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Gefragt Gejagt – Das Spiel zur ARD-Quizshow

Gefragt Gejagt – Das Spiel zur ARD-Quizshow - Ausschnitt - Foto von Schmidt Spiele

Quizsendungen im Fernsehen sind meistens irgendwie suboptimal. Die Zeiten von „Der große Preis“ sind eben lange vorbei. Wie schön, dass es einige kleine Perlen wie „Wer weiß denn sowas“ oder „Gefragt Gejagt“ gibt. Nachdem zum ersten Titel bei Schmidt Spiele schon eine ordentliche Umsetzung als Gesellschaftsspiel erschien, freute ich mich auf Gefragt Gejagt – Das Spiel zur ARD-Quizshow. Denn solange Alexander Bommes nicht singt, ist das für mich ein erstklassiges Quiz-Konzept. Aber stimmt das auch beim Gesellschaftsspiel Gefragt Gejagt?blank

Große Unterschiede zum TV-Format

Um es vorwegzunehmen: Das Quizspiel zur Vorabendsendung, die übrigens eine deutsche Version von „The Chase“ ist, entspricht einerseits dem Ablauf am Bildschirm. Andererseits gibt es erhebliche Unterschiede im Detail. So geht zum Beispiel nur eine Person in die letzte Runde und tritt dort gegen einen Doppeljäger an. Das ist etwas dem Mechanismus am Tisch geschuldet, damit alle am Geschehen teilhaben können. Es ändert aber das bekannte System der Show und ist daher keine originalgetreue Umsetzung. Fans kommen dennoch auf ihre Kosten.

Die Fragen beim Brettspiel Gefragt Gejagt

Kein gutes Quizspiel ohne gute Fragen. Bei dieser Ausgabe hat die Redaktion von Schmidt Spiele, namentlich Anatol Dündar, gute Arbeit geleistet. Wie auf der Mattscheibe wechseln sich hier leichte und schwere Fragen ab. Um es jüngeren Besserwissern einfacher zu machen und den Profis genug Herausforderung zu bieten, gibt es drei Kategorien von einfach bis schwer. So schlagen vielleicht alle mal als Superhirn den Jäger. Und die Jäger sind ausgewiesene Quiz-Champions, das gilt auch bei diesem Titel.

Die Fragen selbst sind gelungen. Eine beispielhafte Auswahl aus den Fragen der Schnellraterunde verdeutlicht das: „Wie lautet die Mehrzahl von Pkw?“ und „Wie heißt der niederländische Rekordmeister im Fußball?“ für die schweren Karten oder „Was ersetzt eine Perücke?“ oder „Wie heißt Schauspielerin Jessica Biel seit 2013 mit Nachnamen?“. Das sind schöne Fragen zwischen Trivialität und Spezialität. Ähnlich ist es bei den Karten für die Zwischenrunde.

Der Ablauf bei Gefragt Gejagt

Fans der Sendung kennen den Ablauf. Um das System kurz zusammenzufassen: In der ersten Runde muss jeder eine Schnellraterunde hinlegen und dabei möglichst viel wissen. Für jede korrekte Antwort gibt es in der Show 500 Euro, im Spiel wird die komplette Summe als Chip ausgezahlt. Eine Sanduhr als Zeitbegrenzung liegt bei. Es steht und fällt jedoch alles mit der Vorlesegeschwindigkeit der anderen.

Gefragt Gejagt – Material des Quizspiels - Foto von Schmidt Spiele

Zwischenrunde mit Anpassungen

Sind alle reihum durch – was ein Ablauf-Unterschied zur Sendung ist –, geht es in die Zwischenrunde. Das System ist der Show nachempfunden, funktioniert am Tisch aber anders. Es steht je ein Jäger auf der Rateleiste als Gegner zur Verfügung. Allerdings spielen alle parallel.

Jeder Jäger bietet einen Betrag. Dieser richtet sich nach dem in der Schnellraterunde erspielten Geld. Entweder bietet der Jäger den Originalbetrag, die beiden anderen den höheren und den niedrigeren Betrag, der auf der Rückseite des erhaltenen Chips aufgedruckt ist. Welchen Betrag der Gegner anbietet, entscheidet die jeweilige ratende Person selbst. Dazu wird der eigene Chip auf die Rateleiste gestellt.

