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Essen 2019: Spiele-Preview

Essen 2019: Spiele-Preview

Ein bunter Strauß an Spieletiteln

Und sie wächst. Und sie wächst. Und sie wächst. Aktuell geht der Friedhelm Merz Verlag auf der diesjährigen Spiel in Essen von 1.200 Ausstellern (im Vorjahr 1.150) aus, die dieses Jahr um die 1.500 Spieleneuheiten (im Vorjahr 1.400) präsentieren werden. Und statt auf 80.000 qm findet die Messe dieses Jahr auf 86.000 qm statt. Auch wenn die Messe wie jedes Jahr vier Tage stattfinden wird, kann kein Mensch alle Spiele in diesen Tagen sichten. Und schon gar nicht spielen. Daher gibt es wie jedes Jahr von mir ein kleines Preview auf einige ausgewählte Titel, das größtenteils nur bedingt mein persönliches Interesse widerspiegelt und vielmehr einen Querschnitt durch die Neuerscheinungen bieten soll. Wobei sich auch das eine oder andere Spiel eingeschlichen hat, das nicht unbedingt eine Neuerscheinung, aber auf jeden Fall einen Blick wert ist und thematisch gut in die Reihe passt.

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Was dieses Jahr ein wenig fehlt ist tatsächlich der große Hype. Kein Titel, bei dem zur Eröffnung der Messe die Besucher panikartig die Hallen stürmen, um die Ersten zu sein, die das Ding in die Hand bekommen. Vielleicht setzt gerade eine gewisse Sättigung ein. Vielleicht sind die Käufer aber auch einfach ein bisschen vorsichtiger geworden, weil viele Hypetitel sich später als große Enttäuschung herausgestellt haben, wie z. B. letztes Jahr Discover: Lands unknown.

Wie auch immer. Mein kleiner Ausblick wird bei den Party- und Wortspielen beginnen, irgendwann Schwergewichte und  thematisch oder mechanisch ausgefallene Spiele streifen und schließlich bei den Titeln enden, die mich tatsächlich persönlich interessieren und von denen eine kleine, feine Auswahl im Rahmen meines eng gesteckten Budgets tatsächlich mitwandern. Eng gesteckt deswegen, weil die letzten Jahre gezeigt haben, dass nicht alles Gold ist was zu Beginn glänzt und viele Spiele nicht gleich viel Spielfreude bedeuten. Motto für das kommende Spielejahr heißt back to basics, also: Wenige Titel, die dafür öfters auf den Tisch kommen. Schont Stauraum und Geldbörse und irgendwie auch die Nerven. Here we go!

Party on, Garth!

Cover von Spyfall Time TravlePersönlich ist Agent Undercover zumindest für mich in der richtigen Runde eines der besten Partyspiele. Grundsätzlich reicht das Grundspiel für endlose Spielrunden, weshalb der zweite Teil immer noch nicht bei mir eingezogen ist. Könnte sich mit Spyfall 3 Time Travel ändern, denn diesmal reisen die Spieler zusammen mit dem Agenten durch die Zeit und verdächtigen sich in historischen Kulissen. Das kann witzig werden, vor allem wenn man sich die eine oder andere geschichtliche Blöße geben muss.

Cover von Team3Ein ebensolcher Kracher könnte Abacus mit Team3 gelungen sein. Dass Teams gegeneinander antreten, um aus Lego- oder Tetristeilen (abstrakte) Gebilde zu bauen, ist nicht ganz neu, aber Team3 geht einen Schritt weiter. Denn ein Spieler sieht, was gebaut werden muss, darf aber nicht reden, d. h. muss es mit Händen und Füßen einem anderen Spieler erklären. Dieser wiederum versucht die Informationen an einen dritten Spieler weiterzugeben, der nichts sieht. Und … natürlich mit großen Tetristeilen bauen muss. Hab ich Böcke drauf. Ich glaube, dass am Abacusstand die Hölle los sein wird. Könnte Lucky Lachs als Palaverspot auf der Spiel ablösen.

Cover von Evidence von der Edition SpielwieseFür meinen Geschmack ist bisher lediglich mit Memoarrr ein wirklich erinnerungswürdiges Spiel bei Edition Spielwiese erschienen. Noria war vor zwei Jahren stark gehypt, ist aber umso tiefer gefallen. Rosenbergs Puzzelspiele kann man mal spielen, aber rückblickend auch nicht der Kracher. Subtext fand ich persönlich überflüssig, Farben und The Boldest habe ich bisher nicht gespielt, aber vom Hören-Sagen … naja.
Die neueste Nummer der Edition Spielwiese namens Evidence klingt aber wieder interessant. Bei diesem Bluff- und Deduktionsspiel versuchen wir Beweise für die mysteriösen Geheimnisse der Welt zu finden. Die Beschreibung klingt so, als wüsste man während des Spiels nicht, wer von den Mitspielern mit oder gegen einen spielt. Das kann Emotionen schüren. Vielversprechend.

Scrabble war gestern. Neue Wort- und Erzählspiele.

