sonderzeichen (und nicht beim Gendern) ist dies notwendig, wie auch Meldungen von Betroffenen hier in der Diskussion zeigen. Und, ja, selbstverständlich lehnen wir als Medium genau deshalb Gender-Sonderzeichen ab und wollen auf dieses Problem aufmerksam machen.
Allerdings schreibst du ebenfalls so schön, dass Brettspiele verbinden sollen, gehst aber nicht auf die höhere Zugangshürde durch die Schreibweise ein.

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Mosci 16. Januar 2023 at 13:55

Mit der Ablehnung und wie erwähnt auch der Wortwahl sowie Abwertung der Bewertungen grenzt du ja gleichzeitig wieder aus. Es gibt Möglichkeiten und Lösungsansätze. Problem ist sicher, dass es (noch) keine einheitliche Regelung oder Empfehlung gibt. Dass du die Spiele verurteilst, die versuchen, mit Gendern einen Schritt auf die Problematik zuzugehen, hilft einfach dem Ganzen nicht weiter und das finde ich schade.

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Michael Weber 16. Januar 2023 at 14:33

Doch, genau das hilft weiter. Denn Ziel muss es sein, Diskriminierung abzuschaffen. Welchen Vorteil haben Spielregeln, die schlecht verstanden werden? Genau das ist auch unsere Aufgabe bei Rezensionen, diesen Punkt zu bewerten.

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Mosci 16. Januar 2023 at 16:09

Mir geht es darum, in welcher Art und Weise ihr hier allg. mit dem Thema Gendern und Diskriminierung umgeht. Da ist der Text in Teilen doch etwas zu wenig sensibel, für das ihr der „Sache“ doch eigentlich weiterhelfen möchtet. Das könntet ihr vielleicht noch mal überdenken.

Michael Weber
Michael Weber 16. Januar 2023 at 16:56

Wir tragen der Problematik Rechnung und benennen das. Wir kritisieren dazu die Vorgehensweise von anderen. Das ist unsere Aufgabe. Unsere Aufgabe ist es weder, alle Seiten zusammenzuführen, noch Vorgaben für alle zu machen.
Erstaunlich ist aber dass wir es jetzt sind, die mit Diskriminierung irgendwie anders umgehen sollen. Ich frage jetzt mal ganz direkt: Ist es also okay, einmal weltoffen und sozial sein zu wollen, dann aber Millionen Menschen durch Sprache auszugrenzen? Warum geht es dir darum, dass wir nicht sensibel genug sind, während du offenbar das realen Agieren von Verlagen und Organisationen hinnimmst? Wo ist denn da deine Haltung zur Diskiminierung?

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Mosci 17. Januar 2023 at 08:02

Wenn du meine Reaktionen genau liest, kritisiere ich hier vor allem die Tonalität, die für unnötige Polemik sorgt.

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Dave 16. Januar 2023 at 13:30

Deutsche müssen den Amis wirklich alles nachmachen. Wieso packen wir das Problem nicht an der Wurzel? Schaffen wir alle Wörter ab, die geschlechterspezifisch sind. Aus Pilot wird dann „Person, die berufsmäsig ein Flugzeug fliegt“. Aus Polizist wird „Person, die gerne Macht über andere Leute ausübt und keine Versicherungsbeiträge leistet“, usw. Erspart diese ganze Debatte. Oder am besten sprechen wir alle einfach gar nicht mehr und zeigen nur noch auf alles, dann halten die Leute auch mal die Fresse und wir alle haben unsere Ruhe. Kindergarten hier.

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Wolfram 17. Januar 2023 at 18:49

Lieber Dave,
Deine Substitutionsvorschläge taugen nicht.
Der eine ist sachlich falsch (ein Pilot ist nicht dadurch definiert, daß er berufsmäßig [wenn du schon neue Wörter erfindest, schreibe sie richtig!] Flugzeuge fliegt, sondern daß er die Lizenz zum Führen eines Flugzeuges besitzt), die zweite ist nicht nur sachlich falsch, sondern auch noch beleidigend für die zigtausend Polizeibeamten, die tagtäglich dafür arbeiten, daß wir sicher und frei leben können. Du sagst damit freilich nichts über Polizeibeamte aus, aber sehr viel [Klammer-Passage vom Admin gelöscht] über dich selbst.

