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Istanbul: Brief & Siegel

Istanbul-Erweiterung: Brief & Siegel - Foto von Pegasus Spiele

Manchen Spielen drängen sich Erweiterungen richtiggehend auf, da ihr Spielprinzip dafür unendlich Raum lässt. So liegt für Istanbul von Rüdiger Dorn (Pegasus Spiele) nun nach Mokka & Bakschisch (2015) schon die zweite Erweiterung vor: Brief & Siegel.

Was ist neu bei Istanbul: Brief & Siegel?

Es werden wieder vier neue Orte ausgelegt, die das Spielfeld erweitern: Botschaft, Kiosk, Auktionshaus und Geheimbund. Und dann gibt es noch einen zusätzlichen Ort, die Katakomben, die aber nur für die Variante „Der große Basar“ verwendet wird, bei der mit beiden Erweiterungen zusammen gespielt wird. Außerdem erhält jeder Spieler einen Kompagnon, der alternativ zum Kaufmann (mit all’ seinen Rechten und Pflichten) bewegt werden kann.

Nach wie vor sammeln die Spieler Rubine ein, um zu gewinnen. Sechs müssen es nun sein, und um das zu erreichen, können die Spieler Briefträger spielen. Sie erhalten (in der Botschaft, am Kiosk oder beim Kurier) Briefe mit Zahlen von Orten. Besuchen sie einen solchen Ort innerhalb eines Zuges, ist der Brief zugestellt und man erhält dafür zwei Siegel, die man (im Geheimbund) in Rubine eintauscht. Im Auktionshaus kann man Aktionskarten versteigern und erhält den Erlös selber, wenn man sie nicht selbst ersteigert. Die Katakomben sind eine Art Geheimgang, der einen zu einem beliebigen Ort führt, ohne dort eine Aktion auszuführen.

Wie gut ist Istanbul: Brief & Siegel?

Über die Qualität des Materials inklusive der Spielregel braucht man bei Pegasus kaum ein Wort zu verlieren. Alles ist wie gewohnt eindeutig beschrieben, das Material schön designt, griffig und einfach so, wie man es sich wünscht.

Brief & Siegel ist, wie schon die erste Erweiterung, durchaus ein Gewinn für das Spiel. Es (ver)führt einen wieder dazu, andere Wege zu gehen, als im Grundspiel. Die Frage ist aber immer noch: Wie schnell kann ich die sechs Rubine einsammeln? Anders als bei Mokka & Bakschisch drängen sich die Orte nicht so auf. In einer unserer Partien lagen drei der vier neuen Orte zufälligerweise zusammen in einer Ecke. Sie fristeten hier ein Schattendasein. Es hängt also viel davon ab, wie die Verteilung der Orte zu Spielbeginn erfolgt. Doch hierauf kann man ja Einfluss nehmen, und es empfiehlt sich, die neuen Orte mehr ins Zentrum des Geschehens zu rücken. Das Auktionshaus hat sich dabei übrigens als schwächstes Element der vier Orte herausgestellt, da es eine unsichere Einnahmequelle ist. Eher ist hier noch die Chance auf den Erhalt von zwei Aktionskarten für kleines Geld der Anreiz – sofern die Mitspieler wenig Interesse zeigen. Auch der Kiosk ist eher in der ersten Hälfte einer Partie interessant, obwohl er dem Zugspieler den doppelten Vorteil einbringt.

Viel los auf dem Basar

Was mir sehr gut gefiel ist die neue Figur eines jeden Spielers, der Kompagnon. Er wird zu einem beliebigen Zeitpunkt ins Spiel gebracht und besucht genau wie der Kaufmann Orte. Allerdings zieht er immer nur ein Feld weit, was aber, geschickt eingesetzt, kein Hindernis ist. Als Einnahmequelle bei Begegnungen dient er allemal, und im Schlusssprint kann er den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen.

Die Spieldauer verlängert sich mit der zweiten Erweiterung deutlich, weil auch hier wieder die Wege länger werden und man einen Rubin mehr einsammeln muss. Zu fünft ist ganz schön was los auf dem Basar, insbesondere, wenn die Kompagnons im Spiel sind. Umso mehr muss man seine Strategie im Auge behalten und sie ggf. anpassen, wenn einem die Gegner mal wieder im Weg stehen.

Wer übrigens mit beiden Erweiterungen gleichzeitig spielen will, sollte mit alle Regeln gut vertraut sein. Sie ergänzen sich recht gut, denn schon die Verlängerung der Zugweite aus Mokka & Bakschisch ist bei dem nun fünfmal fünf Orte großen Basar geradezu unerlässlich. Die Vielzahl der Möglichkeiten zum Einsammeln der Rubine zwingt die Spieler dann aber umso mehr dazu, sich auf möglichst eine davon zu konzentrieren, um das Gefühl der Verwirrung durch Überforderung zu vermeiden.

Hier geht’s zur Spielregel

Infos zu Istanbul: Brief & Siegel

  • Titel: Istanbul: Brief & Siegel
  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor: Rüdiger Dorn
  • Spieleranzahl (von bis): 2-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 40-60
  • Jahrgang: 2016

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