Cover von Grenville 1989Nach Codenames und Trapwords hauen Czech Games das nächste Wortspiel raus: Letter Jam. Und obwohl das Genre inzwischen stark ausgelutscht scheint, schafft es der Verlag doch wieder eine interessante Nummer zu gestalten. Denn jeder Mitspieler muss ein für ihn geheimes Wort erraten, wobei über andere Wörter Hinweise auf die einzelnen Buchstaben des Worts gegeben werden. Ähnlich Just One spielen die Spieler gemeinsam gegen das Spiel. Die englische Version gibt es in Essen. Eine deutsche Version wird Ende des Jahres erscheinen.

Cover von Greenville 1989Kein Wortspiel im klassischen Sinn, aber ein Erzählspiel ab 16 Jahren, das sich inspiriert zeigt von Stranger Things ist Greenville 1989. Die Spieler stellen Kinder im Städtchen Greenville im Jahr 1989 dar, die sich eines Abends auf dem Weg zur Bowlingbahn alleine in einer alternativen Version Greenvilles wiederfinden. Getrennt voneinander versuchen die Kinder (Spieler) zurück in ihre Realität zu finden. Wie sich das kooperative Spiel von der Mechanik gibt, kann man in Essen beim Verlag Sorry We Are French erfahren.

Cover Obscurio LilleludLibellud, die Spieleschmiede aus der bereits Mysterium und Dixit stammen, bringt das nächste kooperative Bilder-Deduktionsspiel raus. In Obscurio versuchen wir aus einem mysteriösen Haus zu flüchten, aber ein böser Zauberer versucht dies zu verhindern. Welche Tür ist die richtige? Ein stummer Spieler gibt den anderen Spielern visuelle Hinweise ähnlich wie in Mysterium. Aber einer der Mitspieler ist ein Verräter und versucht, die Hinweise und das Erraten der richtigen Tür zu sabotieren. Erschwert wird das Ganze noch durch Zeitdruck und Fallen, die das Spiel schwerer machen. Erneut ein Augenschmaus mit tollem Spielmaterial für bis zu 8 Spieler. Bleibt nur die Frage, ob das Spiel aufgrund ähnlich gelagerter Spiele wie Mysterium oder Belratti viele Freunde finden wird.

Die App macht’s

Schachtel und Spielmaterial Pictionary AirEin Klassiker geht digital. In Pictionary Air bekommen die Spieler nun einen großen Stift in die Hand gedrückt, mit dem sie vor einem Smartphone oder Tablet in die Luft zeichnen können. Das Gemalte wird auf das Display übertragen und kann von dort auf einen kompatiblen Fernseher gestreamt werden. Dank der Kamera ist es so auch möglich, selbst Teil der Zeichnung zu werden bzw. mit der Zeichnung zu interagieren. Da Nachhaltigkeit in aller Munde ist, muss man die Idee schon als originelles Spieleklassiker-Recycling bezeichnen.

Rudy Games ist ja der österreichische Verlag, der all seine Spiele immer mit App-Unterstützung rausbringt. Was bei Lost Galaxy, Interaction und Leaders schon ganz gut klappt, soll nun auch beim Quizspiel Quiz It Anwendung finden. So gibt es einen virtuellen Quizmaster, der die Fragen aus der App heraus stellt. Zum Start gibt es 3000 Fragen aus unterschiedlichen Wissensgebieten. Sein (Un-)Wissen kann man ab 12 Jahre im Duell mit bis zu vier Spielern testen. Der Fragenpool soll durch regelmäßige Updates erweitert werden.

Verspielte Verfilmungen

Cover Jaws von RavensburgerIn Jaws wird die Geschichte des weißen Hais nachgespielt. Dabei übernimmt einer der Spiele die Rolle des Hais, während die anderen Spieler im ersten Teil des Spiels möglichst viele Badegäste vor den Zähnen des Hais zu retten versuchen und im zweiten Teil die Besatzung der Crew auf dem Boot Orca spielen. Das Spiel basiert auf Aktionskarten und ist nah am Film dran. Umso verwunderlicher, dass es bei Ravensburger erscheint.

Harry Potter Kampf um Hogwarts ist gar nicht mehr so neu, erscheint aber dieses Jahr in deutscher Fassung bei Kosmos. Das Spiel ist ein kooperativer Deckbuilder, der durch die Geschichte der Bücher führt und die Spieler als Harry and Friends gegen Voldemort & Co antreten lässt. Während sich die Geschichte entwickelt, steigt auch der Anspruch des Spiels. Harry Potter Kampf um Hogwarts hat im Gegensatz zu vielen anderen verfilmten Spielen gute bis sehr gute Kritiken bekommen, so dass es nicht unbedingt nur ein müder Merchandisingtitel ist. Somit nicht nur für Harry Potter Fans interessant.

Cover HellboyGut, eigentlich ist Hellboy eine Comicserie, aber da es auch mehrere Filme dazu gab, darf das Miniaturenspiel hier auch erwähnt werden. Nachdem man die Kiste schon Anfang des Jahres auf Kickstarter backen konnten, kann man es nun in Essen auch ganz offiziell direkt im Tausch gegen Bargeld erhalten. Und wer davon ausreichend in der Tasche hat, kann auch gleich die Erweiterung The Wild Hunt Expansion mitnehmen. Die alleine kostet aber schon 60 Ocken, daher eher für Fans als für den Wald-und-Wiesen-Spieler.

