Reich der Spiele

Snowhere

Snowhere - Ausschnitt - Foto von NSV

Wann ist ein Spiel ein Spiel? Um diese philosophische Frage zu beantworten, habe ich mir Rat bei Wikipedia gesucht. Dort heißt es:blank

Spielen (ist) eine Tätigkeit, die zum Vergnügen, zur Entspannung, allein aus Freude an ihrer Ausübung, aber auch als Beruf ausgeführt werden kann. Es ist eine Beschäftigung, die oft als spielerische Auseinandersetzung in Gemeinschaft mit anderen vorgenommen wird.

Warum stelle ich mir diese Frage überhaupt? Der Grund befindet sich in einer Schachtel des Nürnberger Spielkarten-Verlags und hört auf den Namen Snowhere. Ausgedacht hat sich das Ganze Steffen Benndorf, der Autor von u. a. The Game und Qwixx, immerhin zwei Spiele, die in ihren Erscheinungsjahren auf der Nominierungsliste zum Spiel des Jahres auftauchen.

Ist Snowhere noch ein Spiel?

Bei Snowhere stelle ich mir tatsächlich die Frage, ob es sich um ein Spiel im klassischen Sinn handelt. Das Spiel besteht aus 111 Karten, die auf der einen Seite ein Flammeninferno und auf der anderen Seite eine Schneedecke zeigen. Die Herausforderung besteht darin, diese Karten auf dem Tisch mit der Feuerseite nach oben zu einem großflächigen Teppich sich überlappender Karten zu mischen, dann eine freiliegende Karte aufzunehmen, auf die Schneeseite umzudrehen und damit Feuer zu überdecken. Das setzt man so lange fort, wie man freiliegende Karten entnehmen kann. Im Idealfall hat man am Ende das Feuer mit einem Schneeteppich zugedeckt. Falls nicht, dann nicht. So simpel ist der ganze Spielablauf. Man kann das alleine versuchen oder in der Gruppe.

Dürfen es auch ein paar Schneeflocken mehr sein?

Das ist genauso spannend wie es klingt. Wahrscheinlich hat sich das der Autor ebenfalls gedacht und um ein klein wenig Taktik einzubauen, sechs Schneekarten mit zusätzlichen Schneeflocken versehen. Diese Karten muss man nicht sofort ablegen, sondern darf sie aufsparen, um sie zu einem späteren Zeitpunkt zu verwenden. Außerdem gibt es noch einige Regeln bezüglich des Aufnehmens und Ablegens von Karten. Wie oben schon geschrieben müssen aufgenommene Karten immer frei liegen, sie dürfen also nicht durch andere Karten überdeckt werden. Dürfen sie aber doch, wenn sie nur von einer Karte überdeckt wird und das auch nur bis zu einem Millimeter. Leider liegt dem Spiel kein Lineal bei, um das abzumessen. Karten sollten beim Aufnehmen nicht die Position anderer Karten verändern, also ein wenig Mikado-Feeling. Wenn sie allerdings doch verrutschen, darf man versuchen, die Ausgangslage zu rekonstruieren. Abgelegte angrenzende Karten müssen sich immer leicht überdecken. Auch müssen sie in Randlage immer die Spielfläche leicht überdecken. Es soll ja eine geschlossene Schneedecke werden.

Der Schnee ist kalt, das Feuer heiß …

Gesellschaftsspiel Snowhere - Material und Schachtel - Foto von NSV

Lege ich die Wikipedia-Kriterien an, dann kommt hier am ehesten noch die Entspannung als Spielmerkmal in Frage. Vergnügen oder Freude habe ich nicht empfinden können. Die Karten verrutschen beim Aufnehmen, das Erreichen des Spielziels kann ich selbst beeinflussen, indem ich die Karten entsprechend auf dem Tisch verteile und wenn ich es nicht komplett schaffe, dann ist es auch völlig egal. Eine Sache an diesem Kartenspiel ist wirklich gut gelungen und das ist die grafische Umsetzung des Feuerteppichs. Die sieht wirklich gut aus. Ansonsten kann ich Snowhere leider nichts abgewinnen.

Infos zu Snowhere

  • Titel: Snowhere
  • Verlag: NSV - Nürnberger-Spielkarten-Verlag
  • Autor: Steffen Benndorf
  • Spieleranzahl (von bis): 1
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2021

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