Reich der Spiele
Reich der Spiele >> Beiträge >> Kein Punkt für die Verpackung

Kein Punkt für die Verpackung

Spiel im Pappschuber mit Verschlussaufkleber

Rant gegen Verschlussaufkleber auf der Schachtel

Oh, Leute! Kennt ihr das? Ihr kauft ein neues Spiel und … Na ja. Es fehlt die Schrumpffolie. Also die unscheinbare und doch wichtige Verpackung des Ganzen. An ihrer Stelle: Verschlussaufkleber. Kleine Klebepunkte, die ein zufälliges Öffnen der Schachtel verhindern sollen.

Werbung

Werbung Next Station Tokyo von HCM Kinzel

Das Kunststoffproblem

Okay. Folie ist Kunststoff. Kunststoff ist Mist. Verpestet die Umwelt und lässt sich nur schwer wieder zu irgendetwas Organischem machen. Genau genommen ist dieses Zeug Wundermittel einerseits und gesundheitsgefährdendes Müllproblem andererseits.

Was würden wir ohne Kunststoff nur machen? Ich meine, diese Substanz ist sogar in Zahnpasta und so etwas. Andererseits muss dieses chemische Ding möglichst sofort aus dem Leben verbannt werden. Wie auch immer das möglich ist. Genug Ansätze gibt es ja. Papiertüten, Einkaufsnetze, Glas und vieles mehr. Ganz wird es nicht gelingen. Aber muss so etwas denn unbedingt zuerst in der Spielebranche ausprobiert werden? Denn …

Folienlose Auslieferung von Gesellschaftsspielen

Pfff. Ehrlich. Das hier könnte zu einem Rant ausarten. Ich habe schon von Spielefans gehört, dass der große Online-Shop-Riese einige Gesellschaftsspiele ohne Folie ausliefert. Genau genommen sogar ganz ohne Verpackung. Also mit Aufkleber auf der Spieleschachtel. Ja, geht es noch? Was würde wohl unser Axel dazu sagen, wenn er so ein Ding ins Haus bekommt!? Ich meine, Leute wie Jürgen und andere Hardcorefans kaufen sich sogar Verhüterli für jede einzelne Spielkarte in der Schachtel. Und da soll dann ausgerechnet außen die Folie fehlen?

Rant gegen den Verschlussaufkleber

Wie schön wäre es, Holz und Pappe statt Kunststoff im Karton zu finden. Aber muss es deshalb gleich ohne Schrumpffolie, also Schutzfolie sein?

Aber es geht noch schlimmer. Neuerdings, nein schon seit Längerem, gibt es offenbar im Handel einige Gesellschaftsspiele, bei denen die schützende Schrumpffolie fehlt. Sie ist ersetzt durch Verschlussaufkleber. Dabei hat die doch eine wichtige Funktion. Zum Beispiel hält Sie Grabbelfinger vom schönen Spielecover fern. Sie schützt vor Beschädigungen, Schmutz und dem versehentlichen Öffnen der Schachtel. Den letzten Teilsatz könnt ihr jetzt lesen, wie ihr wollt.

Verschlussaufkleber sind Mist!

Cluedo mit Verschlussaufkleber - der hinterlässt Macken

Sei es drum. Worum es mir eigentlich geht. Ich bin halt kein filigraner Mensch. Also, zwar weit entfernt von Gewalt, aber ich muss ja nicht mit nicht vorhandenen gespitzten Fingernägeln ganz sachte und unter Anhalten des Herzschlags äußerst behutsam und in Millimetertempo den Aufkleber so etwas von vorsichtig von der Schachtel kratzen. Muss ich nicht, oder? Denn das geht doch schief! Ich bin da einfach zu … Sagen wir mal ungeschickt. Beweis? Ach, guckt doch einfach das Foto an.

Unschöne Macken statt Coverillustration

Und so ist es mir bei mehreren Neuheiten ergangen. Trotz meiner Bemühungen – und das meine ich wirklich so – konnte ich selbst äußerst vorsichtig nicht diesen blöden Verschlussaufkleber unfallfrei abmachen. Was passiert? Na, klar! Schachtelgrafik abgerissen. Unschöne Macke auf dem Karton.

Ich meine, ich bin ja nur ich und kein leidenschaftlicher Spielefan mit Sammeltick. Was würden dir wohl jetzt an meiner Stelle sagen oder fühlen. Setzt kurz der Puls aus? Kippen die um? Oder kaufen die sich eine „Hausordnung“, um damit in der Zentrale von den Verlagen aufzuschlagen (hah, Wortwitz), die solche Gesellschaftsspiele in den Handel bringen?

Und wo ist eigentlich die Fürsorgepflicht der Verlage? Nein, nicht dem Käufer gegenüber. Dem Spiel gegenüber. Die armen Schachteln. Müssen die jetzt mit einem Schaden für den Rest ihres Daseins im Regal stehen? Und der Weiterverkauf geht auch nicht mehr so gut. Das ist bestimmt Taktik. Second-Hand-Verkäufe sollen unterbunden werden. Endlich verstehe ich das.

Von Messern und Föngeräten

Aber muss so etwas sein? Ich finde das weder besonders ansprechend, wenn zig Leute auf dem Ding rumgrabbeln, bevor es auf dem Wohnzimmertisch landet. Da ist mir die gute alte Schrumpffolie lieber. Auch wenn sie aus Kunststoff ist.

Natürlich kenne ich auch alle Tipps, die mir beim Lesen jetzt schon alle laut zugerufen werden: „Nimm ein Messer!“, „Nimmt ein Fön!“. Klar, könnte ich. Aber muss ich mir jetzt einen Fön kaufen oder ein Messer haben, wenn ich einfach nur eine Spieleneuheit auspacken will? Das kann doch nicht wahr sein! Nein, macht das wieder weg, liebe Verlage. Keine Verschlussaufkleber. Lieber Schrumpffolie. Dann höre ich auch auf zu meckern. Zumindest über diesen Punkt.

Werbung
kaufen Nach neuen Spielen schauen bei:
Amazon
Spiele-Offensive

Mehr Spiele-Themen entdecken

3 Kommentare

Avatar-Foto
Riemi 28. Oktober 2022 at 15:00

Yaps! Da wird hart um die Umwelt gekämpft und unser Cheffe weint um Schrumpffolie. Es könnten pro Jahr und Verlag mehrere Tonnen (Zur Erinnerung: Eine Tonne= 1000 kg) Folie gespart, wenn die Folie weg wäre. Es gibt eine Zahl vom Verlag AMIGO. 7 (sieben) Tonnen Folie pro Jahr wurden so bereits gespart. Ich lass die Punkte dran und nehme zum öffnen meinen Daumennagel. Spiele die im Regal liegen bekommen auch Macken. In der heutigen Zeit werden die Spiele eh nur zweimal gezockt und dann weiter verkauft. Zumindest kommt es einem so vor. 

Antwort
Avatar-Foto
GameNurse 10. Januar 2023 at 00:47

Klasse Artikel! Und durchaus witzig. Mir geht dieser Mist auch auf den Zwirn. Die Schachteln wirken oft so abgegrabbelt und schmuddelig. Umwelt ok, aber so ist es auch doof…

Antwort
Avatar-Foto
Punktehasser 3. Oktober 2023 at 19:49

Auf den Punkt!

Antwort

Kommentieren