In und unter Wasser

Cover zu Deep BlueAuf Tauchkurs geht es beim Familienspiel Deep Blue von Days of Wonder. Bis zu 5 Spieler segeln mit ihren Booten aufs Meer, um an bestimmten Stellen nach lukrativen Schätzen zu tauchen. Die Grafik ist gefällig, die Spielregeln überschaubar und das Spiel mit einer Spielzeit von 45 Minuten massentauglich. Daniel  Skjold Pedersen, einer der beiden Spielautoren, ist seeerfahren, denn neben Panic Mansion und 13 Minuten – die Kubakrise 1962 zeichnet er sich auch für A Tale of Pirates verantwortlich.

Wie der Titel vermuten lässt, geht es auch bei Underwater Cities unter Wasser. Das Spiel ist keine Essen 2019 sondern 2018 Neuheit. Macht aber nichts, denn inzwischen konnte das Euro-Game von Vladimir Suchy (Pulsar 2849) so viel Lob einheimsen, dass gerade Fans von Terraforming Mars, mit dem es häufig verglichen wird, einen Blick auf der Messe riskieren sollten. Außerdem soll das Material der zweiten Auflage deutlich besser sein als das der Erstauflage. Und wer dann noch Bock hat, aufgrund des Wohnraummangels Kolonien unter Wasser aufzubauen, der dürfte hier glücklich werden. Eine Erweiterung wird auch in Essen erscheinen.

Und ebenfalls ins blaue Nass geht es beim Spiel Aquatica, einem Engine Builder auf Familienspieleniveau, bei dem man einen der zahlreichen mächtigen Ozeankönige spielt, die wie alle Könige Ruhm und Reichtum für ihr Reich suchen. Das Layout ist dabei wirklich schön blau und außerdem … traraaaa … verfügt das Spiel über einen bisher noch nicht dagewesenen Mechanismus, der sich im englischen “card rising” nennt. Was wie ein Zaubertrick klingt, wird auch bislang so behandelt: Man erfährt nichts darüber!

Und auch Huch nimmt sich der Unterwasserwelt an und schickt uns bei dem Dice Placement Spiel Coralia erneut unter Wasser. Hier geht es um Korallenriffs, Schätze und Perlen. Natürlich familientauglich.

Spielbrett zu Freshwater FlyDice-Placement, Wasser und zusätzlich noch jede Menge Fische gibt es bei Freshwater Fly. Und … im Spiel tritt man gegeneinander als Fliegenfischer an. Auf den ersten Blick sieht das Spielbrett mit seiner Fischauslage ein wenig nach Flügelschlag aus, die Mechanismen sind aber andere. Hübsch sind dabei nicht nur die verschiedenen Fischkarten, sondern auch die Spielertableaus, auf denen jeweils die Rollen der eigenen Angel abgebildet sind.

Kontinente, Erdbeben und Pyramiden

Mit dem Heißluftballon hoch hinaus und über die Lande geht es bei Schmidt Spiele. Die konnten ja in den letzten Jahren vor allem mit Die Quacksalber von Quedlinburg und Die Tavernen im tiefen Thal punkten. Auf der Erfolgswelle würden sie sicherlich gernen weiter mit Die Inseln im Nebel reiten. Schachteldesign sieht toll aus, Spielmaterial kommt auch nett daher, aber ob die Mischung aus Wettrennen und Legespiel auch von der Mechanik punkten kann? Reißt es einen mit, wenn man mit dem Ballon über eine vernebelte Insel fliegt und nach und nach Plättchen offenlegt und die Insel erkundet?

Cover Aftershock San Francisco VeniceSpannender liest sich da die Beschreibung zum neuen Spiel von Alan R. Moon, dem geistigen Vater von Zug um Zug. In Aftershock: San Francisco & Venice bauen wir nicht nur die Stadt sondern auch die Population nach verheerenden Erdbeben wieder auf. Außerdem müssen wir uns mit Nachbeben rumschlagen. Klingt erst einmal kooperativ, ist aber kompetitiv. Spielbrett, Meeples und Brücken sowie die Karten sehen irgendwie wie eine Mischung aus Zug und Zug und Pandemie aus. Für 2-5 Spieler ab 14 Jahren.

Cover zu PangeaDas alles ist aber nichts gegen Pangea, einem Klopper aus dem Haus Redimp Games. Hier befinden wir uns am Ende des des geologischen Zeitalters Perm. Und auf dem Urkontinent Pangea. Als Spieler haben wir eine der vom Aussterben bedrohten Arten und versuchen, der bevorstehenden Katastrophe zu entkommen, indem wir uns an die sich ändernden Bedingungen anpassen. Und natürlich auch andere Arten bekämpfen. Das Spielmaterial sieht auf jeden Fall heiß aus. Komplexes Ding für 1-4 Spieler ab 14 Jahre.

Katzen & Co & viele Bienen!

In die lange Liste der Roll-and-Write-Spiele reiht sich Cat Café ein, eine leicht überarbeitete Version des koreanischen Spiels Cat Tower. Um Katzen anzuziehen, würfelt und draftet man und platziert so Spielzeug in Kratzbäumen. Zielgruppe ganz klar in erster Linie Freunde von Stubentigern oder aber solche, die nicht genug von Roll-and-Write-Spielen kriegen können.

