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My Village

My Village - Brettspiel - Foto von eggertspiele/Pegasus Spiele

blankSeit 2011 beschäftigen wir uns in einem mittelalterlichen Dorf (Village von Inka und Markus Brand – eggertspiele/Pegasus Spiele) mit dem Schicksal einer Familie. Durch den Wirtshaus- und Hafenausbau bringen wir weitere Schicksalsfäden ins Geschehen.  Seit 2015 können wir uns nun in My Village auch um unser eigenes Dorf kümmern. Natürlich wird nach wie vor gestorben und schneller, als es einem lieb ist, geht der letzte Bewohner in Frieden dahin.

Grundsteine legen – My Village startet

Bevor wir in My Village mit dem Ausbau unseres Dorfes beginnen können, muss eine menge Material sortiert und vorbereitet werden. Das hat zur Folge, dass ihr einen großen Tisch braucht, um euch ausbreiten zu können. In eurem Dorf gibt es verschiedene Bereiche, die alle unabhängig voneinander ausgebaut werden können. Für die Tischmitte gibt es einen Zentralplan, um den zu Beginn die verschiedenen Dorfkarten (es gibt insgesamt 104) gruppiert werden. Im Spiel gibt es schwarze Holzmarker, die je nach Umgebung verschiedene Rollen einnehmen können (sie können z. B. Waren darstellen oder Dorfbewohner eines bestimmten Berufes oder Münzen). Für jeden Spieler gibt es noch ein Dorfoberhaupt und einen Zeitmarker, der im Dorf die Stunde anzeigt, die es dort geschlagen hat.

Jede Runde besteht aus einer Vorbereitungsphase und einer Aktionsphase. In der Vorbereitungsphase wird ein Geschichtenpunkt auf die Startspielerhand gelegt. Anschließend werden alle weißen und schwarzen Würfel gewürfelt. Die schwarzen Würfel sind Pestwürfel,  die bei Auswahl zwei zusätzliche Zeiteinheiten kosten.

Aktionsphase bei My Village

Die Aktionsphase wird in drei Schritten abgehandelt. Im ersten Schritt wählt der Spieler, der am Zug ist, zwei Würfel aus dem Würfelpool. Die Summe der Augenzahl dieser beiden Würfel ist der sog. „Bannerwert“.  Im nächsten Schritt wird mit diesem Wert ein Banner aktiviert. Die Karten in der allgemeinen Kartenauslage besitzen ein schwarzes Banner, während die Banner in den „Spielerdörfern“ mit einer Ausnahme alle weiß sind. Über die Aktivierung eines schwarzen Banners kann man mit einer entsprechenden Karte aus der allgemeinen Auslage sein Dorf erweitern. Ganz so einfach, wie sich das jetzt anhört, ist es natürlich nicht. Denn der Erwerb kostet auf jeden Fall Zeit, in der Regel sind aber auch noch weitere Zusatzkosten zu entrichten und den richtigen Dorfbewohner braucht es dann auch noch.

Jedes Dorf hat sechs verschiedene Ausbaubereiche (Religions-, Rats-, Ernte-, Reise-, Handwerks- und Marktbereich).  Von vornherein besitzt jedes Dorf schon ein Haupthaus, eine Münzscheune, einen Geschichtenbaum und eine Schule. Außerdem gibt es einen „Zeitenkreislauf“ mit neun Feldern und einer Brücke, auf der der Tod lauert. Hat man sein Dorf im Laufe der Zeit strategisch gut ausgebaut, so kann man mit einem Bannererwerb auch mehrere weiße Banner aktivieren.

Der Tod kommt ins Dorf – Sterben in My Village

Das alles kostet Zeit und je mehr Zeit vergeht, desto näher rückt Gevatter Tod. Am Ende seiner Zuges muss der Spieler daher prüfen, ob einer seiner Dorfbewohner stirbt. Immer wenn ein Zeitstein über die Brücke ziehen muss, stirbt einer der Dorfbewohner. Bei jedem Tod eines Bewohners setzt eine Rattenplage ein, die, je nachdem, wie weit die Ratte gewürfelt wird, zu einer Halbierung der gesammelten Geschichten führt.  Zu den Geschichten ist zu sagen, immer wenn ein Spieler im Laufe seines Zuges Geschichtenpunkte erhält, sei es über den Erwerb der Startspielerhand, in Folge eines Spielzuges oder über den Erwerb bestimmter Ausbaukarten, sammelt er diese auf seinem Geschichtenbaum.  Um zu verhindern, dass Geschichten verloren gehen, kann der Spieler über die Aktivierung des einzigen schwarzen Banners im Dorf sein Dorfoberhaupt dazu bringen, die Geschichten im sicheren Haupthaus zu lagern. Zum Glück kann man für verstorbene Dorfbewohner durch Aktivierung des „Schulbanners“ immer wieder für ausgebildeten Nachwuchs sorgen.

Spielende bei My Village

Das Spiel endet, sobald eine bestimmte Anzahl (spielerzahlabhängig) an Dorfbewohnern das Zeitliche gesegnet hat. Nun werden für jeden Spieler die Ruhmespunkte ermittelt. Dazu werden die einzelnen Kategorien untersucht und anschließend für jeden Spieler die Gesamtpunktzahl ermittelt. Der Spieler mit den meisten Ruhmespunkten gewinnt.

Wie gut ist das Dorfleben von My Village?

My Village läßt sich in den angegebenen Spielerzahlen gut spielen. Im Spiel lassen sich verschiedene Strategien (lieber reisen oder besser handeln, lieber die Kirche ausbauen oder mehr Wert auf möglichst viele Geschichten legen) verfolgen. Dabei ist es gut, die Mitspieler im Auge zu behalten, wobei man sich – außer bei der Würfelauswahl – nur selten in die Quere kommt. Für jeden gibt es genügend Ausbaumöglichkeiten. Die schlechteste Vorgehensweise ist sicherlich ein gleichmäßiger Ausbau des Dorfes. Den Friedhof sollte man immer im Blick haben, denn in der Regel wird schneller gestorben, als es einem lieb ist, und das Spiel endet, bevor man alle guten Ideen und Vorhaben umsetzen konnte. My Village bietet „Grübelpotenzial“. Kommt dies zum Zuge, hat man auf jeden Fall Schwierigkeiten, sein Dorf in den angegebenen 60 bis 90 Minuten auszubauen.

Wer Village kennt, findet viele „Bekannte“ wieder. Trotzdem ist das Spielgefühl dieses Brettspiels ein anderes und so läßt sich das Spiel jedem „Village-Fan“ empfehlen. Welches das bessere Spiel ist, darüber ließ sich in unseren Spielerunden keine Einigkeit erzielen.

Spielanleitung zu My Village

Infos zu My Village

  • Titel: my Village
  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor: Inka Brand, Markus Brand
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 60-90
  • Jahrgang: 2015
  • Video:
    YouTube

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