Die Debatte wäre sicherlich besser, wenn so unqualifizierte Beiträge wie deiner sie nicht torpedieren würden.

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Steffen 16. Januar 2023 at 15:50

Oft hört man „Warum beschweren sich so oft die Gendergegner, die Befürworter höre ich nie!“

Man kann sich ja mal fragen, warum es einen Beitrag wie diesen hier überhaupt gibt. Die Befürworter des Genderns versuchen eine unnatürliche Sprachänderung durchzusetzen, die sie für richtig halten. Dazu gehört eine gehörige Portion Aktivismus. So werden Leserbriefe geschrieben, Mitmenschen aufgefordert, ihre Sprache zu verändern, Druck auf Kollegen ausgeübt, Sprecher bei Podiumsdiskussionen werden korrigiert usw. usf.

Auch wenn man die Genderbefürworter öffentlich aktuell nicht so laut hört und sie oft sagen „Ist doch eigentlich egal.“ oder „Haben wir nicht andere Sorgen?“, so darf man sich nicht täuschen. Ohne den unnachgiebigen Aktivismus der Befürworter und auch die Verwendung ihrer Positionen in Behörden, Verlagen, Medien und Universitäten, gäbe es die Gendersonderzeichen in dieser Zahl heute sicherlich nicht.

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Etienne 16. Januar 2023 at 17:21

Du schreibst als Antwort auf meinen Kommentar:
„Dennoch wundere ich mich, dass kaum jemand hier bei aller erlaubten Kritik einräumt, dass durch Sonderzeichen Menschen der Zugang zu Sprache erschwert wird. Der Punkt wird aof der „Pro-Seite“ einfach ignoriert.“

Ich habe vorher aber geschrieben:
„Dein Argument bzgl. Leseverständlichkeit für Menschen mit Leseschwäche kann ich gut nachvollziehen. Denn auch die Rücksichtnahme auf Leseschwäche ist ein großes und wichtiges Thema.“

Auch hier eindeutig Sender-Empfänger-Probleme.
Bitte weniger pauschalisieren, mehr reflektieren.

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Marcos 16. Januar 2023 at 18:40

Ich finde Geschlechtergerechtigkeit auch im Sprachgebrauch wichtig, denke aber, dass sich das langfristig nur dann durchsetzen kann, wenn es auch leicht genug aussprechbar ist und im Schriftbild nicht zu sehr auffällt. Der Verein für geschlechtsneutrales Deutsch hat dafür ein System geschlechtsneutraler Formen ohne Sonderzeichen entwickelt, in dem zum Beispiel statt „der*die Spieler*in“ einfach „de Spielere“ verwendet werden kann. Mehr Infos: http://geschlechtsneutral.net.

Michael Weber
Michael Weber 16. Januar 2023 at 19:21

Das würde eine andere Sprache bedeuten und am jetzigen Problem für Benachteiligte nichts ändern. Es bleibt bei allen Ansätzen schwierig, alle unter einen Hut zu bekommen.

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Timo 16. Januar 2023 at 19:49

Ich mag Gendern und vor allem diese Sonderzeichen ganz und gar nicht. Wenn man das Spiel kennt, dann ist es kein Problem, da die Regeln bekannt sind. Bei leichten Spielen wäre es sicher auch noch für nicht benachteiligte Menschen nachvollziehbar. Allerdings je schwerer ein Spiel ist und je umfangreicher die Regeln, desto mehr sind diese Sonderzeichen und Fantasieworte ein Hindernis um ein Spiel und dessen Regeln zu verstehen.
Ich boykottiere jeden Text, der mit diesen Sonderzeichen geschrieben wurde. Und Spiele erhalten nur allein wegen Anleitung mit diesen Sonderzeichen eine negative Bewertung.
Denn ich bin zwar nicht benachteiligt dadurch, dass ich Migrant oder Lerneingeschränkt bin. Ich fühle mich als man durch diese Sonderzeichen überhaupt nicht angesprochen und völlig ausgeschlossen, weil dieser Quatsch eben von Hardcore Feministinnen kommt [Passage vom Admin gestrichen]. Da muss man dagegen halten.

Michael Weber
Michael Weber 16. Januar 2023 at 19:58

Danke. Aber: Gelbe Karte für den letzten Teil, den ich dir wegmoderiere.