Spielbrett AmbrosiaEinen Ticken kleiner geht es bei Ambrosia zu. Hier agieren die Spieler als Bienenvölker auf einem modularen Spielplan. Das Spiel ist für 2-4 Spieler ab 8 Jahre und dauert schlanke 30-50 Minuten, wirkt aber auf den ersten Blick recht mechanisch und weniger thematisch als man bei dem Thema erwarten dürfte. Ob das kleine Bienenfreunde anspricht?

Cover zu HoardersSind die süüüüüüüüß! Also, die Nager auf den Karten von Hoarders, einem schnellen und einfachen Kartenspiel für 3-6 Spieler ab 8 Jahre, bei dem man mit seinen Nagern möglichst schnell 5 Nüsse sammeln muss, denn “winter is coming”. Wer auf seichte Spiele mit herzerweichender Grafik steht, sollte mal bei Flatline Games vorbeischauen.

Cover Faultier von 2F-Spiele2F-Spiele widmet einem bisher selten wenn vielleicht sogar in Spielen noch nie zu Ehren gekommenden Tier ein eigenes Spiel, nämlich dem Faultier. Und das macht in diesem Pick Up & Delivery Spiel seinem Namen alle Ehre, denn es will sich nicht selbst bewegen, sondern von anderen Tieren mitgenommen werden über das aus vielen Hexagon-Feldern bestehende Spielbrett. Dabei hat jedes Tier eine spezifische “Fortbewegung”. Der Elefant bspw. schmeißt das Faultier mit seinem Rüssel über das  Brett. On Boardgamegeek kann man bereits verschiedene Tierkarten bewundern. Und – no suprise – es wird auch ein Einhorn geben. Klingt nach einem schönen Familienspiel. Für 2-5 Spieler ab 8 Jahre.

Cover zu Bee LivesUnd nochmal Bienen. In Bee Lives: We will only know summer managt man ein ganzes Bienenvolk, das nicht nur auf Honigjagd geht, sondern auch mit anderen Bienenvölkern um Ressourcen kämpft. Sieht im Gegensatz zu den anderen vorgestellten Spielen deutlich ernster aus und wird daher auch ab 14 Jahren angegeben. Wahrscheinlich weil man in diesem Ressourcen Management und Worker Placement Spiel ganze Bienenschwärme in den Untergang schicken kann. Das dürfte kleine Biene Maja Fans ins Tal der Tränen schicken. Die Monsanto Erweiterung ist sicher schon in Planung. Und Lana del Rey steuert den Song dazu bei.

Wer ihn noch nicht kennt, sollte sich auf jeden Fall auch einmal den Gewinner der Besuchersympathien der diesjährigen Berlin Con anschauen. Draftosaurus ist ein schnell erklärtes Strategiespiel, bei dem alle Spieler bunte Holzdinosaurier draften und möglichst punktebringend auf ihrem Spielbrett platzieren. Einfache, aber anscheinend unterhaltsame Kiste.

Cover CubirdsSchlussendlich schaut am geekigsten in dieser Kategorie das Kartenspiel CuBirds aus. Viele eckige Vögel posieren dort vor einem Zaun und finden nicht mehr ihren Weg heim. Wie wir ihnen spielerisch nach hause helfen, kann man sich am Stand von Board Game Circus erklären lassen. Dort gibt es dann auch eine deutsche Version für kleines Geld.

Barbaren, Magier und urige Clans

Cover Barbaria FeuerlandDen Preis für das schönste Kartendesign bekommt Barbaria sicher nicht, aber was Archäologe und Hobby-Spieledesigner Peter Rustemeyer an Story in die Schachtel gezaubert hat, dürfte Freunde von Conan oder dem amerikanisch-italienischen Trash-Film Die Barbaren gefallen: Als Barbaren suchen wir – wie so oft – das Abenteuer. Und natürlich Ruhm, Schätze und auch die Gunst manch holder Maid. Bei Barbaria sind die Würfel unsere Waffen und deswegen würfeln wir uns zum möglichen Sieg. Einfaches Ding für 2-4 Spieler ab 12 Jahre. Am Stand von Feuerland.

Cover Res ArcanaEtwas anspruchsvoller ist Res Arcana von Sand Castle Games im Vertrieb von Asmodee. Hier dürfen wir unserer schwarzen Seele Ausgang gewähren und als Magier Essenzen sammeln, um Drachen und andere Kreaturen zu beschwören, Artefakte und magische Gegenstände zu nutzen und schließlich Orte der Macht zu erobern. Karten- und Ressourcenmanagement trifft Deckbuilding, schnell gespielt und optisch gelungen. Res Arcana hat das Zeug zum Klassiker, der dann ähnlich Dominion am laufenden Band mit Sets erweitert wird.

Cover TerramaraWem das alles nicht bodenständig genug und auch zu seicht ist, der kann mit Terramara ins 15 Jahrhundert vor Christi reisen und dort als Oberhaupt seinen Clan entwickeln. Zur Entwicklung gehört das Steigern der eigenen Kampfstärke, das Entdecken neuer Technologien und das Herstellen wertvoller Artefakte. Aber auch der Aufbau von Handel mit anderen Clans scheint eine Rolle zu spielen. Für 2-4 Spieler ab 12 Jahren von Quined Games und in Szene gesetzt von Michael Menzel.