Dann geht es in typischer Form durch die Fragen. Jede Fragekarte bietet nun drei Antwortmöglichkeiten. Nachdem alle geheim eine Antwort gewählt haben, folgt die Auswertung. Für jede korrekte Antwort rutscht der Chip ein Feld nach unten in Sicherheit. Nach der letzten Stufe ist der Betrag tatsächlich gesichert.

Aber was passiert mit dem Jäger? Dazu deckt jemand eine Jägerkarte auf. Darauf sind die Quiz-Champions mit einem zufälligen roten oder grünen Symbol abgebildet. Rot bedeutet: Der Jäger liegt falsch und bliebt stehen. Grün bedeutet: Die Figur rutscht ein Feld nach unten. Holt er dabei den Chip „seiner“ Person ein, scheidet diese aus.

Die Endrunde mit der größten Änderung

Nun folgt das Finale. Es darf nur die Person in die Endrunde, die den höchsten Betrag erspielt hat. Das ist eine Abweichung zur Sendung und leider eine Schwachstelle. Denn der Betrag hängt nicht zuletzt vom erhaltenen Chip ab und ist damit etwas zufallsbedingt.

Das Finale selbst ähnelt der Schnellraterunde. Nur haben beide Seiten je zwei Sanduhrdurchläufe Zeit und es gibt pro korrekter Antwort einen Punkt. Es beginnt der Finalist. Nachdem die Punkte gesammelt sind, kommt der Jäger an die Reihe. Aber: Es sind zwei! Das heißt: Zwei der Konkurrenz antworten nun.

Ist auch nur eine Antwort richtig, erhält der Jäger einen Punkt. Sind beide aber falsch, darf der Finalist hineingrätschen. Ist dessen Antwort richtig, muss der Jäger ein Feld zurück. Bei Runden mit zwei oder drei Personen am Tisch darf nur eine die Jägerrolle übernehmen, aber zwei Antwortversuche wagen. In allen Fällen zählen am Ende die meisten Punkte für den Sieg.

Wie gut ist die Umsetzung?

Gefragt Gejagt – Das Spiel zur ARD-Quizshow - Schachtel - Foto von Schmidt Spiele

Mir gefällt das ganz gut. Die Regelanpassungen sind erforderlich, um etwas mehr Spiel zu ermöglichen. Während ich den Mechanismus mit den Jägerantworten der Zwischenrunde hervorragend gelungen finde, hadere ich etwas mit dem Finale. Hier zwei Leute einzusetzen, wirkt fremdartig. Auch kommt es dann auf ihr Wissen an, ob die Jäger gewinnen können oder nicht. Eleganter wäre eine ähnliche Option wie bei der Zwischenrunde gewesen, auch wenn diese bei erforderlichen echten Antworten schwieriger umzusetzen wäre.

Das Material ist soweit okay, aber nicht besonders herausragend. Es ist alles da und erinnert sofort an die TV-Sendung. Das gilt besonders für die Jäger-Pappfiguren als Gimmick.Mit dabei sind die ersten sechs Dauer-Quizkönige Alexander Klussmann, Sebastian Jacobi, Manuel Hobiger, Klaus Otto Nagorsnik und  Thomas Kinne. Die Quiz-Elite als Pappfiguren eben …

Solange Alexander Bommes nicht singt, macht also auch das Brettspiel Spaß. Das Quizspiel ist gut gemacht und bietet vor allem bei den Fragen eine richtig gute Mischung. Und darauf kommt es an. Gefragt Gejagt – Das Spiel zur ARD-Quizshow bietet gute Unterhaltung, bei der Schlauberger und Besserwisser ihr Wissen in die Waagschale werfen können. Aber die Jäger bleiben die wahren Quiz-Champions und haben immer eine Chance.

Infos zu Gefragt Gejagt – Das Spiel zur ARD-Quizshow

  • Titel: Gefragt Gejagt – Das Spiel zur ARD-Quizshow
  • Verlag: Schmidt Spiele
  • Spieleranzahl (von bis): 2-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2022

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