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Felix 16. Januar 2023 at 23:47

Hallo Michael,

ich bin das erste Mal auf dieser Seite, da mir der Blogeintrag von Google eingespielt wurde. (Hat also auch mal was für sich mit der Filterblase. 😉)

Ich bin grundsätzlich für das Gendern, bevorzuge aber ebenso die Varianten, die ohne Sonderzeichen oder die bekannte Sprechpause auskommen, so lange sie sich vermeiden lassen. Im Zweifel nutze ich auch diese.
Erst kürzlich teilte ein Moderator eines funk-Formates mit, dass er keine „Sternchen mehr mitsprechen würde“ – aus meiner Sicht allerdings aus dem falschen Grund, da dies viele ablehnten und deswegen seine Videos nicht mehr schauen würden. (Verkürzt ausgedrückt. Im Übrigen hat er das sogar zuvor sehr gut und flüssig gemacht.)
So sehr ich seine Entscheidung wie deine akzeptieren kann, finde ich deine Herleitung wesentlich nachvollziehbarer und ich begrüße es, dass du dich dem Diktat der Masse hier ausdrücklich nicht unterwirfst. Nach allem, was ich bisher in vielen Artikeln, Beiträgen und Kommentaren (auch hier unter diesem Blogeintrag beim Überfliegen) lesen konnte, rührt diese Ablehnung im Wesentlichen von einer Ignoranz gegenüber dem Problem und einem „Das haben wir schon immer so gemacht“ her. Nichtbinäre Personen werden per se als gestört begriffen oder seien selbst schuld, wenn sie sich nicht vom generischen Maskulinum eingeschlossen fühlten. Getreu dem Credo: „Das kann gar nicht sein, dass du das so fühlst, hier in meinem Buch steht, dass du gemeint bist.“
Wie perfide und unsensibel!

Du suchst nach einer besseren Lösung für das Problem (was auch ich mir sehr wünsche, um zu einer gemeinhin anerkannteren Lösung finden zu können) und zeigst zugleich einen weiteren gut nachvollziehbaren problematischen Aspekt einer der aktuellen Interimslösungen auf. Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen so reflektiert und respektvoll mit diesen Themen umgehen könnten. Allein damit wäre schon viel erreicht.

Bezogen auf Gesellschaftsspiele fände ich es in der aktuellen Findungsphase nicht in Ordnung, andere dafür abzuwerten, dass sie nicht nach exakt denselben Maßstäben wie du mit den sprachlichen Unwägbarkeiten umgehen. Viele, die dazu bereit sind, suchen nach Lösungen, derer es derzeit verschiedene Ansätze gibt. Noch hat niemand der Weisheit letzter Schluss, daher fände ich eine Erwähnung verständlich, eine Heranziehung zum Wertungsmerkmal aber nicht.

Beste Grüße

Michael Weber
Michael Weber 16. Januar 2023 at 23:59

Danke, Felix für den Kommentar. Was eine Lösung angeht: Die wird es vielleicht so gar nicht so einfach geben können. Daher müssen wir alle mit Kompromissen leben. Es ist halt schwierig, bei diesem mit ideologischen Aspekten verknüpften Thema etwas zu finden, wo alle mitgehen können.
Was Anleitungen angeht: Das ist unser Job. Der Zugang zum Spielen ist ein Teil, den wir ohnehin bewerten.

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Der_Niggo 17. Januar 2023 at 00:19

Das Gendern ist definierend, damit ist es eingränzend und dadurch wiederum ausgränzend. Diese laute Minderheit welche das Gendern durchsetzen will nervt. Die meisten Menschen möchten im Alltag ihre mangelhaft geistige Leistungsfähigkeit nicht noch durch sinnfreie Polit-Sprache unterstreichen.

Man will die Welt immer „gerechter“ machen, ein Kampf „gegen“ Diskriminierung. Ein Kampf ohne Gegner, [Passage wegen potenziell als beleidigend auffassbarer Begriffe nachträglich gelöscht]. Es gibt kein Feindbild mehr, darum erschafft man sich jetzt Feinde wo keine existieren.

Michael Weber
Michael Weber 17. Januar 2023 at 00:32

Ich glaube, dass eine Links-Rechts-Definition hier nicht zutrifft. Ablehnung und Zustimmung ziehen sich durch alle größeren Parteien (ja, alle).
Zudem möchte ich betonen, dass sich Reich der Spiele durchaus als so etwas wie linksliberal verortet.