Grüße aus dem fernen Osten

Cover Fuji KoroLeicht gehypt ist auch Fuji Koro aus der Spieleschmiede Game Brewer. 1-6 Spieler reisen hier als Samurai im Auftrag des Shoguns in einen kurz vor dem Ausbruch stehenden Vulkan, um dort Schätze zu bergen. Kompetitiv oder kooperativ müssen sich die Spieler nicht nur mit den Widrigkeiten der Reise, sondern schließlich auch mit Drachen rumschlagen. Das Spiel scheint im Kennerspiel-Bereich zu liegen und ist ab 12 Jahre. Optisch sieht es gelungen aus und hat auch für sein Gameplay bereits die ersten Vorschusslorbeeren eingeheimst. Wird es in Essen auch schon in Deutsch geben.

Cover Tang GardenBei Tang Garden hingegen geht es deutlich ruhiger zu. Das Spiel spielt im goldenen Zeitalter der chinesischen Geschichte, wo wir als Landschaftskünstler in den Gärten des Imperators Xuanzong agieren. Das Spiel bietet hierbei Plättchen- und Miniaturen Placement und sieht dank seiner 3D-Kulisse wirklich hübsch aus. Zu kaufen sein wird es allerdings nicht. Aber bevor jemand mächtig viel Geld via Kickstarter in den Sand setzt, kann er sich ja auf der Messe vom Gameplay bei ThunderGryph Games überzeugen.

Cover MiyabiEin ähnliches Thema greift HABA mit Miyabi auf. Auch hier sind wir Gartenbaumeister und errichten Gärten aus Steinen, Büschen und Bäumen sowie Teiche und Pagoden. Optisch stinkt Miyabi mächtig gegenüber Tang Garden ab, überrascht aber für ein HABA-Spiel mit einer interessanten Mischung aus Cottage Garden, Dragon Castle und Carpe Diem. Es werden also geschickt Plättchen gepuzzelt, aber nicht nur an- sondern auch aufeinander gelegt. Und wer hat’s gemacht? Azul-Autor Michael Kiesling. Nicht das erste und auch nicht das letzte Mal, dass der Name hier genannt wird.

Bis in die Unendlichkeit und noch viel weiter

Cover Wonderful WorldNoch ein Engine Builder, aber einer mit einem wunderbaren Namen der viele Assoziationen weckt: It’s a wonderful world. 1-5 Spieler bauen in naher Zukunft ihre Imperien auf, wobei nicht nur futuristische Techniken wie Aufzüge ins All eine Rolle spielen, sondern auch mysteriöse Orte wie Roswell und das Bermuda Dreieck in die Geschichte eingeflochten werden. Der Card Drafting Mechanismus erinnert dabei an 7 Wonders, das Ressourcenmanagement an Flügelschlag. Pepp bekommt das Ganze durch einen Kampagnenmodus. Und außerdem einem leichten Legacyprinzip. Erweiterungen und Boosterpackages sind auch schon angekündigt. Schade, dass das Kartendesign nicht das Niveau des tolle Schachtelartwork halten kann. Auf der Messe kann man das Spiel bei Blackrock Games sichten und kaufen.

Cover Space BaseSpace Base ist schon einige Monate auf dem Markt und wird als das besseres Machi Koro gefeiert. Auf jeden Fall geht es auch hier hinaus ins All, wo wir Raumschiffe und Kolonien bauen. Freunde von genanntem Machi Koro und Valeria können das Ressourcenwürfeln in Essen ausprobieren. Bei Gefallen kann man sich auch direkt mit zwei Erweiterungen eindecken.

Heavy weight

Era of TribesEra of Tribes dürfte eines der Spiele sein, die nach der Spiel zumindest bei Vielspielern mit viel Zeit, viel Geld und viel Geduld noch lange in Erinnerung bleiben. Hier werden Freunde von Euro- und Amitrash, Worker Placement und historischen Spielen abgeholt. Die Spielregeln eignen sich als Wochenendlektüre und bei der Menge an Spielmaterial haben Katzen viel Mühe, alles vom Tisch zu räumen. Ausprobieren dürfte auf der Spiel allerdings schwer werden, da Era of Tribes zu den Spielen gehört, bei denen testwillige Personen bis zum Ende des Spiels in den Stühlen kleben und zu viert einige Stunden Massen an Hallenluft schlucken. Wer sich von der Nummer angesprochen fühlt, sollte lieber online Video- und Regelstudium betreiben und den Spontankauf wagen. Interessant, aber für meine Spielrunden sicher eine Nummer zu heavy.

Cover Edge of DarknessFreunde von Mystic Vale sollten sich einmal Edge of Darkness anschauen. Auch hier kommt das mit Mystic Vale eingeführte Card Crafting zum Einsatz, mit dem wir uns eigene Karten zusammenstellen. Diese nutzt man aber nicht ausschließlich für das eigene Deck, sondern stellt sie auch anderen Spielern zur Verfügung. Und dann gibt es neben diesen Mechanismen noch ein wenig Worker Placement. Wie und ob das alles zusammenfindet und was es mit dem Kampf der verschiedenen Gilden auf sich hat und wie wir gegeneinander und gleichzeitig miteinander gegen eine größere Bedrohung kämpfen, kann man sich dann AEG anschauen.

