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Suspects: Shakespeares Tränen

Suspects: Shakespeares Tränen - Ausschnitt - Foto von Kosmos

St. Elizabeth School. Mädcheninternat. Eine tote Lehrerin. Miss Dolye scheint erschlagen worden zu sein. Aber von wem. Hauptverdächtiger ist ihr Kollege Mr. Gilbert. Aber irgendwas scheint nicht zu stimmen. Und dann ist da noch die Katze Shakespeare. Zeit für Ermittlungen. Das ist die Rahmenhandlung von Claire Harpers erstem Fall.blank

Neuer Fall für Krimi- und Deduktionfans

Claire Harper ist Privatdetektivin. Die Geschichten spielen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Erschienen sind sie als Detektivspiel bei Kosmos unter dem Titel Suspects. Die Gruppe unterstützt die Ermittlerin beim Lösen des Falls. Das geschieht mit Hinweisen auf Karten und Papier. Aber zum Ziel kommen alle nur mit einer guten Portion Deduktion.

Der Fall Suspects: Shakespeares Tränen richtet sich an bis zu fünf Personen ab zwölf Jahre. Wie bereits bei Suspects: Tödliche Spuren empfinde ich die Altersgrenze zu hoch. Ebenso geben zwar Diskussionen rund um die Indizien das Salz in der Suppe. Solche Detektivaufgaben sind aber ein perfektes Solospiel oder eine Aufgabe für zwei Personen. Viel mehr Leute stören fast schon den Ablauf.

Der Hintergrund: Verbrechen im Mädcheninternat

Die Geschichte ist diesmal etwas verworrener und zugleich gelingt die Lösung ohne allzu viele Wirrungen. Was wirklich geschehen ist, hat viel mit den Vorkommnissen im Internet gemein. Die Gruppe sollte daher alle Indizien sehr genau studieren und die Hinweise entsprechend sichten. Dabei besucht sie kartengesteuert Orte, befragt Personen und sammelt Hinweise. Am Ende spielen viele kleine Indizien eine große Rolle bei der Lösung.

Krimispiel Suspects: Shakespeares Tränen - Personenkarten - Foto von Kosmos

Mir hat die Geschichte nicht so gut gefallen wie die von Suspects: Tödliche Spuren. Der Grund: Es gibt zwar ein Netzwerk aus kleinteiligen Details. Die wachsen aber schnell zu einem geknüpften Teppich von logischen Erklärungen heran. Es fehlen Windungen und Fallen, in die alle beim Ermitteln tappen können. Genau genommen hat die Gruppe gar keine Chance, das große Ganze zu übersehen, so dampfhammerartig wird immer wieder darauf hingewiesen. Dennoch ist die Auflösung interessant und spannend.

Das System: Karten lesen

Suspects: Shakespeares Tränen nutzt den gleichen Mechanismus wie die anderen Ausgaben der Reihe. Die Autoren Guillaume Montiage und Manuel Rozoy haben aber diesmal den Indizien keine Kombinationsrolle zugedacht. In anderen Ausgaben kommt es sehr auf das Zusammenspiel von Verdächtigen und Indizien an. So muss zum Beispiel ein gefundener Fußabdruck zur Schuhgröße einer Person passen.

Bei Suspects: Shakespeares Tränen ist das anders. Die Indizien unterfüttern die Geschichte, die wiederum die Ermittlung vorantreibt. Dennoch gibt es Kombinationen. Diesmal müssen Personenaussagen zusammengelegt werden. Passen zwei Markierungen am Kartenrand nebeneinander, ergibt sich daraus eine neue Kartennummer. Diese bietet neue Informationen.

Pläne und Karten bringen Infos

Krimispiel Suspects: Shakespeares Tränen - Indizien - Foto von Kosmos

Sonst gilt: Anfangs startet die Gruppe mit der Aussage einer Karte. Diese führt zu weiteren Optionen, die per Kartennummer auszuwählen sind. Auch ein Plan der Schule liefert Nummern für Orte. Hinter jeder Nummer versteckt sich eine Karte, die meistens mit viel Text bei den Ermittlungen hilft.

Die überflüssige Zwischenwertung

Die Suspects-Reihe hat einen Teilmechanismus, der mir gar nicht gefällt. Nach 30 und 45 genutzten Karten soll die Gruppe eine Auflösung aufschreiben. Jedes richtige Detail bringt am Ende Punkte. Die Auflösung erfolgt aber ohnehin erst am Ende und auch da müssen nicht alle Details stimmen. Die Wertung belohnt dabei richtige Vermutungen, je früher diese niedergeschrieben werden.

Die Zwischenwertung mag helfen, dass die Gruppe sich auf die Losung fokussiert. Ich halte Punktzahlen für das Lösen ohnehin für unnötig. Diese Zwischenwertung ist aber obsolet. Denn letztlich verlangt sie unnötige Administration. Es würde völlig ausreichen, am Ende eine Lösung präsentieren zu müssen. Logisch: Eine Auflösung ist dabei und öffnet so manchem Hobby-Sherlock die Augen.

Macht Suspects: Shakespeares Tränen Spaß?

Krimispiel Suspects: Shakespeares Tränen - Schachtel - Foto von Kosmos

Ich mag Krimirätsel. Die Suspects-Reihe ist sehr zugänglich und bietet eine angenehme Herausforderung. Die Fälle sind nicht zu schwer und lassen dennoch die Gehirnzellen rotieren.

Bei Shakespeares Tränen gibt es eine schöne Mischung aus Klarheit für das Grobe und Frickelarbeit für die Details. Das ist gelungen. Dennoch finde ich Tödliche Spuren deutlich besser und auch andere Systeme wie die Reihe Sherlock oder Unsolved – Der Jagdunfall sind einen Tick spannender. So bleibt diese Ausgabe etwas hinter den Möglichkeiten zurück.

Zugleich ist Suspects: Shakespeares Tränen ein solider Krimifall, dessen Lösen Spaß macht und zu unterhalten weiß. Geübte Krimifans sind übrigens deutlich schneller als die angegebenen 90 – 150 Minuten. Je mehr Diskussionen es gibt, desto länger dauert es allerdings auch, eine Lösung zu finden.

Infos zu Suspects: Shakespeares Tränen

  • Titel: Suspects: Shakespeares Tränen
  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Guillaume Montiage, Manuel Rozoy
  • Spieleranzahl (von bis): 1-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 90-150
  • Jahrgang: 2022

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