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Arno 17. Januar 2023 at 07:11

Vielen Dank für den Verzicht auf die Gendersprache! Ich finde diese sehr störend, schön dass es sie bei Ihnen nicht gibt.

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Roland 17. Januar 2023 at 23:45

Selten so viel unreflektierte und einfach falsche diskriminierende kackscheisse gelesen..moege euer drexverlag eingehen

Michael Weber
Michael Weber 18. Januar 2023 at 11:48

Wir bedanken uns für diese sachliche, reflektierte Meinung, die das Problem von Benachteiligten anerkennt.

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anna 18. Januar 2023 at 22:05

„Wir behandeln alle Menschen gleich, egal ob Männer, Frauen oder „“diverse Menschen.“““ Merken Sie hoffentlich selbst. Ich habe selten widersprüchlicheres gelesen. Wer erst einen halben Artikel lang schreiben muss wie inklusiv mensch ist, um dann im nächsten Atemzug ganze Gemeinschaften (die meistens genauso systematisch unterdrückt und unerhört bleiben) aus der Sprache auszuschliessen, weil es „zu wenige“ seien, die ausgeschlossen würden, sollte vielleicht noch ein Mal über die Bedeutung Inklusivität nachdenken. Ein weisser, (das entnehme ich aus dem Bild unter dem Beitrag) Cis-Hetero Mann (Das vermute ich -zur Hölle mit mir für die Vorurteile – ebenfalls anhand des Bildes und den queer-feindlichen Aussagen, die Sie hier treffen) der sich in seiner fragile Männlichkeit von einem Stern und einem Doppelpunkt so zu fürchten scheint, dass er so einen Müll publizieren zu müssen glaubt. Ich glaube es ist einfacher, Menschen an eine (1!) Umstellung der Schreibweise zu gewöhnen, als diesen Artikel zu lesen, ohne sich danach die Augen mit Seife auswaschen zu wollen. Diese Verschwendung von Tastaturanschlägen hätte mensch sich sparen können.

Michael Weber
Michael Weber 18. Januar 2023 at 22:24

Liebe Anna, da sind ganz bewusst Anführungsstriche gesetzt. Diese Vereinfachung muss in einem Editorial erlaubt sein, denn die genaue Definition ist von vielen Faktoren abhängig und für Außenstehende nicht immer verständlich. Und nein, wir schließen niemanden aus der Sprache aus. Ganz im Gegenteil! Ein Sternchen oder Doppelpunkt bedeutet keine Inklusion. Es ist auch nicht die einzige mögliche Form der Ansprache für Menschen, die sich weder als Mann oder Frau sehen. Deshalb ist der richtige Weg, eine gendersensible Sprache ohne Sonderzeichen. Also Gendern ohne Sternchen oder Doppelpunkt. Genau das werden wir verstärkt versuchen, auch wenn wir da nicht perfekt und umfassend sein werden. Und damit sind wir weiter als viele andere. Es ist schade, dass der Hinweis auf eine große ausgeschlossene Gruppe von benachteiligten Menschen ausgerechnet bei Verfechtern des Sonderzeichens zu solchen undifferenzierten und leider auch das Problem ignorierenden Reaktionen führt.

Michael Weber
Michael Weber 18. Januar 2023 at 22:34

Ich bedanke mich für die vielen Reaktionen. Es gibt viel Kritik, die ich für uns sichten werde. Es gibt auch viel Lob. Das freut mich, war aber nicht die Intention. Es geht letztlich darum, zukünftig gendersensibler zu sein, ohne jedoch ausgerechnet Benachteiligten den Zugang zum Hobby Spielen zu erschweren. Da haben auch wir noch viel Arbeit vor uns.
Dass wir und auch die Gesellschaft einen Weg finden müssen, um alle Geschlechter adäquat anzusprechen und mitzunehmen, steht außer Frage. Sonderzeichen sind es nach meiner Auffassung nicht, die beste Antwort ist eine leicht verständlich und gendersensible Sprache (und das IST auch ohne Sonderzeichen Gendern!).
An dieser Stelle war das sehr ausführlich. Wir schließen daher die Kommentare und wenden uns wieder unserer Arbeit zu. Die Resultate dieser Diskussion werde ich eventuell noch einmal aufbereiten und in einem persönlichen Blog aufgreifen.
Noch einmal vielen Dank an alle.

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