Cover zu Cooper IslandAuch Cooper Island von Frosted Games darf sicherlich zu den Schwergewichten gezählt werden. Ein Indiz dafür, dass es ein Kennerspiel ist, ist nicht nur die vom Verlag vergebene Bezeichnung sondern auch die Menge an Spielmaterial sowie der Umfang der Spielanleitung: 28 Seiten, wovon alleine die ersten 9 Seiten sich nur mit dem Spielmaterial und dem Aufbau beschäftigen. Wie so oft dürfen wir bei Cooper Island auf Entdeckungsfahrt gehen, fremde Lande erkunden und bebauen. Spannender ist da schon Spieltitel und Hintergrund, denn Cooper ist ein Hund, der im Spiel als Erster das fremde Land betritt und Namensgeber wird. Fun Fact hierzu: Cooper gibt es wirklich, ist ein Galgo-Malamute-Mix und wurde als Welpe in einem Park entsorgt. Heute lebt der 6-Jährige Cooper glücklich beim Spieleautor, der in einem Nachwort über das Schicksal seines Hundes berichtet. Nice!

Weird stuff

Cover Kingdom's Candy MonsterBösewichtespielen ist jetzt nicht soooo neu bei Brettspielen, aber einen Bösewichte spielen, der Monster kontrolliert, um Süßigkeiten zu sammeln, das scheint doch neu und ungewöhnlich. Mehr Informationen gibt es aktuell aber noch nicht zum Spiel Kingdom’s Candy: Monsters. Klingt aber schon bekloppt.

Cover Save the MeeplesNoch eine Nummer schräger geht es bei Save the Meeples zu. Das liegt sicherlich nicht an der Spielmechanik, sondern an der Hintergrundgeschichte: In Meeple World lebten die Meeples lange friedlich, bis eines Tages die Menschen in die Welt der Meeples eindringen, sie kidnappen und zwingen, in ihren Brettspielen zu agieren. Für die Meeples gibt es nur zwei Möglichkeiten: Kämpfen oder flüchten. Und zwischen diesen Alternativen muss man sich bei Save the Meeples entscheiden. Ob das spielerisch nur stinkig-warme Luft ist oder sich dahinter wirklich ein Pfund verbirgt? Zumindest optisch sieht es nett aus.

Eierkarton Crazy EggsBereits 2003 bei Haba unter dem Titel Eiertanz erschienen bekommt dieses Kuriosum 2019 unter dem Titel Crazy eggs eine zweite Chance von Abacusspiele. Wurde dabei auch leicht überarbeitet, ist im Kern aber das gleiche Spiel geblieben. Warum viele Worte verlieren, wenn ein Video das Gameplay schnell zusammenfasst? Vielen Kindern sicher zu blöd, aber ihre Eltern werden es lieben.

Proving GroundsGenau für eine Person ist das Spiel Proving Grounds, ein Solitär- und Erzählspiel. Klingt auf dem Papier spannend, aber scheinbar ist der Erzählteil und das Spiel getrennt. Also Vorgeplänkel in Form eines kleinen Romans und dann kommt der spielerische Anteil. Vielleicht doch nicht so weird, aber Solospieler können ja trotzdem mal draufschauen. Veröffentlicht von Gen-X Games, Renegade Game Studios.

Point SaladSchaut man sich auf Boardgamegeek alle Neuerscheinungen zur Spiel 2019 sortiert nach “hot” (was so viel heißt, wie dass die Leute heiß auf das Spiel sind) an, dann taucht zwischen all den spielerischen, optischen oder materiellen Schwergewichten das Kartenspiel Point Salad auf. Und das ist “weird”! Denn Point Salad ist wirklich ein einfaches Kartendraftspiel, bei dem man entweder Gemüsekarten zieht oder Punktekarten, die angeben, mit welcher Kombination von Gemüse man Punkte erzielen kann. Wenn man sich Let’s Play-Videos dazu angesieht, wie z. B. von Becca Scott, erkennt man, dass es vom Prinzip her einfach, aber dennoch faszinierend ist. Kenner- und Expertenspieler werden vermutlich die Nase rümpfen.

Cover Rush MDWährend Kitchen Rush dieses Jahr bei Pegasus auf Deutsch erscheint, wird das Worker Placement-Prinzip mit Sanduhren für den Ablager Rush M.D. genutzt. Allerdings verschlägt es uns von der Küche ins Krankenhaus, wo die Spieler unter Zeitdruck gemeinsam Patentienten versorgen, Diagnosen stellen und … was man halt so im Krankenhaus macht. 1-4 Spieler schlüpfen hierbei für ungefähr 45 Minuten in die Rollen von Doktoren und Krankenschwestern. Kriegt der kleine Jens sicherlich Weihnachten unter den Baum gelegt.

Klassiker neu aufgelegt

Voraussichtlich zur Spiel wird es eine Neuauflage des vor 20 Jahren veröffentlichten Die Sternfahrer von Catan geben. Neben dem Spielmaterial wurden hierbei auch die Regeln überarbeitet. Catan-Fans dürfen gespannt sein, wie sich dies auf das Spielgefühl auswirkt.

Cover zu Silver und Silver BulletAuch zu Cabo, einem Kartenspiel von 2010, wird es eine Neuauflage geben. Und eine zweite, gepimpte Version namens Silver. Diese kann man bereits auf dem Smartphone gegen eine KI spielen. Und das macht schon Laune. Bei allen Versionen geht es darum, durch geschicktes  Ziehen, Tauschen und Spicken von Karten, die Gesamtpunktzahl der eigenen Karten soweit zu minimieren, dass man sich sicher sein kann, die wenigsten Punkte in seiner Auslage zu haben, um dann das Ende des Spiels einzuläuten. Beim Grundspiel gibt es nur drei Karteneffekte, bei Silver einige mehr. Gerade Freunde von Skyjo sollten sich das Spiel einmal anschauen.

Cover Dune 2019Film und Bücher kenne und liebe ich, das Brettspiel habe ich weder je in den Händen gehabt noch gespielt, aber es wurde überarbeitet und neu aufgelegt: Dune! Auch hier geht es um den Kampf um das Gewürz Spice. Und so spielt man eine von sechs Fraktionen, die auf dem Planeten Arrakis die Herrschaft über das Spice zu erlangen versuchen. Anscheinend ein ziemliches Schwergewicht, das einen locker 2-3 Stunden an den Tisch fesselt. Da juckt es einem in den Fingern. Aber … Neuverfilmungen sind bisher auch alle in die Hose gegangen.

Nachdem Aquasphere von Stefan Feld schon von Hunter und Cron wiederbelebt wurden, bekommen nun auch die Burgen von Burgund (ebenfalls Stefan Feld) eine Neuauflage spendiert. Hierbei soll nicht nur das Design aufgepimpt werden, sondern es sind auch 11 Erweiterungen enthalten. Wer das Original noch nicht hat, kann bei Ravensburger zuschlagen.

Cover Ein solches DingEin solches Ding müffelt schon seit Jahrzehnten in meinem Spieleregal und hat in der Adoleszenz auch so manchen Zelturlaub mitgemacht. Kommt in den letzten Jahren allerdings nicht mehr auf den Tisch, da der Generation Smartphone anscheinend die Imagination für solch eine Nummer fehlt. Neuauflage (die wievielte eigentlich?) macht trotzdem Sinn, weil es ein einfaches, aber unterhaltsames Spiel auch für größere Gruppen ist. Spielprinzip ist einfach: Jeder hat Karten mit Beschreibungen wie “Geht kaputt, wenn man es ins Wasser taucht” oder “fasziniert Männer”. Ist man an der Reihe spielt man eine Karte aus und sollte sich im besten Fall etwas ausgedacht haben, auf welches die Beschreibungen aller ausliegenden Karten passt. Man kann natürlich auch bluffen. Es werden solange Karten gespielt, bis jemand die Auslage anzweifelt. Kann man dann als angezweifelter Spieler kein Ding nennen, auf das die Beschreibung aller Karten passt, oder stimmen die anderen Mitspieler der Erklärung nicht zu, gibt es Strafkarten. Neuauflage erscheint bei Abacusspiele.

Fortsetzung folgt …

Cover zu Magic Maze on MarsMagic Maze goes space! Magic Maze on Mars führt 1-6 Spieler auf den gleichnamigen Planeten, auf dem sie als Roboter die Aufgabe haben, die Marskolonie aufzubauen, bevor die ersten Siedler ankommen. Wie im Originalspiel tickt auch hier unaufhaltsam die Zeit, aber diesmal geht es darum, Ressourcen zu erstellen, Ressourcen zu verschieben, neue Felder zu erstellen und Sauerstoffkuppeln zu bauen, in welche man anschließend die Siedler transportiert. Auch wieder eine schnelle Kiste ab 7 Jahren. Bin gespannt, wie stark sich das Spiel vom Original entfernt.

Und auch Azul geht in die dritte Runde. Nach der Auszeichnung als Spiel des Jahres 2018, der Fortsetzung Staind Glass of Sintra steht nun mit Summer Pavilion der dritte Teil parat. Wie immer schönes Material. Allerdings ist abzuwarten, ob Michael Kiesling dem Konzept noch viel neues hinzufügen kann.

Cover zu Robinson Crusoe Mystery TalesFür alle Koop-Spieler, die tatsächlich schon Robinson Crusoes Abenteuer auf der verfluchten Insel und wohlmöglich auch die anderen Erweiterungen durchgezockt haben, könnte es auf der Messe auch schon die angekündigte Erweiterung Mystery Tales geben. Das Ding ist mit knapp 40€ allerdings kein Schnapper.

Cover Imperial Settlers Empires of the NorthUnd auch bei den kleinen streitsüchtigen Siedlern geht es weiter. Imperial Settlers bekommt aber nicht schon wieder ein neues Volk, sondern es gibt ein komplett neues, eigenständiges Spiel, das sowohl Elemente des ursprünglichen Imperial Settlers übernimmt, aber auch neue Wege geht. Imperial Settlers: Empires of the North hat bislang sehr gute Kritiken bekommen und soll Stand heute den auch nicht schlechten Vorgänger toppen.

Cover zu CarthographersRoll Player-Fans dürfen sich auch freuen. Eine Erweiterung gibt es es ja bereits, nun wird ein erstes Spin-Off veröffentlich, das sich Cartographers: A Roll Player Tale nennt und in der Welt von Roll Player spielt. Uns erwartet also ein Fantasy-Setting, aber anstelle von Würfeln werden diesmal Karten gezogen und mit Stiften Symbole in Landkarten gezeichnet. Zielt also auf die Irgendwas’n’Write-Liebhaber ab, lockt mich aufgrund des Settings aber aus der Reserve. Zumal man es mit 1-100 Spielern spielen kann. He, cool. Mein 50er ist ja in ein paar Jahren. Da gibt es dann statt Musik und Tanz einen Cartographer-Flashmob.

Cover zu Andor Die Befreiung der RietburgIch hab einen Limahl im Ohr! Andor ist eine neverending story. Auch wenn Michael Menzel das Thema eigentlich zu den Akten gelegt hat. Dieses Jahr gibt es auf jeden Fall auch eine Andor-Neuheit mit Namen Die Befreiung der Rietburg. Wie immer bei Kosmos. Aber so wie Die Legenden von Andor: Chada & Thorn ein Standalone-Titel. Natürlich kooperativ, aber nicht mit großem Spielbrett, sondern eher kartenlastig. Irgendwie geht mir da die Phantasie aus.

Cover Marco Polo Im Auftrag des KhansSchon lange auf meiner Wunschliste ist Auf den Spuren von Marco Polo. Gespielt und als gut befunden wurde es auch schon. Vielleicht wandert aber jetzt eher der zweite Teil ins Spieleregal, da Hans Im Glück Marco Polo II – Im Auftrag des Khan rausbringt. Hierbei handelt es sich um keine Erweiterung und auch nicht um eine Neuauflage, sondern um eine eigenständige Version, die zwar das Grundprinzip aufgreift, aber auch einige Neuerungen mitbringt. Neben einem neuen Spielplan werden dies u. a. neue Charaktere, neue Waren und neue Aktionen sein.

… und nun wirkliche Erweiterungen

Menara Rituals & RuinsUnd Erweiterungen gibt es wie immer zahlreiche. Zu viele, um sie alle aufzuzählen. Persönlich interessiert mich die Erweiterung zu Menara, dem Geschicklichkeitsspiel, das seit der Spiel doch in Duisburg 2018 immer noch bei uns auf den Tisch kommt. Menara: Rituals & Ruins heißt die Kiste, bringt neue Plattformen, neue Säulen, neue Karten und bunte Steine. Das Spiel bleibt weiterhin kooperativ für 1-4 Spieler, aber auf einem neuen Kartentyp lese ich Dinge wie “Darkness” und “The Mild Earthquake”, die etwas Grünen Pfeffer in das Grundspiel bringen könnten.

Noch nicht gelistet, aber angekündigt: Für Flügelschlag soll es eine Erweiterung mit neuen Vögeln, die in Europa heimisch sind. Aber der Termin ist aktuell noch unklar.

Wer noch etwas Abwechslung in der Manege braucht, kann sich mit Meeple Circus: Show Must Go on neue Figuren und Karten in seinen Zirkus holen. Sogar King Kong und seine Affen sind diesmal dabei.

Games of personal interest

Cover MaracaiboIm persönlichen Spielekreis ist es ja vor allem Great Western Trail, was gerne auf den Tisch kommt. Daher ist man immer am neuen Pfister interessiert. Dieses Jahr bringt er mit Maracaibo und Aufbruch nach New Dale gleich zwei Spiele zur Messe raus. Letzteres spielt in der Oh my Goods!-Welt, die andere Nummer trägt uns in die Karibik des 17 Jahrhunderts.

Ecos First ContinentSchon reichlich mit Vorschusslorbeeren bedacht wird Ecos: First Continent von AEG. Diesmal sind wir keine Götter, sondern schlicht “forces of nature”, die den Planeten nach ihren Vorstellungen schaffen. Mit den bekannten Zutaten. Vom Grundprinzip ähnelt es dem 2013 zum Spiel des Jahres nominierten Augustus, über das heute kaum noch jemand spricht. Allerdings wird um den Bingo-Mechanismus herum noch einiges mehr geboten und findet zusätzlich Ausdruck in dem das Thema stützenden Material. Ohne jetzt in die Hype-Tröte blasen zu wollen, ist damit zu rechnen, dass das Ding schnell ausverkauft ist.

Cover zu MuseumEinen Blick werde ich definitiv auch auf das Spiel Museum werfen. Die Set-Collection-Nummer spricht mich auf jeden Fall thematisch als auch optisch an, bevor ich allerdings 50 € investiere, muss ich es zumindest einmal angespielt haben. Zumal inzwischen zahlreiche Erweiterungen raus sind, die den Sammler wecken. Besonders die Erweiterung “Cthulhu-Relikte”.

Von den oben genannten Spielen fixen mich in seichten Bereich vor allem Team3, Point Salad und Letter Jam an. Bei den anderen Titeln wird es schwer sich zu entscheiden: Underwater Cities scheint ein Must Have, kann aber auch später geschossen werden. Pangea hat ein geiles Thema und starkes Spielmaterial. Bei Aftershock ist auch das Thema und die Mischung interessant. Faultier klingt wie ein Spiel des Jahres zu besseren Zeiten, also eine Nummer, die eine breite Masse unterhalten kann. Res Arcana wird auch hochgelobt und scheint vieles richtig zu machen. Und schließlich Cooper Island, das vielleicht nicht sonderlich innovativ sein mag, aber einfach viel Spiel für lange Abende zu bieten scheint.

Hinzu werden sich wieder Überraschungsangebote gesellen, die man dann entdeckt, weil irgendwo ein Tisch frei ist und bevor man gar nichts spielt, spielt man halt das, was gerade frei ist. In dem Sinne: Lasst die Spiele beginnen!

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